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Space Siege

Keine Items, kein Spaß?

Für welchen Weg man sich auch immer entscheiden mag, am Ende geht es doch lediglich darum, alle Feinde in den verschiedenen Bereichen der Armstrong in ihre Einzelteile zu zerlegen. Das funktioniert recht einfach über den kleinen Plastiknager neben dem Rechner. Mit einem Klick auf den linken Button läuft Seth zu der markierten Stelle. Bewegt man den Zeiger indes auf einen Feind und betätigt die rechte Taste, eröffnen er und HR-V das Feuer.

Für ein wenig taktischen Anspruch sorgen einerseits das Ausweichmanöver per E-Taste, anderseits die einzelnen Spezialkräfte, die über die normalen Nummerntasten (Seth) beziehungsweise über die F-Tasten (HR-V) ausgelöst werden. Die dazu notwendige Energie generiert man ganz einfach durch den Beschuss von Gegnern.

Wer die Kameraperspektive drehen will, muss lediglich den Cursor zum jeweiligen Bildschirmrand führen oder die A- und D-Tasten drücken. Gelegentlich kommt es dabei aber zu einigen unerfreulichen Problemen. Plötzlich sieht man beispielsweise nur noch eine Wand, weil die Kamera hineingerutscht ist. Andernorts blockieren mitunter höher gelegene Objekte die Sicht auf das Schlachtfeld.

Für zahlreiche interessante Situationen sorgt hingegen die Physik-Engine von Space Siege. Im gesamten Schiff hat Gas Powered Games jede Menge Treibstoffbehälter, explosive Fässer und Gasflaschen platziert, die bei Beschuss explodieren. Bevor letztere das tun, fliegen sie erstmal ein wenig durch die Gegend und - mit etwas Glück - direkt in eine Freindgruppe hinein. Dummerweise können sie sich aber ebenso in Richtung Seth auf den Weg machen, also sollte man nicht unbedingt direkt in der Nähe stehen.

Lecker: Gegrilltes Alien.

Generell lassen sich sehr viele Objekte an Bord der Armstrong bewegen und zerstören. Fässer rollen durch die Gegend, Kisten fliegen durch die Luft und Glasscheiben zersplittern. Manchmal wirkt das Ganze dann doch ein wenig unrealistisch, wenn Seth etwa Kisten, die so groß sind wie er lang ist, einfach mal so mit seinen Füßen durch die Gegend tritt, als wären sie aus Pappe.

Leider mangelt es dem Titel auch ein wenig an wirklich großer Abwechslung. Es tauchen zwar immer wieder ein paar neue Gegner auf, diese begleiten einen dann aber meist über mehrere Abschnitte hinweg. Selbst die Missionsziele gehen nicht über das standardmäßige Repertoire hinaus: Töte alle Feinde, aktiviere eine Konsole, versiegele Durchgänge oder eskortiere eine Person. Selbige Abwechslungsarmut kann man ebenfalls von der Optik behaupten. Doch was will man erwarten? Schauplatz von Space Siege ist nunmal ein steriles, kaltes, klar strukturiertes Kolonieschiff und kein kunterbunter Vergnügungsraumer. Demzufolge treibt man sich in langen, grau-blau-braunen Gängen, engen Räumen, Shuttlebuchten und selbst auf der Außenhülle der Armstrong herum. Die Texturen sind zwar größtenteils recht scharf und die Effekte schön anzusehen, dennoch wäre grafisch noch weit mehr möglich gewesen.

Wer will, darf sich nach Abschluss der Kampagne übrigens mit bis zu vier Spielern in einer speziellen CoOp-Version der Armstrong austoben und auf Alienjagd gehen.

'Und jetzt, junger Skywalker ... wirst du sterben!'

Space Siege 'kann' durchaus Spaß machen. Und zwar dann, wenn man von der Sorte Spieler ist, die auch ohne Sammelleidenschaft auskommt und lieber 'Straight forward'-Gameplay bevorzugt. Keine Werte, auf die man achten muss. Keine Massen von Items, die das Inventar vollstopfen. Einfach nur Schießeisen mitsamt Fähigkeiten verbessern und unbeschwert draufballern. Das Spiel könnte im weitesten Sinne sogar als weiterer Vertreter der Marke Shadowgrounds oder Alien Shooter durchgehen.

Prinzipiell würde das nicht mal ein allzu großes Problem darstellen, wären da nicht die vielen kleinen Unzulänglichkeiten, die Space Siege davon abhalten, in die höheren Wertungsregionen aufzusteigen. Etwa die 08/15-Story mit unverständlich wenigen Zwischensequenzen, gelegentliche Probleme mit der Kamera oder mangelnde Abwechslung in puncto Schauplätze, Gegner sowie Missionsziele. Und die kurze Spielzeit will ich keineswegs unterschlagen. Bereits nach gut und gerne zehn Stunden hat man alles gesehen, alles getötet und fragt sich, ob das jetzt schon alles war? Leider ja.

Space Siege ist bereits im Handel erhältlich.

6 / 10

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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