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Spore Labor

Faszinierender Baukasten

Stellt Euch einmal vor, Ihr wärt ein Gott. Ihr könntet alles erschaffen, was Ihr wollt. Vierbeinige Kreaturen. Sechsäugige Viecher. Oder winzig kleine Geschöpfe, die man am liebsten knuddeln möchte. Klingt verlockend. Und genau darauf setzen Will Wright, Maxis und Electronic Arts bei Spore, das quasi in die Fußstapfen der Sims treten soll. Oder anders gesagt: Es soll für klingelnde Kassen sorgen.

Bei solch einem Projekt läuft die Hypemaschinerie mittlerweile schon auf Hochtouren, schließlich darf man ab Anfang September selbst Gott spielen und seine Kreatur durch ein abenteuerliches Leben führen. Ungefähr drei Monate vorher, also jetzt, wirft man den hungrigen Spielern bereits ein kleines Leckerli vor die Füße – das Spore Labor.

Zugegeben, es ist nur ein vergleichsweise kleiner Teil des fertigen Spiels, aber dennoch ein mehr als faszinierender. Vorab kann nämlich jeder ein wenig im Editor herumspielen. Zumindest mit dem für die Kreaturen. Das ist in zwei Varianten möglich. Einmal in der so genannten „Basisversion“, die 25 Prozent sämtlicher Teile des Baukastens enthält, zum Download angeboten wird und frei jeglicher Kosten ist. Und natürlich in der Premiumversion. Zum Preis von rund zehn Euro steht einem damit das gesamte Repertoire an Möglichkeiten zur Verfügung. In England und Frankreich lässt sich die Investition später auf die Vollversion anrechnen, in Deutschland leider nicht. Warum bei uns mal wieder ein separates Preismodell zum Zuge kommt, ist uns ebenfalls ein Rätsel.

Über das eigentliche Spiel wollen wir an dieser Stelle auch nur wenige Worte verlieren. Umfassend informiert werdet Ihr schließlich schon in unserer großen Vorschau zu Spore. Ein Blick lohnt sich definitiv. Aber nun zum Labor.

Alles beginnt mit dem Rückgrat. Egal, ob lang, kurz, breit, dünn oder rund. Es dient stets als Ausgangspunkt der eigenen Schöpfung, der man im Anschluss daran noch Arme, Beine, Augen, Waffen und weitere Merkmale verpasst. Nahezu alle davon lassen sich sogar rotieren, vergrößern, verkleinern und verbreitern. So entstehen mitunter die verrücktesten Viecher, die man sich nur irgendwie vorstellen kann. Klein, groß, schlank, breit, mit Flügen, vollgepackt mit Stacheln oder einfach nur ein knuffig süßes Wesen, das einen mit seinen Glubschaugen anblinzelt. Da möchte man am liebsten gleich losspielen.

Der Kreaturen-Editor: Teil 1

Aber das geht nicht. Und gerade das macht die Wartezeit für viele wahrscheinlich nur noch unerträglicher. Andererseits haben sich schon jetzt wieder diverse Hobbykünstler eingefunden, die das restliche Internet mit ihren Kreationen verzaubern. Man kennt es zum Beispiel aus Forza Motorsport 2. Bei manchen Lackierungen der Fahrzeugen klappt einem angesichts der vielen investierten Stunden und des Endergebnisses einfach nur die Kinnlade runter.

Gleiches trifft auf das Spore Labor und später vermutlich auch auf die Vollversion selbst zu. Schon wenige Tage nach dem Release findet man allerlei bekannte Figuren und selbst Objekte in der Sporepedia. Seien es nun Homer Simpson, Jar Jar Binks, die U.S.S. Enterprise aus Star Trek, Sternenzerstörer aus Star Wars oder die Controller diverser Konsolen. Der Kreativität sind nur wenige Grenzen gesetzt.

Und dabei ist das nur der Anfang, der für Begeisterung in der Community sorgt. Rund eine Million Kreaturen in wenigen Tagen sprechen hier eindeutig für sich. Und später kommen weitere Editoren für Gebäude und Fahrzeuge hinzu. Das freut das Bastlerherz.

Was die ganze Sache noch angenehmer macht, ist die kinderleichte Bedienung. Einfach das gewünschte Bauteil auf Euer Geschöpf ziehen, platzieren und schon sitzt es fest im Sattel. Ebenso unkompliziert gelingt die Manipulation der betroffenen Körperstellen. Diejenigen, die verändert werden können, markiert Spore anhand eines Punktes, den man einfach per Maus durch die Gegend zieht und damit die Gliedmaßen nach eigenen Vorstellungen anpasst.

Homer Simpson, Jar Jar Binks, die Wiimote und die Enterprise.

Nachdem die Kreatur noch mit diversen Mustern und Farben versehen wurde, darf man sie im Testlauf ein wenig durch die Gegend hüpfen, tanzen oder Angriffsmanöver durchführen lassen. Schließlich soll die eigene Schöpfung ja auch in Bewegung eine gute Figur machen. Selbst auf den Nachwuchs wirft man einen kleinen Blick.

Besonders erwähnenswert sind die Community-Features des Spiels. Die schon erwähnte Sporepedia umfasst etwa sämtliche erstellten Kreaturen der User, die für eine Veröffentlichung im Internet freigegeben wurden. Wer diese auf seinem Rechner haben möchte, lädt sich einfach die jeweilige Bilddatei vom Server und kopiert sie sekundenschnell in das passende Verzeichnis auf seiner Festplatte. In der spielinternen Sporepedia stehen diese danach sofort zur Verfügung. Kein weiterer Import ist notwendig. Die Auflistung der einzelnen Kreaturen erinnert übrigens ein wenig an Kartenspiele á la Pokemon. Recht ähnlich fällt wahrscheinlich die Sammelwut aus.

Ebenso komfortabel: Noch im Spiel schießt man Screenshots seiner Schützlinge und verschickt das Motiv umgehend als Postkarte an Freunde oder Kollegen. Weiterhin darf man animierte Avatare, zum Beispiel für Foren oder Messenger, sowie Videos erstellen, die auf Wunsch direkt bei YouTube landen. Komfortabler geht’s nun wirklich kaum noch. Wenn man doch nur gleich anfangen könnte...

In der Sporepedia seht Ihr unter anderem die Kreaturen von mir und Tanja. Auf Eurogamer TV findet Ihr außerdem weitere Videos: Spore Kreaturen-Editor-Video: Teil 2 sowie Spore Kreaturen-Editor-Video: Teil 3.

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