Sony Inzone Buds im Test - Ich möchte sie lieben, aber sie machen es mir unnötig schwer
Höhe- und Tiefpunkte.
Inzone-Headsets gibt es mittlerweile einige von Sony, darunter auch das jüngst veröffentlichte Inzone H5. Aber dabei alleine bleibt es nicht, eine weitere Ergänzung dieser Produktreihe sind die Inzone Buds. Die auf Gaming ausgerichteten Earbuds sollen auf der Earbud-Erfahrung des Unternehmens aufbauen, aber können sie wirklich ernsthaft mit Gaming-Headsets konkurrieren? Und sind sie die 200 Euro wert, die Sony dafür haben möchte?
Box & Zubehör: Auch bei den Inzone Buds verzichtet Sony weitestgehend auf Plastik bei der Verpackung. Mit dabei sind neben den Earbuds noch ein Ladecase, ein USB-Kabel (USB-C zu USB-A), ein USB-C-Dongle sowie Eartips in insgesamt vier verschiedenen Größen (inklusive der bereits angebrachten). Eine vernünftige Ausstattung, wenngleich das USB-Kabel mit gerade mal rund 15 cm Länge erschreckend kurz ausfällt. Aber gut, ist ja nicht so, als hätte ich hier nicht gefühlt 1.000 USB-Kabel herumliegen.
Design und Verarbeitung: Auch bei den Inzone Buds greift Sony (zumindest bei der weißen Variante) das Design der PlayStation 5 auf und liefert sie in einem passenden Schwarz-Weiß-Look ab, der sich gut ergänzt. Beleuchtung oder ähnliche Spielereien gibt es hier nicht, es bleibt schlicht und elegant.
Der Ladecase erfüllt ebenfalls seinen Zweck, darin sind die Earbuds sicher untergebracht. Wenngleich er ein gutes Stück breiter ist als manch andere Cases, die ich hier schon bei anderen Earbuds zum Testen hatte. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man darin auch noch das USB-Dongle unterbringt. Braucht ja ebenfalls ein wenig Platz. Aber nun gut, riesig ist der Ladecase nicht, nur für die Hosentasche wahrscheinlich nicht ganz so bequem wie andere.
Beim Tragen der Earbuds selbst sieht es dafür in puncto Bequemlichkeit deutlich besser aus. Wobei das ja von Person zu Person schwankt. Bei mir saßen die Inzone Buds mit den standardmäßig angebrachten Eartips ziemlich angenehm ihm Ohr, selbst nach längerer Nutzung, zum Beispiel beim Spielen der Kampagne von Modern Warfare 3. Und das zugleich stabil. Ich hatte nie den Eindruck, dass sie mir gleich aus den Ohren fallen.
Etwas enttäuscht war ich hingegen davon, dass sich die Inzone Buds partout nicht mit meinem Android-Smartphone (Galaxy S20 FE) verbinden ließen. Ich nehme an, weil der Codec nicht passt. Obendrein habe ich Berichte über Probleme mit manchen iOS-Geräten gesehen. Ich müsste also das Dongle anbringen, um mit ihnen Musik übers Smartphone zu hören. Da hätte ich ehrlich gesagt etwas Angst, dass mir das Ding irgendwann beim Handhaben aus dem USB-Slot fliegt. Angesichts der Größe des Dongles ist das für mich keine praktikable und sinnvolle Lösung. Mit anderen Smartphones und Co. mag es funktionieren, mit Xbox und Nintendo Switch übrigens ebenso wenig. Informiert euch also vorher lieber gründlich, was unterstützt wird und was nicht.
Primär arbeiten die Inzone Buds also über das Dongle, das einen Umschalter umfasst, abhängig davon, ob ihr es nun an der PlayStation 5 oder am PC verwenden möchtet. Diese Methode klappt allerdings ziemlich zuverlässig und unproblematisch. Anstecken, aus dem Ladecase nehmen und ihr seid einsatzbereit.
Performance und Soundqualität: Wie ich in der Überschrift erwähnte, profitieren die Inzone Buds von Sonys Erfahrung mit früheren Headsets und Earbuds. Fangen wir mit der Musik an, wo die Inzone Buds in vielerlei Hinsicht eine sehr gute Performance abliefern. Höhen, Mitten und Tiefen klingen größtenteils klar und sind deutlich voneinander getrennt, besonderes ruhigere und etwas langsamere Stücke versprühen ein Gefühl von Wärme.
Bei lauteren Songs kam der Bass nicht ganz so gut zur Geltung und auch schnelle elektronische Musik wirkte nicht ganz so überzeugend. Hier verwässert das Klangbild, das ansonsten die Wärme gut rüberbringt, das Hörerlebnis ein wenig.
Beim Gaming setzt sich das gemischte Ergebnis fort. Einerseits liefern die Earbuds in Spielen wie Starfield oder Horizon Forbidden West eine klar definierte Soundstage und ihr hört sehr gut, aus welcher Richtung bestimmte Geräusche kommen. Effekte, Dialoge und die Hintergrundmusik hinterlassen einen überzeugenden Eindruck, doch hier schwächelt ebenfalls der Bass. Nicht in jeder Hinsicht, an ein richtig gutes Gaming-Headset kommen die Inzone Buds jedoch nicht heran und lassen das letzte bisschen Punch vermissen, das man zum Beispiel von einer Explosion erwarten würde.
Es klingt besser, als ich es schon bei anderen Earbuds erlebt habe, perfekt sind die Inzone Buds allerdings ebenso wenig. Ähnliches gilt für den Surround-Sound. Beim Einrichten fotografiert ihr unter anderem eure Ohren, das Resultat wird dem Aufwand aber nicht gerecht. In bestimmte Richtungen macht sich der Surround-Sound zwar bemerkbar und lässt euch klar unterscheiden, wo sich etwas befindet, ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass das hinter mir so gut klappt.
Selbstverständlich verfügen die Inzone Buds auch über ein Mikrofon, um zum Beispiel damit zu telefonieren oder den Voice-Chat zu verwenden. Es leistet solide Dienste und ihr seid verständlich, wenngleich es im Großen und Ganzen einfach nach Earbud-Mikrofon klingt. Es liegt in der Natur der Sache, dass es sich nicht vor oder bei eurem Mund befindet und sich daher alles ein wenig distanzierter anhört.
Für den normalen Gebrauch reicht das definitiv aus, ein Ersatz für ein professionelles Mikrofon ist es definitiv nicht. Als hilfreich erweist sich obendrein Sonys KI, die bei der Geräuschunterdrückung hilft. Lautere, unregelmäßige Geräusche rutschen zwar mitunter durch, aber sich wiederholende Geräusche, etwas das Klacken einer Tastatur, werden recht gut herausgefiltert.
Und das Noise Cancelling ist hier wirklich nicht zu verachten. Es gehört mit zum besten ANC, das ich bisher bei Earbuds gehört habe. Wenn ihr darauf großen Wert legt, ist es das ein echter Pluspunkt der Inzone Buds. Das Meiste um euch herum wird, wie erwähnt, zuverlässig herausgefiltert. Einige Ausnahmen gibt es zwar, die schmälern aber nicht die ANC-Gesamtleistung.
Eine Ladung reicht bei den Inzone Buds für rund zwölf Stunden Betrieb via 2,4-GHz-Verbindung aus, bei Bluetooth sind es bis zu 24 Stunden. Durch das Ladecase steigen diese Zahlen auf 24 Stunden beziehungsweise 48 Stunden. Im Großen und Ganzen realistische Werte, die natürlich wieder davon abhängen, wie laut ihr sie zum Beispiel verwendet.
Software: Zur Anpassung der Inzone Buds benötigt ihr eine App auf dem PC. Die funktioniert grundsätzlich auch sehr gut und lässt euch eine Vielzahl an Einstellungen vornehmen. Der Nachteil ist, dass es sie nur auf dem PC gibt, jedoch nicht für Android oder iOS. Unterwegs Änderungen vorzunehmen, gestaltet sich daher eher schwierig. Hier merkt man, dass die Inzone Buds wohl eher für den Betrieb in den eigenen vier Wänden ausgelegt sind.
Zu kaufen gibt es die Inzone Buds unter anderem bei Amazon.de, Expert oder auch Alza.
Sony Inzone Buds - Fazit
Grundsätzlich sind die Inzone Buds keine schlechte Wahl, sowohl fürs Gaming als auch für Musik. Es geht aber noch besser, der Sound hat einzelne Schwächen. Unverständlich ist für mich eher die eingeschränkte Kompatibilität. Die neuen Pulse Explore für die PlayStarion, die ich gerade teste, funktionieren via Bluetooth etwa problemlos mit meinem Smartphone, was es bei den Inzone Buds für mich nur umso unverständlicher macht. Obendrein ist die Verfügbarkeit der Software nur auf PC nicht gerade ideal. Sucht ihr jedoch nach Earbuds mit guter Qualität und exzellentem ANC, könntet ihr die Inzone Buds als Option für Zuhause ins Auge fassen.
Sony Inzone Buds | |
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PRO | CONTRA |
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