Spielberg: 'Die Kultur wird angeführt von denen, die sie schaffen...'
'...nicht von denen, die sie analysieren'
Insbesondere in Deutschland tun sich die älteren Jahrgänge schwer damit, Videospiele anzuerkennen. Gleichzeitig gelten Brettspiele hierzulande als sehr beliebt. Im Gespräch mit der Welt spricht Regisseur Steven Spielberg über dieses Thema und seine nicht vorhandenen Berührungsängste mit der digitalen Unterhaltung.
"Na ja, mein Nachname hat ja das Spielen schon in sich, jedenfalls auf Deutsch, nicht wahr? Deswegen vielleicht. Zu der Kritik an Videospielen kann ich nur sagen: Die Kultur wird angeführt von denen, die sie schaffen, und nicht von denen, die sie analysieren", sagt er.
"Die schöpferischen Kräfte haben Videospiele längst für sich entdeckt. Kultur bewegt sich überall auf der Welt in verschiedene Richtungen. Es ist sehr interessant, mal auf dem Globus zu schauen. Einige Länder glauben, Videospiele sind bedeutungslos und andere glauben, Videospiele haben eine hohe soziale Relevanz. Eine entsprechende Weltkarte wäre mal interessant."
Ob das eine Weltkarte von Freiheit, Unfreiheit oder einfach nur des Wohlstands wäre, kann er nicht genau sagen: "Ich bin nicht sicher. Aber eins liegt doch auf der Hand. Die Menschen spielen seit Jahrhunderten Karten, sie spielen in Massen Poker, oder auch Dinge wie Scrabble und Monopoly."
"Videospiele sind einfach nur das technologische Äquivalent zum Brettspiel und zum Kartenspiel. Sie sind die gleiche Sache", so Spielberg. "Seit Jahrhunderten wird Bridge gespielt und darüber geredet und geschrieben, was ist das denn anderes als eine Multiplayer-Erfahrung? Jetzt betreten wir das Jahrhundert der Technologie, und nun wird diese uralte Erfahrung einfach nur in eine neue Form übersetzt."