Spector: Die Spieleindustrie war immer 'chaotisch' und wird es auch immer bleiben
Man sollte in solch einer kreativen Industrie keine Stabilität erwarten.
Warren Spector zufolge sollte man nicht in einer kreativen Industrie wie der Spieleindustrie arbeiten wollen, wenn man Stabilität erwartet.
Nach seiner Meinung zu Disneys (Mutterkonzern von Spectors Junction Point) verstärktem Fokus auf den Casual- und Mobile-Markt befragt, sagt er, dass solche Übergänge und Einsparungen schon immer ein Teil der Industrie waren.
„Es ist so stressig wie es in der Spielebranche schon immer war“, sagt er. „Das ist das, was man im Hinterkopf behalten muss - ich höre das schon seit Jahren. Als wir Junction Poiunt gründeten, waren wir zu zweit, dann waren es sechs, dann elf von uns.“
„Man versucht, ein Studio aus dem Nichts aufzubauen und dann sitze ich jemandem gegenüber und führe ein Einstellungsgespräch. Diese Person sagt: 'Weißt du, das klingt alles wirklich gut, aber ich brauche etwas mehr Stabilität.'“
„Und dann würde ich sagen: 'Dann verlasse die Spieleindustrie.' Diese Industrie war schon immer chaotisch. Heute ist es einfach nur eine andere Art von Chaos“, so Spector.
Wenn man Spiele entwickelt, wie sie Junction Point anstrebt - Triple-A-Titel - sollte man akzeptieren können, dass man nicht viele Chancen bekommt, um damit erfolgreich zu sein.
„Es ist nicht so, als würde man an einem Fließband arbeiten und am Tag 50.000 Autotüren herstellen. Mein Vater war ein Zahnarzt, füllte 20 Zähne pro Tag. Sein Leben definierte sich durch andere Dinge.“
„Wenn man ein Autor ist, ein Filmemacher oder jetzt ein Spieleentwickler, definiert sich euer Leben durch eine sehr kleine Zahl an Dingen. Und wenn man keine Dinge tut, die für einen selbst bedeutsam sind, dann verdient man sich damit nicht mehr als seinen Lebensunterhalt. Daran habe ich kein Interesse.“
Spectors jüngstes Werk, Disney Micky Epic: Die Macht der 2, ist ab sofort im Handel erhältlich.