Splatoon 3 angespielt: Geklotzt, nicht (nur) gekleckert
Neue Waffen, neue Moves und wieder richtig spaßige Tintenschlachten.
Splatoon: Das war für mich eher Liebe auf den dritten oder vierten Blick. Teil eins ist auf meiner eher selten genutzten WiiU an mir komplett vorbeigegangen, obwohl das Game ein massiver Verkaufshit war. Eingestiegen bin ich erst mit Splatoon 2 auf der Nintendo Switch und auch dann hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich auf den Geschmack an den turbulenten Multiplayer-Tintenschlachten gekommen bin.
Besonders die lokalen Modi spiele ich seit dem Erscheinen 2017 immer wieder gerne. Einfach einige Freunde oder Freundinnen einladen, Konsolen verbinden und spontan gegeneinander in Revierkämpfen die Arenen bekleckern oder im kooperativen Salmon Run den extrem spaßigen Hordemodus bestreiten.
Nach rund fünf Jahren erscheint am 9. September nun Teil 3 und ich konnte bereits die ersten Sololevel, den Revierkampf sowie Salmon Run mit einigen Kollegen ausprobieren. Kurzfazit: Es macht wieder saumäßig Spaß und ein paar schicke Neuerungen gibt es auch zu vermelden. Vorab aber mal ganz kurz zum Spielprinzip, falls ihr vielleicht bislang die quietschbunten Farbkämpfe als Kinder-Call-of-Duty abgetan und weitgehend ignoriert habt.
Ihr übernehmt die Rolle eines Inklings, der mit einem ganzen Arsenal an witzigen Waffen, wie ein überdimensionierter Pinsel, Bögen oder Pumpguns, die Gegend einfärbt. In den Revierkämpfen machen das zwei Teams zu je vier Spielern und die Mannschaft, die am Ende einer Runde den größten Teil einer Arena mit ihrer Teamfarbe markiert hat, gewinnt. Gegner schaltet ihr gezielten Angriffen aus, die dann ein paar Sekunden Zwangspause machen müssen, bevor sie wieder mitmachen dürfen.
Ihr lauft aber nicht nur in menschlicher Form über das Spielfeld, sondern verwandelt euch bei Bedarf in einen Tintenfisch, der durch die Teile der Arena “schwimmen” darf, die ihr in eurer Teamfarbe eingekleckst habt. Taucht ihr ab, tankt ihr Farbe nach – nachladen also –, bewegt euch erheblich schneller und kommt selbst senkrechte Wände hinauf hochkommt. Dabei gilt es zu beachten, dass ihr nicht durch feindliche Farbgewässer schwimmt, denn das bedeutet, ihr erleidet Schaden und werdet ausgebremst. Zum Launch habt ihr die Auswahl aus einem Dutzend teils recht komplexer Arenen, in den folgenden zwei Jahren kommen alle drei Monate kostenlose Erweiterungen, die sicherlich auch weitere Spielfelder beinhalten.
Wenn euch kompetitive Matches nicht so liegen, dann legt ihr euch gemeinsam mit Freunden in dem ebenfalls online sowie lokal verfügbaren Koop-Modus Salmon Run mit Wellen an Monstern an. Denen stehlt ihr goldene Eier, die ihr in einen Korb werft und bringt anschließend ganz schön fiese Endbosse zu Fall. Wir haben ein paar Proberunden gespielt und sind schon recht bald ins Straucheln gekommen, weil wir mit dem Heilen gefallener Inkling-Kameraden nicht mehr nachkamen. Dabei war die Schwierigkeitsstufe gerade mal auf Azubi gestellt, was 10 % entspricht. Möglich sind bis zu 200 %! Das probiere ich nach dem Erscheinen auf jeden Fall mit einem leidensfähigen Trupp aus. Im Gegensatz zu Teil zwei ist der Salmon Run jetzt übrigens jederzeit verfügbar und nicht mehr an vorgegebene Zeiten gebunden.
Wenn ihr lieber allein unterwegs seid, bietet der umfangreiche Story-Modus einiges an Herausforderungen. Dabei erweisen sich ersten Level als clever gestricktes Tutorial, in denen ihr nicht einfach linear durch einen Parkour geführt werdet und auf Ansage mal eine Taste drücken sollt. Ihr bekommt zwar das Inkling-Handwerk von eurem Mentor Kuttelfisch bei jedem neuen Hindernis erklärt, sollt aber die recht schnell recht knifflig werdenden Umgebungsrätsel mal schön selbst lösen. Es machte mir richtig gute Laune, den Weg aus einem komplexen Labyrinth aus Sprungfeldern, Schaltern, Schleuderbändern und Sepiadukten zu finden, Schlüssel aufzuspüren und Gegner mit der Spritzpistole den Garaus zu machen.
Grundsätzlich liefert Splatoon 3 alles, was der Vorgänger auch hatte. Dazu gehört das imposante Farbspritzer-Waffenarsenal, welches um den Bogen Tri-Stinger für Fernangriffe und der witzigen Wischer-Splatana, einem in Nahangriffen mächtigen Scheibenwischer in Schwertform, ein Stück erweitert wurde. Insgesamt stehen euch so 26 Kleckerer zur Auswahl, hinzukommen noch Spezialwaffen.
Ebenfalls neu dabei sind zwei Bewegungen. Einmal die Tintenfischrolle, bei der ihr euch in Tintenfischform per Knopfdruck und Richtungstaste blitzschnell in die gewünschte Richtung bewegt und der Tintenfisch-Wallrun, mit dem ihr senkrechte Flächen besonders zügig hochkommt. So könnt ihr in brenzligen Situationen schneller entkommen.
Ansonsten finden Splatoon-Veteranen viel Vertrautes aus den Vorgängern, seien es die unterschiedlichen Spielmodi, Rangkämpfe, Arena-Layouts oder die schiere Masse an Kleidung und Accessoires, mit denen ihr euren Inkling nicht nur individualisiert, sondern auch handfeste Vorteile wie einen größeren Tintentank bekommt. Auch wenn die bislang bekannten Neuerungen übersichtlich ausfallen, vom Umfang her wird nicht gekleckert und Langeweile kommt nicht auf.
Wenn ihr jetzt Lust habt, Splatoon mal wieder zu spielen oder vielleicht erstmals auszuprobieren, dann ladet euch unbedingt die Demo aus dem Nintendo Store und probiert einfach mal ein paar Matches aus. Und haltet euch unbedingt den 27. August zwischen 10 Uhr und 22 Uhr frei, dann findet das Splatoon 3-Splatfest statt. Das steht diesmal unter dem Motto Stein-Schere-Papier. Warum? Weil der spannende Spielmodus Dreifachkampf Premiere feiert, in dem gleich drei Teams gegeneinander antreten. Dabei befinden sich wie gehabt zwei Vierer-Teams an den Seiten des Spielfelds, in der Mitte mischt aber noch ein drittes Team mit, welches jedoch nur aus zwei Spielern besteht. Ich werde auf jeden Fall dabei sein.