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Siberia V2 Frost Blue: Blau im Dunkeln und Catwalk-approved

Und wir reden nicht von Kate Moss, sondern einem USB-Headset von Steelseries.

Nach zuletzt der Steelseries Sensei MLG Edition gibt es nun einen anderen "Klassiker" in neuem Gewand: Das Siberia V2 Frost Blue USB-Headset. Jetzt in Weiß, jetzt mit blauem Licht - wahrscheinlich, damit man es auch im Schnee sieht oder so -, sonst ein Steelseries Siberia V2. Und das ist gut so.

Das Siberia ist ein geschlossenes Set, das ziemlich gut gegen die böse Umwelt abschirmt, indem es eure Ohren komplett umschließt. Das tut es mit einem haptisch angenehmen Kunstleder, das einen festen, aber nicht zu festen Grunddruck auf die Seiten des Kopfes ausübt. Nach fast fünf Stunden jedenfalls merkte ich keine großen Ermüdungserscheinungen. Oder zumindest nur die, die auf andere Umstände nach so viel Zeit am Rechner zurückzuführen waren.

Etwas ungewöhnlich ist, dass ihr den Kopfsitz nicht selbst einstellt. Das obere Kopfband - ebenfalls aus diesem Kunstleder - hängt links und rechts an flexiblen "Seilzügen", die es so in der Position halten. Erst hatte ich die Sorge, dass der Sitz damit zu locker wäre, aber das stellte sich als unbegründet heraus. Jetzt habe ich nur noch die Sorge, wie lange die Spannung auf diesen Zügen so bleibt, wie sie ist, oder ob sie sich irgendwann abnutzt.

Aber nach ein paar Wochen lässt sich da nichts feststellen und die Konstruktion macht wie auch das restliche Headset einen sehr soliden Eindruck. Das Plastik fühlt sich nicht minderwertig an, habt keine billigen Gusskanten oder Ähnliches, das Siberia V" hinterlässt einen guten Eindruck beim simplen Anfassen wie auch beim Aufsetzen.

Stylish ist das Ding scheinbar ganz besonders. Ahnung von Mode habe ich nicht, aber mit seiner schlichten Bügel-Konstruktion sieht es schon schick aus. Schick genug, um als Accessoire bei Vogue und Co. hergehalten zu haben. Fein, ich werde das später beim Klangtest im Hinterkopf behalten. Wer so gut aussieht, muss ja doppelt so gut klingen. Vor allem aber ist es extrem leicht für ein geschlossenes Set. Keine 200 Gramm reduzieren die Belastung es zu tragen auf das nötige Minimum. Wie gesagt, nach einem halben Arbeitstag immer noch nicht störend, das kann nicht jedes Set von sich behaupten.

Ein schöner Zug ist das in der linken Muschel versenkbare Mikro, dass sich leicht herausziehen lässt und eine überzeugende, ziemlich natürliche Sprachqualität bot, ohne, dass ich irgendwie mit der richtigen Distanz zum Mund hätte herumspielen müssen. Auch Umgebungsgeräusche hält es wie angepriesen weitestgehend ab. Eine ganz ordentliche aufgedrehte Stereoanlage brachte es jedenfalls noch nicht aus dem Konzept. Wiederum mache ich mir zwar ein wenig Sorgen, aber zumindest fühlt sich nichts so an, als hätte man es gleich in der Hand.

Und wie klingt es? Gut. Satt. Solide. Ich bin nicht beeindruckt. Aber doch angetan. Eine saubere Range vor allem in der Mitte und den Höhen, kräftige Bässe, die sich aber weit genug zurückhalten, um das Siberia nicht zum Wummer-Nerver verkommen zu lassen. Durchweg guter Klang, für praktisch alles. Weder Spiel, noch Musik oder Film laufen zu höchsten Höhen auf, aber im Gegenzug eignet sich das Siberia V2 für alles davon gut bis sehr gut, ohne bei einem abzufallen. Ein echter Stereo-Allrounder also.

Zuständig für den Sound ist die ins USB-Set integrierte Soundkarte und die leistet für ihre Art, Größe und Preisklasse Ordentliches. Der 5-Band-Equalizer der Software bietet ein paar brauchbare Presets, die sich schnell auswählen lassen und neue können beliebig gespeichert werden. Damit ist die Software zwar keine Spielwiese aber ich muss auch zugeben, dass ich ein Gerät bevorzuge, das gleich gut klingt, statt dafür viele DSP-Spielereien zu brauchen und dann doch nicht da anzukommen, wo das Siberia V2 jetzt ist.

Was sich noch einstellen lässt, ist die große Besonderheit des Siberia V2 Frost Blue: die Blinkerei. In beide Seiten sind blaue LEDs integriert, die die Seiten der Muscheln hübsch farbig pulsieren lassen. Oder einfach an sind. Oder aus. Oder was dazwischen. Könnt ihr in der Software einstellen. Ich gebe zu, es sieht schick aus und wer in Gesellschaft spielt, kann damit sicher ein wenig irrationalen Neid kassieren, aber ich würde kein Geld dafür extra bezahlen.

Es gibt auch ein USB Siberia V2, dass ohne diese Spielerei auskommt und sonst auch die Qualitäten bietet. Es ist aber schwarz. Und kostet auch nur einen Zehner weniger. Hm. Verdammt. Ok, ich würde doch das Frost Blue nehmen. Aber nicht wegen des Geblinkes. Weiß ist schick. Sagt Vogue.

Ich mag den klaren, gleichmäßigen Sound des Siberia V2, dem es egal ist, ob ich Musik höre, spiele, einen Film laufen hab oder Skype. Für Musik gibt es beispielsweise andere Kaliber im Hi-Fi-Bereich, die dann aber bei anderen Dingen Abstriche machen müssen. Das hier ist ein richtig runder Allrounder, dessen Mikro ebenfalls nicht enttäuscht und nebenbei sogar noch Mac-kompatibel ist. Für dieses Rundum-glücklich-Paket geht der Preis von 120 Euro auch in Ordnung. Oder eben 110, wenn ihr Schwarz bevorzugen solltet. Und stylish seid ihr scheinbar auch noch. Ich habe jedenfalls noch keine Head-Set-Website gesehen, die damit warb, dass ihr Gaming-Set auch Catwalk-kompatibel sei. Ich gebe zu, das ist eine einmalige Eigenschaft des Siberia V2. Mehr noch als das blaue Licht.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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