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Sonic Chronicles: Die Dunkle Bruderschaft

Sonic mal anders

Generell beruht das Kampfsystem auf dem Stein-Schere-Papier-Prinzip. Die Wahl der richtigen Aktion hilft also ungemein bei der Bekämpfung der Gegner. Dafür sorgen ebenfalls verschiedene Schadensarten. Windattacken entpuppen sich so als effektive Methode im Kampf gegen fliegende Widersacher. Beim nächsten Gegner ist das aber vielleicht schon wieder nicht der Fall. Über mangelnde taktische Tiefe braucht man sich also keineswegs zu beschweren. Das obere Display informiert währenddessen über Gesundheit sowie Energie von Freund und Feind. Auch wird die Reihenfolge eingeblendet, in der die Kampfteilnehmer in der laufenden Runde zuschlagen.

Sollte ein Scharmützel zu brenzlig ausfallen, können Sonic und seine Freunde die Beine in die Hand nehmen und sich aus dem Staub machen – ebenso wie die Gegner. Das resultiert in einem kleinen Mini-Spiel. Die Gruppe läuft im wahrsten Sinne des Wortes davon und muss auf ihrem Weg über Kisten springen. Um das zu bewerkstelligen, klickt man den jeweiligen Charakter einfach kurz an.

Was mit zwei Figuren noch relativ simpel zu handhaben ist, gerät mit voller Gruppe schon zu einer kleinen Herausforderung, schließlich sind hier und da Beschleunigungspads auf der Strecke verteilt. Rennt einer der Charktere gar in eine Kiste hinein, verliert er einen Lebenspunkt und verlangsamt sich. Sofern man das Ziel erreicht oder die Feinde vor dem Ende wieder einholt, ist das Mini-Spiel geschafft.

Hilfreich zur Seit stehen Euch übrigens auch die „Chaos“. Diese kleinen Kreaturen findet und sammelt man an vielen Stellen im Spiel ein. Sofern man sie ausrüstet, spendieren sie dem jeweiligen Kämpfer verschiedene Boni oder zusätzlichen Schaden. Im Prinzip funktionieren sie also wie Items, das System ist aber aufgebaut wie ein Kartenspiel oder Pokemon. Man entdeckt gewöhnliche, seltene und einzigartige Chaos – natürlich mit entsprechend besseren Werten.

Die Chaos steigern Eure Werte.

Es ist sogar unmöglich, das komplette Set in einem Durchgang zu erhalten. In der Welt sind Dutzende dieser Chao-Eier verteilt, eine Garantie auf deren Inhalt hat man allerdings nicht. Mit jedem Fund ist die Chance auf ein seltenes Chao gegeben. Insgesamt sind fünf einzigartige Kreaturen vorhanden, pro Durchgang bekommt man jedoch maximal zwei Stück davon. Gleichzeitig stellen die Chaos die einzige Möglichkeit dar, die WiFi-Funktion von Sonic Chronicles zu nutzen. Man tauscht sie mit Freunden und levelt sie dadurch hoch, wodurch sie noch mächtiger werden.

Neben den Chaos darf man Sonic und seine Kumpanen noch mit weiteren Gegenständen ausstatten. Jede Figur ist in der Lage, drei Items zu tragen: ein Paar Handschuhe, ein Paar Schuhe und ein Accessoire. Dementsprechend gibt es keine Rüstungen und auch keine kompletten Sets. Das vorhandene Equipment gewährt aber selbstverständlich ausreichend Schutz. Der Grund dafür ist übrigens, dass das Sonic Team einen mehr als strengen Blick auf auf die Gestaltung beziehungsweise das Aussehen von Sonic wirft. Im Gegenzug hat BioWare dafür mit der Story wesentlich mehr Freiheiten.

Die im Laufe des Spiels gesammelten Ringe dienen indes nicht nur als schmuckes Beiwerk, sondern erfüllen einen sinnvollen Zweck. Zum einen lassen sie sich in verschiedenen Geschäften für Items investieren, die wiederum Charaktere heilen, ihnen mehr Energie verleihen oder bewusstlose Kameraden wieder aufs Schlachtfeld zurückholen. Zum anderen bezahlt man damit die Wiederholung eines fehlgeschlagenen Kampfes. Das Spiel offeriert einem die Möglichkeit, entweder eine kleine Summe an Ringen auszugeben oder vom letzten Speicherpunkt aus wieder loszulegen. Man hat also die Wahl. Spielstände kann man aber jederzeit und an jeder Stelle anlegen – Kämpfe ausgenommen.

Für das komplett via Stylus gesteuerte Spiel verspricht BioWare eine Spielzeit von mindestens 20 Stunden. Wer alle verfügbaren Nebenquests erledigt, seine Charaktere hochlevelt und jeden noch so kleinen Winkel der Welt erkundet, bringt es nach Angaben der Entwickler vielleicht sogar auf bis zu 40 Stunden.

Ich bin ehrlich: Ich habe vorher noch nie ein Sonic-Spiel angefasst. Aber Sonic in einem Rollenspiel? Und dann auch noch von BioWare? Das kann ja eigentlich gar nicht schiefgehen. Und tatsächlich macht Sonic Chronicles eine Menge Spaß und überzeugt mit seinem durchdachten Kampfsystem und der schicken Grafik sowohl inhaltlich als auch optisch.

Die Frage ist natürlich, wie sehr BioWare die Spieler mit der Geschichte bei der Stange halten kann. Eine Antwort darauf wird aber erst die Testversion in knapp einem Monat liefern, denn dazu lässt sich selbst nach der Anspielrunde praktisch nichts sagen. Dennoch zählt Sonic Chronicles sicherlich zu den viel versprechendsten DS-Titeln in diesem Jahr und dürfte wahrscheinlich sogar neue Zielgruppen auf Sonic aufmerksam machen. So wie mich.

Sonic Chronicles: Die Dunkle Bruderschaft erscheint am 26. September exklusiv für den Nintendo DS.

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