SOCOM: Special Forces
Für Profis
Das exakt gleiche System verwendet man übrigens auch im Multiplayer-Modus. Je länger ihr mit bestimmten Waffen spielt und je mehr Feinde ihr damit umholzt, desto schneller erhaltet ihr zusätzliche Teile dafür. Gleichzeitig steigt ihr selbst im Rang auf und schaltet somit neue Schießprügel frei.
Wer hier schon SOCOM-Erfahrungen gesammelt hat, wird sich auf jeden Fall besser zurechtfinden als Neueinsteiger, die wahrlich kein leichtes Spiel haben. SOCOM: Special Forces ist eher realistisch angehaucht und auch wenn es normalerweise regenerierende Gesundheit gibt, so liegt ihr doch meist ganz schnell am Boden. Ein Kopftreffer ist sofort tödlich und aufgrund der fehlenden Kill-Cam seht ihr oftmals gar nicht, woher der Schuss denn nun eigentlich kam. Eigentlich ein Fest für Camper, wobei mir in den gespielten Partien allerdings kaum welche aufgefallen sind.
Special Forces bringt obendrein eine ganze Reihe an Spielmodi mit sich. In Suppression (auch als Variante mit kleineren Karten) kämpfen einfach zwei Teams gegeneinander. Wer am Ende die meisten Kills erzielt hat, entscheidet die Runde für sich. Immer wieder artet das ganze aber doch in Chaos aus, denn je nach Map können Feinde plötzlich in eurem Rücken respawnen und euch so überrumpeln. Da ist der Ärger manchmal groß.
Außerdem eskortiert ihr in Bomb Squad einen zufällig auserwählten Bombenspezialisten, damit dieser (Überraschung!) Bomben entschärfen kann, sichert in Last Defense Kontrollpunkte, spürt das gegnerische Hauptquartier auf und platziert ein Leuchtsignal, um es zu zerstören. In Uplink sammelt ihr unterdessen geheime Daten und in Medley werden Karten und Spielvarianten munter durchgemischt. Zusätzlich gibt es auch noch klassische SOCOM-Varianten mit nicht regenerierender Gesundheit und ohne Respawn. Kurz gesagt: Genug Futter, um das Richtige für sich zu finden.
Wenn ihr irgendwo einsteigen wollt, geht das ganz einfach. Einfach im Online-Abschnitt des Menüs den jeweiligen Spielmodus auswählen und schon wirft euch das Matchmaking in eine Partie. Zumindest zum Testzeitpunkt war es kein Problem, schnell in ein Suppression-Match zu kommen, bei Bomb Squad oder Last Defense dauerte es schon mal ein paar Minuten, bis überhaupt genügend Spieler zusammengekommen waren.
Da das Spiel nun offiziell im Handel steht, dürfte sich das aber vermutlich noch bessern. Der eigentliche Spielfluss machte unterdessen keine Probleme. Ruckler oder Lags? Nicht vorhanden. Und damit auch alle glücklich sind, darf vor dem Spielstart über die nächste Map (zwei werden vorgeschlagen) abgestimmt werden. Ach ja, und alle starten natürlich gleichzeitig, sodass niemand einen Vorteil hat.
Was das Spiel zuweilen unnötig kompliziert macht, ist etwas, dass Kollege Metzger bereits Anfang des Monats in seiner Vorschau angesprochen hat: Der Zoom. Im Grunde genommen gibt es gleich mehrere Zoomstufen. Mit der linken Schultertaste rückt die Kamera etwas näher an die Schulter eures Protagonisten heran, drückt ihr dann noch einmal den rechten Analog-Stick, könnt ihr je nach Waffe auch noch durch das Visier in mehreren Stufen heranzoomen, sofern denn eins vorhanden ist. Das wird besonders dann zum Problem, wenn plötzlich in kurzer Distanz ein Feind auftaucht und man schnell wieder umschalten muss.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich zudem noch den Koop-Modus, in dem ihr eigene Mini-Kampagnen mit verschiedenen Karten, Modi und mal mehr oder mal weniger Feinden zusammenstellen könnt. Gemeinsam mit menschlichen Mitspielern tretet ihr dann gegen die KI an. Und falls es mal nicht mit genügend Kollegen klappt, können die übrigen Slots mit computergesteuerten Mitstreitern aufgefüllt werden.
Schlussendlich wäre noch eins zu besprechen: PlayStation Move. SOCOM: Special Forces ist vollständig mit Sonys Bewegungscontroller kompatibel und das funktioniert auch außerordentlich gut. Nach anfänglicher Kalibrierung folgt das Fadenkreuz butterweich euren Bewegungen, zuckelt nicht wild auf dem Bildschirm herum, wie ich es oftmals auf der Wii erlebt habe, und macht euch im Allgemeinen keine Probleme. Ob man jetzt auf die eine oder andere Weise besser zurechtkommt, muss aber wohl jeder für sich selbst herausfinden. Fakt ist jedenfalls: Sowohl die traditionelle als auch die Move-Steuerung überzeugen, wobei ich euch aber eher den Navigation-Controller anstelle des normalen PS3-Controllers zusätzlich zum Move-Controller ans Herz legen würde. Zumindest mir selbst liegt das Pad nicht wirklich gut in der Hand, wenn ich es nur mit einer Pranke anpacke.
Man braucht zuweilen schon eine gewisse Frustresistenz, wenn man im Multiplayer-Modus von SOCOM: Special Forces an die Front marschiert. Besonders Einsteiger werden hier viel Lehrgeld zahlen. Steckt man aber erst einmal ein wenig drin, weiß, wie man sich am besten bewegt und am besten zielt, dann kommt man einigermaßen zurecht. Wer also einen taktisch angehauchten (Third-Person-)Multiplayer-Shooter abseits der Call of Dutys dieser Welt sucht, wird hier zumindest auf der PS3 fündig. Aber wie wär's in Zukunft mal mit Fahrzeugen? Luft nach oben hat die Reihe hier definitiv noch.
Die zusätzliche Solo-Kampagne kann man zwar eigentlich nur als Bonus betrachten, trotzdem unterhält sich durchgehend und ist gut erzählt, auch wenn es ihr abseits der Schleichmissionen etwas an Abwechslung mangelt. Wenn euch jedoch einzig und alleine nach einem Singleplayer-Abenteuer der Sinn steht und ihr euch weniger um den Multiplayer schert, dann sucht ihr euch besser einen anderen Titel. SOCOM: Special Forces ist primär ein Online-Spiel, das zwar nicht jedem gefallen wird, seine spezielle Zielgruppe aber zufriedenstellt.
SOCOM: Special Forces ist exklusiv für die PS3 erhältlich und unterstützt wie viele andere Sony-Produktionen stereoskopische 3D-Fernseher.