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Slime San - Soundtrack auf Vinyl - Review

Komponist: Various Artists

Label: Black Screen Records

Stil: Chiptunes

Erhältlich über: Amazon, Label, Discogs

Das Spiel: 8 bis 12,5 Bit Action!!!-mit ein bißchen Adventure

Editionen: Dass dieses fast schon obskure, selbst für Indie-Verhältnisse eigenwillige Titelchen überhaupt einen Vinyl-Release sieht, ist schon erstaunlich genug, da kann man doch keine zwei Editionen erwarten. Von wegen! Einmal in Schwarz und einmal in natürlich Schleim-Grün-Transparent. Beide stecken in einem Gatefold durchschnittlicher Papp-Güte mit einem Artwork außen, das etwas zu hochskaliert wirkt. Nicht pixelig, nur ein wenig unschärfer. Aber es hat einen panischen Papagei mit Earbuds, das hat nicht jedes Cover. Und einen weinenden Wurm, der Freud glücklich gemacht hätte. Innen wird es romantischer, wenn Schleim mit Elvis-Ork und Ramen-Fuchs an der Bar sitzt. Sehr schick. Auf seine ganz eigene Weise. Tracklist brav vorhanden, schön in 8-Bit-Font.

Klanglich ist Slime-San viel besser als es sein sollte. Fantastisches Mastering, sehr satte Soundqualität und keine Fehler oder großartiges Surface Noise. Sicher, 45rpm hätte vielleicht noch mehr rausgeholt, aber eine Dreier-Box war für Slime-San dann wohl doch nicht zu rechtfertigen.


Angehört

Das nicht so bekannte Spiel mag den Soundtrack erstaunlich wirken lassen, aber wenn ihr die Liste der beteiligten Künstler mit dem Auge runterscrollt, wird einiges klar. Hier hat sich ein guter Teil des Who is Who der Chiptuner versammelt. Richard Gould, Adhesive Wombat, Meganeko, Inner Phase, die Liste geht fröhlich weiter und kaum einer hat zwei Tracks. Das ist ein Chiptune-Best-of und zwar eines der zugänglichen gute Laune. Diese Leute produzieren mitunter auch schon mal unhörbaren, experimentellen Mist, der bestimmt für ihre Kreativität gut ist, aber nicht für meine Ohren. Hier bekommt ihr Sonne, Sega, Strandgefühl mit schnellen, aber nicht übertrieben hektischen Beats, klaren Melodien, eindeutig identifizierbaren Songstrukturen. Für die extremeren Chiptune-Freunde unter euch ist das alles wahrscheinlich schon fast ein wenig langweilig, ich liebe es absolut. Vieles davon ist fast schon tanzbar, wie ich feststellte, als ich nebenbei durch den Raum ging und es mir fast unmöglich war, das nicht im Takt zu all diesen Tracks zu tun. Im Gegenteil, jetzt das hier zu den Beats auf der Couch sitzend zu tippen, ist extrem schwierig, weil der Laptop auf den Beinen liegt und diese sich weitern aufzuhören im Takt mitzuwippen. Und das geht über vier Seiten so. Mal schneller, fast schon Power-Metal in Chiptune, dann wieder mal ein schnellerer Jazz-Einschlag, gefolgt von klaren Pop-Song-Strukturen der 80er, man möchte fast noch mitsingen, bis einem auffällt, dass man nur Dinge wie "Diebs-Fieps-Pieps" trällert. Aber hey, what the hell, just do it, vor allem, wenn es sich so richtig anfühlt wie hier.


Gehört und genossen auf...

Dies ist die "Eurogamer-Referenz-Anlage": Plattenspieler - Thorens TD 203 (Test); Phono-Verstärker - Pro-Ject Phono Box DS2 USB; Stereo-Verstärker - Teufel Kombo 62 CD-Receiver; Boxen - Nubert nu Vero 30 (Test); Kopfhörer: Beyerdynamic Amiron (Test) + A20 (Test)


Das wäre noch zu sagen...

Eine Platte wie: Sommer, Strand und 37 Grad in Chipland

Eine Art Fazit: Slime-San ist Mega-Awesome, hier ist alles awesome und wir sind alle awesome, solange wir nur Slime-San hören! Ich habe nichts erwartet und fand meine perfekte Playlist für die grauen Tage, für den folgenden Frühling und der Sommer kann gar nicht so RGB-satt werden wie dieses Best-of der Chiptune-Welt. Das auch die Edition selbst die klanglich tadellose Qualität hat, die man von Blackscreen inzwischen erwartet, ist das i-Tüpfelchen auf der Awesomness, die da Slime-San ist. Völlig egal, ob ihr das Spiel kennt oder nicht, mögt oder nicht, Slime-San zu hören macht süchtig auf die beste Art.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.