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Turrican II

Ein wilder Ritt durch fünf Jahrzehnte ohne Richtung und nur dem Spaß geschuldet

Turrican II (Amiga)

Interessiert euch nicht? Dann geht es hier zum nächsten Spiel.

Oder lasst euch per Zufall überraschen.

Zuerst veröffentlicht: 1993

Erschienen auf: Amiga, C64

Erhältlich über: Ebay

Was soll man zu Manfred Trenz' Run-and-Gun-Saga noch groß erzählen, wo doch Teil zwei am besten auf den Punkt bringt, weshalb Turrican bis heute einen Platz in den Herzen der Fans hat. Zugegebenermaßen ist die Amiga-Version eher Julian Eggebrechts Factor 5 zuzuschreiben, dennoch gehen Herz und Seele des Titels natürlich auf Trenz zurück. Als Amiga-User stritt man sich damals natürlich vortrefflich darüber, ob nicht Konamis Probotector deutlich eingängigere und besser durchdesignte Dauer-Action bot. Schließlich konnte man im Spiel der Japaner in verschiedene Himmelsrichtungen schießen, was Turrican nur durch Gedrückthalten der einzigen Feuertaste möglich war - und auch nur wenn man stehenblieb.

Der Nachfolger perfektionierte die Formel des Seriendebüts gekonnt.

Turrican war aber deutlich weniger darauf aus als der Konkurrent aus der Arcade, einem die Groschen aus der Tasche zu ziehen, was an und für sich in einem für viele Fans deutlich weniger hartherzigen und unterkühlt technischem Spielerlebnis resultierte. Zudem begeisterte gerade das Sequel mit seinem offenen Level-Design, bei dem auch der Entdecker im Spieler ein wenig gekitzelt wurde. Nicht zuletzt war es die fantastische Grafik - selbst die C64-Version ist noch gut anzuschauen - und die begeisternde Sound-Arbeit von Chris Hülsbeck, der durch diese Reihe erst zu einem großen Namen wurde, die Turrican 2 zum besten Spiel der Reihe machen.

Wer wollte diesen Knilchen nicht schon im erste nTeil auf den Kopf springen?

Es ist eine schöne Synthese eingängiger, gut zu kontrollierender Hüpfereien, schwerer Bosskämpfe sowie exotischer Spezialfähigkeiten und -Waffen, irgendwo zwischen gängigen Run-and-Gun-Titeln und Metroid, die den Langzeit-Reiz des Spiels bis heute bewahrt. Bis Mitte der 2000er sehnten sich die Fans noch nach einer 3D-Version der Marke, zu der es nach dem Untergang von Factor 5 wohl nie kommen wird. Dann wiederum: Ein anderes Trenz-Spiel hat es mit Giana Sisters kürzlich dank Kickstarter in die Neuzeit geschafft. Warum also nicht auch Turrican? Zu wünschen wäre es ihm jedenfalls von ganzem Herzen - so wie man ihn kennt, in Seitenansicht und mit verchromtem Helm und blitzenden Stiefeln.

Nicht zu verwechseln hiermit. Aber das ist auch super.