So unterstützen Gaming-Unternehmen die Ukraine - Microsoft, Epic und Sony beteiligen sich
Electronic Arts, Bunngie, Techland - sie alle unterstützen die Ukraine in dieser schweren Zeit auf ihre Weise.
Nachdem die Ukraine die westlichen Gaming-Unternehmen gestern dazu aufgefordert hatte, Russland aus ihren Netzwerken und Turnieren auszuschließen, melden sich erste Entwickler, Publisher und Organisationen zu Wort und schreiten teils auch zur Tat.
So geht es den ukrainischen Studios
Entwicklerstudio Frogwares ruft "alle dazu auf, Putin zu zwingen, sich aus unserem Land zurückzuziehen". Auf Twitter schreibt das Studio hinter den Sherlock-Holmes-Spielen: "Wir können nicht einfach zusehen. Russland greift unsere Heimat an und leugnet die Souveränität der Ukraine. Wir versuchen, in Sicherheit zu bleiben, aber das ist Krieg, da gibt es keine zwei Möglichkeiten."
GSC Game World musste die Entwicklung von Stalker 2 vorübergehend einstellen und ruft zu Spenden für das ukrainische Militär auf. Auch Yevhen8, das Studio hinter der Städtesimulation Ostriv, sammelt Spenden. Die ansässigen Studios von Ubisoft, Gameloft und Wargaming erhalten Unterstützung ihrer Unternehmen.
Unterstützung von allen Seiten
Electronic Arts reagierte als Erstes auf den Aufruf aus der Ukraine. Der Entwickler und Publisher teilte per Twitter mit, dass alle russischen Teams aus den eigenen FIFA- und NHL-Spielen entfernt werden. EA will sich damit solidarisch der Ukraine gegenüber zeigen und erntet neben viel Lob auch ein wenig Kritik, da diese Maßnahme primär der Bevölkerung Russlands schade und nicht der Regierung.
Inzwischen scheinen die Aufrufe auch viele andere Studios und Organisationen dazu animiert zu haben, ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine zu setzen. Die ESL Pro League verbannt etwa alle Organisationen, die offensichtlich mit der russischen Regierung in Verbindung gebracht werden können, von allen Turnieren. Einzelpersonen aus Russland können aber als neutrale Spieler teilnehmen.
Auch der polnische Entwickler CD Projekt Red kappt vorübergehend die Bande mit Russland und stellt seine digitalen Verkäufe in Russland und Belarus ein. Auch weitere physische Kopien sollen erst mal nicht mehr in die beiden Länder geliefert werden. Das Studio macht deutlich: "Die gesamte CD Projekt Group steht fest an der Seite der ukrainischen Bevölkerung." Zusätzlich spendet der Entwickler hinter den Witcher-Spielen 1 Million polnische Zloty (etwa 215.000 Euro) an die PAH, die polnische Organisation für humanitäre Hilfe.
Bloober Team aus Polen tut es CD Projekt gleich und stellt den Verkauf seiner Titel in Russland und Belarus ein. "Wir verstehen, dass unsere Entscheidung viele russische und belarussische Spieler betreffen könnte, die nicht an dieser Invasion beteiligt sind, aber wir glauben fest daran, dass jeder Schritt, der helfen kann, den Krieg zu beenden, es wert ist, unternommen zu werden...", schreibt das Studio und hofft, mit seiner Aktion den Druck auf die russische Regierung zu erhöhen.
"Wir glauben, dass ein weltweiter gemeinsamer Widerstand etwas bewirken kann. Wir wollen Teil einer Welt sein, die die Augen vor der Kriegstreiberei nicht verschließt. Und wir werden nicht neutral bleiben, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen."
Riot Games pausiert seinerseits die anstehende Valorant Champions Tour. Die höchste Priorität habe erst einmal. Spieler, Caster, Mitarbeiter und Fans zu unterstützen, die von der Krise in der Ukraine betroffen seien.
Inzwischen beteiligen sich auch Microsoft, Epic Games und Activision Blizzard an den Sanktionen. Microsoft stoppt den Verkauf seiner Dienste an Russland und unterstützt die Cybersicherheitssysteme der Ukraine, um das Land besser gegen Hacker aus Russland zu schützen. Dabei würden nicht nur militärische Ziele in Angriff genommen, sondern auch zivile.
Epic Games stoppt ebenfalls das Geschäft mit Russland, lässt aber seine Kommunikations-Tools online. "Die freie Welt sollte alle Linien des Dialogs offen halten" lautet hier das Argument von Epic Games.
Auch Activision Blizzard wird aktiv und setzt den Verkauf seiner Spiele in Russland aus, so lange wie der Konflikt anhält. Zusätzlich stockt das Unternehmen seine Spenden an Organisationen auf, die Soforthilfe für die Opfer der Krise leisten und kümmert sich um die Sicherheit seiner Angestellten und deren Familien.
Wer in Russland oder Weißrussland das neue Gran Turismo 7 kaufen will, schaut aktuell in die Röhre. Sony setzt die Verkäufe des Spiels bis auf Weiteres aus, wie aus der russischen Seite des PlayStation Stores hervorgeht. Inzwischen hat Sony bestätigt, dass Verkäufe und Warenlieferungen nach Russland bis zum Ende des Konflikts eingestellt werden.
Das Studio hinter Destiny, Bungie, stoppt ebenfalls alle Verkäufe von Destiny-2-Inhalten an Russland und Belarus. Zusätzlich spendet der Entwickler alle Erlöse der ersten 48 Stunden seiner Games2Give-Aktion an "humanitäre Hilfsmaßnahmen".
Spenden für die Ukraine
Aus Polen kommt auch Unterstützung von Beetlewing. So sollen 100 Prozent der Verkäufe vom Titel Slipways der nächsten sieben Tage an das polnische Rote Kreuz gespendet werden. Embracer Group spendet insgesamt zwei Millionen US-Dollar an verschiedene Hilfsorganisationen.
Techland spendet 1 Million PLN an die PAH und ist bemüht, seine Mitarbeiter und ihre Angehörigen aus der Ukraine in Sicherheit zu bringen. Auch Entwickler Tinybuild versucht sein Personal aus dem Kriegsgebiet zu evakuieren.
Ganze 623.000 Dollar kommen aus dem Hause Unity. Der Entwickler der gleichnamigen Engine sammelt mit einem Ukraine-Mega-Bundle mit 32 Assets und einem Publisher-Support-Programm weiter Geld, um die Ukraine zu unterstützen.
Die 11 bit Studios steht ihren Nachbarn in der Ukraine ebenfalls bei und spenden den Erlös von This War is Mine und allen DLCs, der sich innerhalb der nächsten sieben Tage ansammelt, an das ukrainische Rote Kreuz, um die Opfer des Krieges so direkt wie möglich zu unterstützen.
Der schwedische Entwickler Raw Fury, der hinter Bad North steckt, spendet ebenfalls an das Rote Kreuz in der Ukraine. Eine Summe nennt das Studio in seinem Statement nicht.