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Shaun White Skateboarding

Mal etwas Anderes!

Recht so, denn die Geschichte verleiht dem Skateboard-Genre in der Tat neuen Schwung. Fünf bis sechs Fähigkeiten plant Ubisoft, um die Gegend neu zu formen. Während das Spiel für Xbox 360, PlayStation 3 und PC relativ gleich ausfallen soll, sitzt an der Wii-Fassung übrigens ein anderes Team und integriert Fuchtel-Einlagen.

Auffällig ist, dass euer Skater nicht ausschließlich an konventionelle Wege gebunden ist, Treppen und Mauern nicht die einzige Möglichkeit für Tricks darstellen. Erreicht ihr etwa das Ende eines Geländers, könnt ihr mit euren „magischen Kräften“ euren Kurs erweitern.

Über einen blauen Lichtstrahl verlängert ihr kurzerhand die Schlitterpartie und grindet losgelöst von den Schranken der Realität durch die Luft. Das blaue Licht funkelt unter euren Rollen, während ihr die Pfeilspitze des Strahls zu dem Ziel eurer Wahl navigiert. Eine reichlich abgedrehte Angelegenheit, die sich trotz des gewohnten Skateboard-Rahmens deutlich von anderen Genre-Vertretern abhebt.

Kunststück!

„Wir möchten damit ein größeres Publikum ansprechen als die traditionellen Skate-Spiele“, erklärt Harper. „Wir zielen mit dem Spiel mehr in die Mitte der Gesellschaft. Trotzdem ist uns natürlich bewusst, dass es sich auch bei Shaun White Skateboarding um ein Nischenprodukt handelt.“ Um möglichst viele Spieler anzusprechen, setzt Ubisoft auf Zugänglichkeit. „Du brauchst hierfür wirklich kein Meister dieses Sports zu sein“, meint Harper.

Aber gut, den Spruch hört ihr nicht zum ersten Mal: So ähnlich behaupten das die meisten Entwickler von ihren Babys. Auch bei den restlichen Angaben sind wie auf die Wahrheitsliebe von Harper angewiesen. Der verspricht eine offene Spielwelt mit fünf Distrikten und eine umfangreiche Rahmenhandlung für das Geschehen. Davon zu Gesicht bekommen wir einen Typ, der am Boden sitzt und uns auf Anfrage ein paar Sachen aus seinem Skateboard-Bauchladen verkaufen will. „Für die Hauptgeschichte braucht man schätzungsweise acht bis zehn Stunden, dazu kommen noch etwa 40 Nebenmissionen“, so der Kreativdirektor.

Untermauert wird das Ganze von rund 200 Sammelobjekten, einem Mehrspieler-Modus und angeblich konstanten 60 Bildern pro Sekunde. Flüssig lief das in Paris vorgeführte Level in der Tat. Mit einem Indy Grab, also einem Sprung mit Griff der rechten Hand ans Brett, springt euer Skater über eine gebückt stehende Statue, die eine Weltkugel in den Händen trägt. Mit einer Explosion verschwindet das Grau. Aus dem Beton rund um die Figur schält sich ein Brunnen. Bunte Banner wehen im Wind. Diesen Stadtteil habt ihr erobert!

Den Abschnitt habt ihr vom Grau befreit.

Braucht die Skateboard-Spielewelt neue Impulse? Ja. Selbst ein SKATE 3 stagniert aktuell auf hohem Niveau. Entpuppt sich Shaun White Skateboarding dabei als neuer Genre-Messias? Das kann ich mir kaum vorstellen. Die Idee, mich als Landschaftsgestalter zu versuchen, gefällt mir trotzdem. Ubisoft versucht einen neuen Ansatz und kopiert nicht einfach ein bereits bestehendes Konzept. Das erhöht den Spielfluss und ermöglicht noch mehr Halsbrecher-Kunsttücke hintereinander.

Doch ob man mit der Ostblock-Grafik wirklich den Joypad-Skater hinter seinem Board hervorlockt? Der gezeigte Park-Level wirkte auch in Farbe bis auf die coolen Transformer-Effekte eher trist. Aber abwarten. Falls die versprochene Hintergrundgeschichte hält, was die Entwickler versprechen, könnte mich das kombiniert mit Sammelwahn und den frischen Parcours trotz aller Skepsis in der Tat mal wieder an ein virtuelles Skater-Ich fesseln.

Shaun White Skateboarding soll für Xbox 360, PlayStation 3, PC und Wii im Herbst erscheinen.

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