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Sonic 2 & Sims 3 - Reiseabenteuer

Im Kampf gegen Stick und Flugkrankheit

Sonic 2

SEGA / 2,8 MB / 4,99 Euro

Sonic 2 wäre das beste Sonic, gäbe es Teil 3 nicht. Und Sonic 2 wäre auch ein hervorragendes Jump´n´Run auf dem iPhone, würde es nicht ein sehr hohes Maß an Präzision erfordern. Und da hakt es leider häufiger bei den virtuellen Touch-Sticks. Bereits in Stage 2-2 erfordert eine Stelle zwei oder drei kurze, präzise Sprünge, die mit einem echten Joypad und Tasten kein großes Problem darstellen. Hier sieht es schon schwieriger aus. Von einer Pad-Taste rutscht man nicht leicht einfach mal nach oben oder zur Seite ab, bei einer ebenen, glatten Fläche ohne fühlbare Widerstände passiert das schnell. Auch erkennt so ein virtuelles Pad eine leichte Bewegung zwar korrekt, man selbst war sich aber kaum bewusst, dass der Finger sich nur Millimeter verschob. Und schon stürzt ein Igel in ein paar Stacheln, einen Abgrund oder einen Gegner, um einen Tod zu sterben, der mit einer anderen Steuerung leicht vermeidbar gewesen wäre.

Millimetergenaue Sprungpassagen + Virtueller Stick = Toter Igel

Das ist jetzt keine Kritik an dieser Steuerungsvariante oder Sonic 2 generell. Sie passen halt einfach nicht besonders gut zueinander. Andere Spiele sind mit leichten Fehleingaben halt verzeihender als eine dermaßen geschwindigkeitsintensive Tour de Force. Sonic 2 ist zwar insgesamt etwas ruhiger als der Vorgänger und bietet auch mehr versteckte Ecken und knifflige Passagen, die mit Geduld und nicht nur Tempo zu erreichen sind. Diese machen das Spiel reizvoller, aber noch schwerer auf dem Apple zu handhaben. Die restliche Konvertierung gibt sich erwartungsgemäß wenig Blöße. Der Zweispielermodus wurde zwar gestrichen, aber die wundervollen 2D-Welten inklusive ihrer Sounds blieben erhalten. Das allein kann den Kauf für Nostalgiker reizvoll machen, aber auch sie sollten sich darauf einstellen, dass sie für ihre fünf Euro hier mehr als einmal vor Wut eine Ecke aus dem Gerät beißen werden. Sonic 2? Super! iPhone? Super. Sonic 2 + iPhone? Mehhhh... mit Retro-Bonus.

Die Sims 3 - Reiseabenteuer

Electronic Arts / 98 MB / 5,49 Euro

Ich kann ehrlich und voller Stolz sagen, dass ich seit dem ersten Teil nie wieder groß in die Sims-Welt eingestiegen bin. Nach einem Anfangs-Rush kam ich zu dem Schluss, dass so viel investierte Zeit in virtuelle Leben über kurz oder lang mein reales doch negativ beeinflussen könnte. Was aber, wenn man Zeit hat? Eine Bahnfahrt, auf einen Flug warten, eine längere Fährüberfahrt? Dann wäre es doch perfekt und nur angemessen, diese Zeit mit zusätzlicher, virtueller Reiselust zu füllen.

Die Sims 3 - Reiseabenteuer macht eigentlich nicht viel anders als die anderen Teile der Serie auch. Ihr erschafft euch einen Sim, wählt ein paar grundlegende Charaktereigenschaften und startet in Simville euer neues Parallelleben. Sucht einen Job, lernt ein paar Leute kennen und richtet das Haus ein wenig hübscher ein. Dann ereilt euren Sim aber das schlimme Fernweh. Er will eine neue Sprache in einem anderen Land lernen, exotische Rezepte an ihren Ursprüngen erfahren oder - so mir nichts, dir nichts - einen ausländischen Sim heiraten. Welchen ist egal. Also reist ihr per Flug in die Ferne, die Simville mit Lokalkolorit entspricht.

Ok, die Mumie trifft man in keinem anderen Sim-Game.

China, Frankreich und Ägypten, für Stereotype gut geeignete Orte werden angeflogen. Dieser Flug präsentiert sich als kleines Apple-Wackel-Mini-Spiel, das ihr besser besteht. Wenn nicht, dann wird der Sim flugkrank und muss sich am ersten Tag erstmal auskurieren. Da die Aufenthaltszeit an fernen Orten immer begrenzt ist, gibt euch das natürlich weniger Zeit zu tun, weswegen ihr eigentlich kamt.

Die Umsetzung des Ganzen auf den kleinen Screen funktioniert gut, auch wenn man sich mitunter, insbesondere beim Einrichten des Hauses und ähnlicher Mikromanagement-Aufgaben, den größeren Screen eines iPads wünscht. Große Online-Features finden sich nicht, aber es lassen sich Sims aus anderen Apple-Sim-Spielen importieren, was ein netter Touch ist. Trotz der Reisen bietet Die Sims 3 – Reiseabenteuer nicht viel, was man nicht schon kannte, aber das heißt nicht, dass es keinen Spaß machen würde. Ein wenig Zeit lässt sich in dieser Parallelwelt immer totschlagen und man bleibt stets mit dem Eindruck zurück, jemandem etwas Gutes getan zu haben. Selbst wenn es nur eine virtuelle Person war.

5 / 10

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