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Spectre Divide: Die coolste Idee für einen kompetitiven Shooter seit Splitgate

An zwei Orten gleichzeitig sein.

Ein Spiel, das so ähnlich ist wie Valorant, Apex Legends und Overwatch 2? Das muss man mir nicht zweimal sagen. Und so kam es, dass ich am Montag dieser Woche meinen Abend in Spectre Divide verbrachte. Der kompetitive taktische Shooter von Mountaintop Studios und Streamer Shroud hat mit seinen vielen kleinen Twists ein erfrischendes Spiel für das Genre erschaffen. Nicht nur spielt ihr in Dreierteams um den Sieg, jeder von euch kann dabei auch noch zwei Charaktere kontrollieren. Anfangs ist das ein wenig chaotisch, macht aber umso mehr Spaß, wenn man dieses Feature erst einmal verinnerlicht hat.

Spectre Divide: Ein Verstand, zwei Körper

Vom Spielprinzip her ähnelt Spectre Divide am ehesten Valorant. Es ist eben ein taktischer Shooter mit Fähigkeiten. Ihr habt eine Karte mit mehreren Bomben-Spots, müsst diese platzieren oder entschärfen. Es gibt nur acht Runden und keine ultimativen Fähigkeiten. Dafür könnt ihr euch vor dem Match eines von mehreren Sponsorenpaketen mit speziellen Skills auswählen. Darunter Heilungen, Fallen, Schilde und mehr. Eure Waffen kauft ihr immer vor jeder Runde.

Spectre Divide in der Vorschau

Durch "Duality" wird Spectre Divide jedoch erst so richtig zum Leben erweckt. Eigentlich ist es nämlich ein 6-gegen-6-Spiel, bei dem jeder Spieler zwei Körper kontrolliert. Nicht gleichzeitig, versteht sich. Ihr habt euren Hauptcharakter und einen Spectre, die ihr optisch unterschiedlich anpassen könnt. Zwischen euch und dem Spectre, der genau dieselben Fähigkeiten besitzt wie ihr, könnt ihr immer hin und her tauschen. Euren anderen Körper könnt ihr auch jederzeit an einem anderen Ort positionieren, je nach Entfernung dauert dieser Prozess unterschiedlich lange. Am Anfang jeder Runde könnt ihr eure beiden Körper per Mausklick auf eurer Seite der Karte platzieren und startet dann auf diesen Positionen.

Diese Mechanik ist wild. Ihr könnt zwei Spots gleichzeitig halten und immer super schnell auf der anderen Seite der Karte mit eurem anderen Körper aushelfen, wenn ihr verteidigt. Als Angreifer könnt ihr ganz unproblematisch einen Spot antäuschen und mit den anderen Körpern nur wenige Augenblicke später auf die andere Seite einmarschieren. Wenn ihr sterbt, habt ihr eine zweite Chance. Ihr könnt euren zweiten Körper vielseitig einsetzen und die Fähigkeiten lassen sich ebenfalls oft mit Duality kombinieren. Sogar wenn ihr die Bombe setzt, könnt ihr währenddessen in euren anderen Körper tauschen ohne, dass ihr das Platzieren abbrecht.

In den drei Stunden Spielzeit könnte ich gerade einmal ein grobes Gefühl für die vielen Möglichkeiten bekommen. Bei den Waffen gab es keine riesigen Überraschungen. Von kleiner, klassischer Pistole bis hin zu einer teuren Sniper gibt es alles und noch viel mehr. Ihr kauft Waffen immer in unterschiedlich teuren Zweier-Bundles, von denen ihr eine bekommt und euer Spectre die andere. Rüstung und Fähigkeitsaufladungen müsst ihr ebenfalls in eure Eco einberechnen. Die Waffen selbst haben einen soliden, satten Schuss und ein Spray-Pattern, das einen geübten FPS-Spieler nicht völlig überrumpelt.

Auch der grobe Aufbau der Karten fühlte sich gewohnt an. Relativ schnell hat man sich dort zurechtgefunden. Etwas verwirrt und desorientiert war ich nach dem Körpertausch dennoch manchmal. Mich überfordert die Valorant-Karte "Bind" ja schon manchmal, bei der sich die Agenten durch einen Teleporter auf die andere Seite der Karte bewegen können. Während meiner kurzen Spielzeit konnte ich lediglich den normalen Modus ausprobieren. Es soll jedoch auch Casual- und Custom-Game-Modes geben.

Doch Sprectre Divide sticht mit noch viel mehr heraus. Besonders interessant ist auch das Cel-Shading-Design. Einziger Nachteil ist, dass die Gegner bei all diesen Farben und Kostümen teilweise schwer von den eigenen Teamkameraden zu unterscheiden waren. Das Zögern hat mir mehrfach das Leben gekostet. Ich hätte einfach schießen sollen, immerhin gibt es kein Firendly-Fire. Dieses Feedback habe ich an den Entwickler weitergegeben und ich glaube, sie haben es nicht zum ersten Mal gehört. Eine Verbesserung kann man hier also erwarten.

Etwas unpraktisch finde ich, dass man nicht alle Sponsoren von Beginn an frei zur Verfügung stehen hat. Man kann die zusätzlichen Fähigkeitspakete erspielen oder mit echtem Geld kaufen. Ansonsten könnt ihr das Geld aber nur in kosmetische Inhalte stecken.

Zum Release, der noch in den Sternen steht, wird es 20 Waffen, vier Karten und acht Sponsoren geben. Das Gameplay steckt voller neuer Optionen, die ausprobiert werden wollen, und bringt eine wahnsinnige Dynamik ins Spiel. Man muss für zwei Spieler denken und dabei im Hinterkopf behalten, dass auch die Gegner zwei Chancen erhalten, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Spectre Divide ist in jedem Fall ein Shooter auf den ich mich schon jetzt wahnsinnig freue. Meine Freunde werde ich mit Sicherheit zu ein paar Runden zwingen, sobald der Titel erscheint.

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