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Silverfall

Wer will an meinem Kuchen knabbern?

4. Besondere Gegenstände

Das Inventar zeigt Gegenstände im Vergleich zur aktuellen Ausrüstung.

Sind vorhanden. Massig. In vielen Variationen und mit leckeren Effekten versehen. Mal züngeln Flammen die Klinge eines riesigen Zweihänders entlang, mal wabert eine dunkelrote Aura um einen geschwungenen Magierstab, mal tanzen kleine Eiskristalle auf den messerscharfen Spitzen einer Lotusklaue. Und Ihr müsst noch nicht einmal lange warten, bis Ihr das erste Funkelwerk in den Händen haltet. Bereits in der Anfangszone, dem Sumpfgebiet, findet Ihr in den verborgenen Schatztruhen so manch ansprechenden Fackelersatz. Verständlicherweise ist die Qualität der Gegenstände aber zu diesem Zeitpunkt noch relativ niedrig. Alles in allem gibt es pro Waffengattung (Armbrust, Bogen, Hammer, Schwert, Stab, Schlagwaffen, etc.) fünf Qualitätsstufen: Weiß (normal), Gelb (gut), Grün (sehr gut), Blau (besonders) und Orange (außergewöhnlich). Wann Ihr was, bei wem und wo findet, hängt zum Teil von Eurem Level, dem Gegner und dem leidigen Zufallsprinzip ab. Durch den Ausbau Eurer „Erhöhte Chance auf magische Gegenstände“-Fähigkeit“ und einem Rucksack mit selbigem Bonus könnt Ihr dem Zufall allerdings ein Stück weit entgegen wirken.

Aber wirklich nur ein Stück weit, denn wie schon bei Diablo 2 ist ein hoher Wert noch lange kein Garantieschein auf epische Items. Zwar besitzen die kräftigeren Gegner (beispielsweise ein Baumdrache) und die Zwischenbosse größere Taschen und lassen nach ihrem Ableben massenhaft wertvolles Zeug zurück, ob dabei aber nun zwei blaue, vier gelbe oder ein orangefarbenes Rüstungsteil abfallen, ist nach wie vor Glückssache.

Laut Marc Rehder, PR-Manager von Flashpoint, sollen sich in Silverfall sogar diverse Set-Gegenstände verstecken. Und das machen sie ausgesprochen gut – zu meinem Bedauern muss ich nämlich gestehen, dass meine Level 47-Mischmaus noch kein einziges Set-Teil trägt. Wie Marc mir aber versicherte, liegt es daran, dass die Sets äußerst selten sind und in unserer Version noch keine spezielle Farbkennzeichnung aufweisen. Zu Deutsch: Ich blindes Huhn habe sie vermutlich an die Händler verkauft.

5. Gameplay mit Wiederspielwert

Mächtig groß, aber nicht sonderlich viel auf dem Kasten.

Der Wiederspielwert ist ein Punkt, bei dem ich so meine Bedenken hege. Einerseits spielt sich Silverfall ungemein locker. Man nimmt einen Auftrag an, folgt dem Richtungspfeil auf der Mini-Karte (oder dem Kreuz auf der Weltansicht), schnetzelt durch diverse Gegner und sucht bestimmte Objekte. Hier und da bitten die Gefährten zur Plauderstunde und mischen ansonsten tatkräftig mit. So gesehen also ein Titel, bei dem man herrlich abschalten kann und der bis auf die "Technik vs. Natur"-Thematik nicht allzu viel Hirnschmalz verbraucht. Andererseits ist es aber genau diese Leichtigkeit, an der es auf lange Sicht hapern könnte. Bislang fehlt es mir einfach an kniffligen Rätseleinlagen und besonders mächtigen Gegnern. Die extra miesen Fiesewichter, die in den dunklen Gängen der Dungeons lauern, gierig auf einem Felsplateau hocken oder in den Dünen der Opfer harren. Kurzum: Mehr taktische Vorgehensweisen im Kampf, mehr Kribbeln beim Erkunden, mehr Möglichkeiten, meiner Item-Hamsterei gezielt nachzugehen. Es tummeln sich durchaus zahlreiche Widersacher in den Sümpfen, Wäldern, Wüsten und Gebirgen, und die Auswahl – von Eismonstern über Geister bis hin zu Riesenadlern - ist auch recht ansprechend. Die Zwischenbosse besitzen allerdings zu wenig Profil und begegnen den Angriffen ohne großes Gezeter.

Hier sollte Monte Cristo definitiv noch etwas Feinarbeit leisten, den Anspruch der Aufträge heben und den Kontrahenten einige besondere Attacken und Fähigkeiten spendieren. Und falls machbar: Gegen ein paar seltene Spezialmonster ist absolut nichts einzuwenden. Denn wenn man es genau betrachtet, begründet sich der Wiederspielwert bei Diablo 2 auch nur in der Levelhatz, der ewigen Mephisto-, Baal-, und Unique Monster-Farmerei und den daraus resultierenden Tauschaktionen.

Bleibt nur die Frage: Was will Silverfall sein? Eine Art zweites Diablo 2, bei dem man von früh bis spät nach Gegenständen sucht. Oder einfach kurzwelige Unterhaltung für X Stunden? Vielleicht sogar beides? Die Testversion wird's zeigen.

6. Extras

Von links nach rechts: Tanya, Gort, Morka, Alina und die Goblins Dril und Portiz.

Für viele ist die Gestaltung von Silverfall sicherlich das Extra schlechthin. Für mich ist es aber der Bund der Gefährten, die mit ihren traurigen, geheimnisvollen oder derben Geschichten den Spielfluss ein Stück weit lebendiger und unterhaltsamer machen. Und einem zudem fähig den Rücken stärken. Unterstützt Ihr die sechs Charaktere in ihrem Bestreben (separater Bereich im Questlog) bzw. helft diesen aus einer Notsituation, offerieren sie zum Dank den Einsatz ihrer Fähigkeiten. Die labile Ork-Frau Morka (Heilerin) trefft Ihr bereits schon in den Sümpfen. Tanya (Schütze), Portiz (Bogenschütze), Sir Gort (Kämpfer), Dril (Mechaalchemistin) und Alina (Magierin) stoßen hingegen erst im späteren Verlauf zu Euch.

Jeder Gefährte lässt sich von Kopf bis Fuß einkleiden und nutzt das Repertoire seiner Talente entsprechend Eurer Behandlung mal mehr, mal weniger stark aus. Zeigt Ihr Euch also in den Gesprächen überwiegend von der harschen Seite, greift Alina nur zu den üblichen Frostsprüchen. Seid Ihr hingegen stets freundlich und verständnisvoll, schickt die Dame ihr Elementarwesen an die Front und heizt den Monstern mit Feuerregen ein. Was aber noch viel wichtiger ist: Die Nettigkeiten bringen zusätzliche Gefährten-Aufträge und besondere Ereignisse mit sich, die den Hintergrund der Person beleuchten.

Um die Mannen und Frauen im Kampf sinnvoll einzusetzen, weist Ihr Euren zwei Auserwählten per Dialogfenster simple Befehle zu. Beispielsweise eine Art „Kümmere dich um die Angreifer und heile mich in Notfällen“, „Attackiere nicht mein Ziel, sondern wähle ein weiter entferntes“ oder „Halte dich am Anfang mit deinen Sprüchen etwas zurück“.

Und was gibt es sonst noch an Extras? Unter anderem eine Lebensversicherung, bei der Ihr nach dem Ableben mit Sack und Pack in der nächsten Stadt erscheint (ohne ist man nackig und darf die Leiche suchen), eine sehr großzügig gestaltete Schatztruhe und ein Port-System. Besucht Ihr eine Stadt oder findet den Ein- und Ausgang eines Dungeons, zeichnet sich auf der Weltkarte ein Wegpunkt ab. Ein Klick genügt und Ihr seid ohne den Verbrauch gewisser Hilfsmittel am Bestimmungsort.

7. Gesamtpräsentation

Wenn die Gefährten richtig loslegen, kann man nichts mehr erkennen.

Normalerweise unterstreicht man mit seinen Screenshots gewisse Aussagen. In diesem Fall mach ich es aber andersherum: Vergesst das Bildmaterial, Silverfall sieht in Bewegung noch um einiges besser aus. Da ist nichts platt, aufgesetzt oder zu übertrieben dargestellt. Der Comic-Stil mit dem angedeuteten Shader-Look (die schwarze Umrandung lässt sich übrigens ausstellen) wirkt rund, in sich geschlossen, ausgesprochen detailliert. Fast schon wie ein World of Warcraft, nur in Kleinformat. Und sobald Euer magisch begabter Anhang mal ordentlich in die Trickkiste greift, erblüht der Bildschirm in einem Feuerwerk wahrer Pixeloffensive und die Boxen dröhnen stimmig mit ein: Gewaltige mit Feuerschweif versehene Felsbrocken krachen vom Himmel, eine undurchdringbare Nebelbank zieht auf, Blitze zucken aus sämtlichen Richtungen, die blau-schwarz funkelnden Elementarwesen versetzen den bereits geschundenen Leibern der feindlichen Meute eine tödliche Tiefkühlpackung.

Schade ist hier nur, dass sich Kameraperspektive (frei beweglich) und Flora an einigen Stellen im Weg stehen. Da stürzt man sich wagemutig ins nächste Getümmel, pfeffert seinen Manavorrat in die Pampa und wundert sich kurze Zeit später, wieso der blaue Balken leer, die Lebensanzeige der Kontrahenten aber noch proppenvoll ist. Simple Erklärung: Man stand dummerweise genau vor einem Baum, der sich bedingt durch den Kamerawinkel in ein durchsichtiges Geflecht verwandelte. Das sollte bis zum Release noch ausgemerzt werden.

Am regulären Interface gibt es nichts zu mosern, alles sehr kompakt und handlich. Das Questlog und der Charakterbildschirm könnten hinsichtlich der Aufmachung jedoch ein wenig Anstrich vertragen, damit sie besser ins Gesamtbild passen.

8. Gelungener Mehrspielmodus

Ich drücke es mal so aus: Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Mehrspielermodus von Silverfall sind recht karger Natur. Was ich Euch aber verraten kann, ist, dass der weiße Schriftzug und die schwarzen, zackigen LAN- und Internet-Felder im Menü schon ganz nett ausschauen. Im Klartext: Der Multiplayer war in unserer (nahezu finalen) Version leider noch nicht integriert, ein wirkliches Abtauchen in die Online-Gefilde somit unmöglich. Ist aber nicht weiter tragisch, die Testversion müsste schließlich bald eintrudeln – sofern sich das Action-Rollenspiel an den genannten Release Anfang März hält.

Marc Rehder von Flashpoint verriet uns aber schon, dass ein kooperativer Mehrspielermodus intergriert sein soll, bei dem man die komplette Story mit Freund und Fein bestreitet. Wie sieht es bezüglich der Questverteilung aussieht? Ist es möglich, dass der eine Spieler die Natur-Aufträge bearbeitet und der andere sich ausschließlich um die Technik kümmert? Und wie wirkt sich das auf den Wiederaufbau von Silverfall aus? Bislang stehen die Antworten aus. Leider.

Ich bin aber schon sehr gespannt!

Mein bisheriger Eindruck: Obstkuchen, leicht bekömmlich. Und auf was tippt Ihr?

Wer jetzt Lust verspürt, selber die Welt von Nelwe zu erkunden, sollte sich die Demo saugen. Alternativ bieten wir eine Riesenladung brandneuer Screenshots an – natürlich selbst erstellt. Auf der Game-Info-Seite gibt es außerdem sieben Videos.

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