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Shrek der Dritte

ErShrekend belanglos

Mal sucht Ihr Sporttrophäen in der Akademie, treibt Sammeltassen auf oder erbeutet Kronen. Alles, was Ihr dafür tun müsst, ist so ziemlich jeden Winkel der Level abzuklappern und die "Dingsdas" (zum Beispiel Kisten) sowie andere zerstörbare Objekte zu Kleinholz zu verarbeiten: Nicht weiter aufregend. Schafft Ihr es, alle Haupt- und Nebenmissionen erfolgreich abzuschließen, klimpert am Ende eines Levels umso mehr Gold in die Kasse und Ihr dürft die erbeutete Kohle für neue Kleidersets oder Maps investieren. Das Übliche eben.

Dritteindruck: Amüsante Zwischensequenzen

Gucken alle Oger so stoned?

Den spannendsten Inhalt bekommt Ihr eigentlich in den Zwischensequenzen geboten, wo ein an die Augsburger Puppenkiste erinnerndes, animiertes Puppentheater die Geschichte weitererzählt, was im Vergleich zum Spielablauf regelrecht amüsant daherkommt. Doch die öde Spiele-Wirlichkeit hat Euch im Handumdrehen wieder eingeholt, wenn die nächste der insgesamt 20 Missionen beginnt und Ihr mit der hakeligen und unpräzisen Steuerung kämpft oder Euch von der starren Kameraperspektive ins Bockshorn jagen lasst. Sie hat nämlich zur Folge, dass Ihr oft genug Feinde bekämpft, die Ihr nicht seht oder auf Plattformen springt (oder es zumindest versucht), die sich außerhalb des Sichtfeldes befinden. Erschwerend kommt noch der bereits erwähnte fehlende Schattenwurf hinzu, der das Abschätzen von Plattformpositionen erheblich erschwert.

Wer auf eine 1:1-Umsetzung Wert legt, wird übrigens davon enttäuscht sein, dass die Originalsynchronstimmen nicht im Spiel vorkommen, auch wenn die Ersatzsprecher einen akzeptablen Job verrichten. Mehrspieler-Fans dürfen sich obendrein bei einer Hand voll leidlich vergnüglicher Minispiele mit einem Freund austoben. Lange können diese simplen Spielchen aber nicht motivieren.

Die Wii-Eigenheiten

Und das Empfangskommitee ist auch schon da!

Wie eingangs schon erwähnt, ist die Wii-Fassung mit der 360-Version inhaltlich praktisch identisch, was sich vor allem auf das Leveldesign, Spielablauf und Gameplay bezieht. Unterschiede bestehen natürlich in erster Linie bei der Steuerung, die Ihr bei der Nintendo-Konsole mit – wer hätte es geahnt - Wiimote und Nunchuk ausführt. Während Ihr Standard-Angriffe mit Schütteln der Wii-Fernbedienung beziehungsweise des Nunchuk auslöst, landet Ihr Spezialattacken per Knopfdruck. Das artet zwar auf Dauer im Controller-Gefuchtel aus, funktioniert davon abgesehen aber recht solide.

Allerdings hätte die Buttonbelegung etwas ergonomischer ausfallen können. Unverständlich ist beispielsweise, weshalb unbedingt die C-Taste dazu auserkoren wurde, für das Beseitigen oder Öffnen von Objekten zuständig zu sein. Gerade mit dem linken Zeigefinger dürften in dieser Position die meisten nicht allzu schnell auf den Button hämmern können.

Wie schon die 360-Fassung krankt auch die Wii-Ausgabe von Shrek der Dritte unter der festen Kameraposition, die für den einen oder anderen "Unfall" sorgt. Interessant ist jedoch, dass Shrek optisch auf der Wii eine vergleichsweise gute Figur macht und nicht weit von der "Next-Gen"-Fassung entfernt ist.

Ich schreibs ja nicht gerne, aber Shrek der Dritte reiht sich leider wieder in die schon lange Liste der halbgaren, mittelmäßigen und im Endeffekt langweiligen Filmumsetzungen ein. Hier und da kann dem Spiel ein wenig Esprit nicht abgesprochen werden, das Gameplay ist solide, aber insgesamt "ershrekend" uninspiriert, humorlos und bietet kaum Herausforderungen. Noch dazu liegt in der Kürze die Würze, lässt jedoch den dafür nötigen Pepp absolut vermissen und so kann das Spiel weder als 360- noch Wii-Version überzeugen, die inhaltlich identisch sind.

Wenn man den Action-Plattformer unbedingt zocken oder seinen Kindern schenken möchte, hängt es von der favorisierten Steuerungsmethode ab, für welche Fassung man sich entscheidet. Spieltechnische Wunder oder einen witzigen Überflieger solltet Ihr aber in keinem der beiden Fälle erwarten.

Shrek der Dritte ist im Handel erhältlich für DS, GBA, PC, PS2, PSP, Wii und Xbox 360.

5 / 10

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