Sonic & SEGA All-Stars Racing

Überhaupt legt man großen Wert auf nette Details abseits der eigentlichen Rennstrecke. Da hätten wir zum Beispiel die bereits angesprochenen Wasserfälle, kleinere Kreaturen am Streckenrand oder einen riesigen Wal, der immer wieder von einem See in den anderen springt, während die Fahrer unter ihm um die Plätze kämpfen. Selbst nach mehreren Anläufen an einem Schauplatz entdeckt man stets noch neue Kleinigkeiten, die einem zuvor nicht aufgefallen sind.

Xbox 360 und PlayStation 3 profitieren hier im Vergleich zur Wii natürlich einerseits von einer höheren Auflösung, andererseits mit noch schickeren Effekten und schärferen Texturen. Eines haben alle Versionen aber leider gemeinsam: Immer wieder kommt es an bestimmten Punkten zu kleineren Einbrüchen der Framerate. Die wirken sich zwar grundsätzlich nicht negativ auf das Rennen aus, aber dennoch sind sie spürbar und verwässern die ansonsten gute Performance des Spiels. Im Großen und Ganzen sieht Sonic & SEGA All-Stars Racing aber ansprechend aus, die farbenfrohe Optik passt zu diesem poppigen Fun-Racer wie die Faust aufs Auge.

In punkto Spielmodi liefert Sonic & SEGA All-Stars Racing Standardkost. Im Singleplayer-Part hat das Spiel neben den Einzel- und Zeitrennen auch Missionen zu bieten, in denen ihr bestimmte Aufgaben erfüllen müsst, etwa Sonic mit Knuckles überholen und das Rennen gewinnen oder mit Amigo eine bestimmte Menge an Driftpunkten sammeln. Daneben gibt es noch Turniere, in denen ihr mehrere Strecken direkt nacheinander absolviert und Punkte sammelt, die schlussendlich zusammengerechnet werden. Nichts außergewöhnliches also, beschäftigen wird es euch mit den insgesamt drei Schwierigkeitsgraden aber dennoch ein Weilchen.

Wie es sich für einen Fun-Racer dieser Art gehört, hat das Spiel selbstverständlich auch noch einen Multiplayer-Modus im Gepäck. Hier tretet ihr entweder im Splitscreen oder online gegen andere Rennwillige auf der ganzen Welt an – auf der Wii auch ohne Freundescodes. Leider gibt es hier jedoch keinerlei Turniere, ihr könnt lediglich in Einzel- oder Zeitrennen den besten Fahrer ermitteln.

Schade eigentlich, denn gerade online hätte man doch noch deutlich mehr Abwechslung mit ins Spiel bringen können, beispielsweise durch Teamrennen oder andere Modi. Ausschließlich im Splitscreen gibt es zwar noch King of the Hill oder Capture the Chao, aber wirklich unterhaltsamer als die normalen Rennen sind beide nicht. Die Konkurrenz liefert da sicherlich genügend Beispiele für spannende Varianten.

Für Wii- und Xbox-360-Besitzer gibt es schließlich noch ein nettes Gimmick: Erstere können auch mit ihrem Mii gegen die SEGA-Konkurrenten antreten, auf der Xbox 360 steigt dementsprechend euer Avatar in seinen eigenen Wagen. Obendrein bekommt ihr auf Microsofts Konsole noch Banjo und Kazooie als Bonuscharaktere dazu, die gemeinsam in einem Gefährt unterwegs sind. Leider sucht man weitere solche Gastauftritte – auch auf den anderen Konsolen – aber vergeblich.

Als Gesamtpaket gefällt mir Sonic & SEGA All-Stars Racing etwas besser als seinerzeit Mario Kart Wii. SEGA liefert hier einen grundsoliden Klon ab, der nicht ganz so sehr auf das Glückselement baut wie sein Vorbild und einen nicht mal eben so vom ersten auf den letzten Platz durchreicht. Nichtsdestotrotz orientiert man sich meiner Meinung nach etwas zu stark daran. Wo ist der Mut zu „neuen“ Ideen? Ob mehr Online-Modi, eine Individualisierung der Fahrzeuge oder weitere Gastauftritte bekannter Figuren der jeweiligen Plattformen – wo sind Samus, Kratos und Co.? –, solche Dinge hätten Sonic & SEGA All-Stars Racing noch stärker von seinem Konkurrenten abheben und es zu mehr als einem simplen Klon in anderer Aufmachung machen können. Davon abgesehen ist und bleibt Sonic & SEGA All-Stars Racing aber dennoch ein gelungener Fun-Racer, der sich insbesondere für ein paar Runden zwischendurch oder mit Freunden mehr als eignet.