Sprecht es aus! - Eure Kommentare der Woche
Wenn man was zu sagen hat ... habt ihr es gesagt!
Ihr seid voll dabei, ihr schreibt euch hier mitunter die Seele aus dem Leib und manches davon ist zu schade, um es in einem kleinen Thread untergehen zu lassen. Außerdem ist es mitunter auch ein Zeugnis, dass die Forenkultur gar nicht so negativ sein muss, sondern dass hier viele intelligente, lustige und mitunter auch sehr, sehr wahre Dinge auf den Punkt gebracht werden.
Deshalb werden wir jede Woche immer montags ein paar Kommentare herauspicken, die uns besonders erfreuten, zum Nachdenken anregten oder mindestens zum Schmunzeln brachten. Vielleicht ist euch auch der eine oder andere davon entgangen und am Ende ist es auch ein Tribut an euer Engagement auf der Seite.
Sollte sich hier übrigens jemand wiederfinden, der nicht in diesem Zusammenhang zitiert werden möchte - eine private Nachricht und es wird rausgenommen. Schnelltipper-Fehler nehmen wir übrigens selber raus, also habt keine Hemmungen so zu schreiben, wie ihr es immer tut. Aber sonst: viel Spaß!
Diese Woche macht Harvey_Dent den Anfang. Über die prekäre Lage vieler Publisher, die mit bedenklichen Zielsetzungen in die Spiele-Entwicklung gehen, hatte er Folgendes zu sagen:
Viele Publisher haben wohl auch den "Fehler" begangen und auf die Zahlen von Serien wie AC, Halo, Battlefield und vor allem CoD geschaut und dadurch teils mit Verkaufszahlen gerechnet, die kaum erreicht werden konnten.
Siehe z.B. Tomb Raider, welches sich mit 3,4 Millionen Mal hervorragend verkaufte (in einem Monat), nur ging man von 6 Millionen Einheiten aus.
So erwarten die Anteilseigner/Aktionäre natürlich auch zig Millionen Gewinne, pro Jahr und wenn dann die Realität zuschlägt muss wer gefunden werden, der Schuld daran ist.
Meist sind es die normalen Entwickler (siehe zuletzt SE Niederlassung USA, High Moon Studios), aber auch mal die CEOs, wie zuletzt Yoshi Wada.
Wenn die Publisher teilweise mit realistischen Erwartungen herangehen und dementsprechend die Budgets und Werbemaßnahmen planen, wäre wohl schon ein wenig geholfen.
Wahre Worte. In einer Branche, in der alles möglich scheint, sogar, dass sich das Spiel eines einzelnen Schweden in Absatzdimensionen bewegt, die jeden Publisher der Welt eine jährlich neu aufgelegte Serie wert wären, muss man sich eines bewusst machen. Es handelt sich hierbei immer noch um Ausnahmefälle, deren Erfolg man nicht am Reißbrett nachempfinden kann.
Als der folgende Titel urplötzlich kurz auf Platz eins der Steam-Charts stand, konnte man allerdings fast gegenteiliger Ansicht sein. Die Rede ist von The War Z, das nach einem skandalösen Start mittlerweile wieder ziemlich in der Versenkung verschwunden ist. paulapuffmutter analysiert die aktuelle Lage an der Klon-Zombiefront in nur fünf Worten treffend:
War Z? Das gibt's immer noch?
Scheinbar schon, nicht, dass irgendjemand hier etwas Genaueres dazu wüsste oder wissen wollte. Ein anderes Spiel, das aus ganz anderen Gründen vielleicht besser niemals das Neonlicht der Ladenregale erblickt hätte, ist Aliens: Colonial Marines, dessen Wii-U-Version jetzt tatsächlich eingestellt wurde, worauf MoeCristy als erstes hinwies (Danke, dafür!).
Die Wii-U-Version ist übrigens offiziell gecancelt!
schmalzimohr hatte für diese Neuigkeit allerdings eine nette Pointe mit reinigender Wirkung übrig:
@MoeCristy Wenigstens dieses Versprechen hat der Herr Pitchford wahr gemacht,die Wii-U-Version wird die beste Version.
Themenwechsel. Ich will nicht sagen, wir hätten es gewusst, aber als Disney George Lucas' Krieg-der-Sterne-Imperium für 4,05 Milliarden US-Dollar übernahm, wurde einem angesichts der gezielten langjährigen Eindampfung von Disneys Spielesparte schon ein wenig Bange um LucasArts. Jetzt konsequenterweise die Schließung der internen Entwicklungsabteilung und das (vorläufige) Aus für nicht nur, aber vor allem Star Wars 1313. Dessen Hauptcharakter wäre Boba Fett gewesen, was nicht Wenige ziemlich tragisch finden. BathiBoi zuallererst …
Gut, dass ihr uns das erzählt. Jetzt reg ich mich noch mehr auf!
… und nicht zu vergessen MedalHunter98:
Jaja, bitte weiter in der Wunde rumbohren :mono:
Hey, nicht den Überbringer schlechter Nachrichten erschießen, bitte. Wir fühlen schließlich mit euch.
Dann wiederum: LucasArts war schon lange nicht mehr der Entwickler, der es mal war, woran vor allem S-Markt erinnert:
Es sind nicht die Namen, die die Softwareschmieden ausmachen, es sind die Mitarbeiter. so wie Infinity Ward nicht mehr Infinity Ward ist, so war auch LucasArts nicht mehr LucasArts. Und sehen wir es realistisch: Die Genialität der frühen Werke schien 2000 und später doch höchstens bei den LEGO-Titeln hin und wieder noch durch. Alles andere bediente doch nur den Massenmarkt, teils gut, teils schlecht, am Schluss aber komplett uninspiriert und profitorientiert.
Am Ende war LucasArts der Joe Cocker der Spieleindustrie, zur bloßen Mainstreammaschine degradiert für Werke, die man auch gut in der Werbeindustrie einsetzen kann. Austauschbar, ohne Kanten.
LucasArts ist zwar erst jetzt tot, aber lebendig war LucasArts schon lange nicht mehr.
Mannometer, das macht fast wehmütiger, als unser Nachruf auf die Firma, der wir Monkey Island und Konsorten zu verdanken haben.
Gut, dass ein echttotalnettertyp zur Stelle war, um uns wieder Mut zuzusprechen:
Arsch in den Sattel und weiterreiten. Es kann doch wirklich nur noch bergauf gehen!
Mehr Lebensmut beweist trotz aller Wehen vielleicht nicht unbedingt Square Enix, aber zumindest immerhin Eidos Montreal, die nach Deus Ex:Human Revolution mit Thief gleich den nächsten Ego-Klassiker in großem Stile wiederbeleben. Einigen gingen in ersterem vielleicht die Überraschungen ab, andere legen jedoch größten Wert auf maximale Authentizität. Wie etwa auch oOShinigamiOo:
Ich war recht froh darüber, dass Deus Ex genauso war, wie viele es sich vorgestellt haben. Somit blieb eine (sehr) große Enttäuschung weit, weit entfernt. Lieber alles richtig machen, als vielleicht eine Sache, ein Gimmick oder sonst irgendetwas, das das ganze Gameplay kaputt macht.
Genaus so etwas wünsche ich mir eigentlich auch für Thief. Viele Publisher machen Nachfolger ja kaputt durch Neuerungen. Sieht man ja z. B. bei den ganzen Leuten, die bei RE rumkreischen.
Ein Kommentar, der wieder einmal beweist, dass bei Reboots/Remakes ein schmaler Grat verläuft. Einerseits muss der Wiedererkennungswert bleiben. Auf der anderen Seite waren aber gerade diese beiden Vorlagen eben keine Spiele, die immer auf Nummer sicher gingen, sondern die mutig voran schritten, den Weg für die Zukunft wiesen. Man könnte also auch argumentieren, dass die Originaltreue sich auch auf die große Vision dieser Meilensteine erstrecken sollte, nicht allein auf die Spiegelung der Gameplay-Inhalte.
Doch diese Diskussion wird an einem anderen Tag zu ihrem Ende geführt, an dem sich trotzdem noch nicht alle einig sein werden. Unterdessen hat der Eurogamer-User mit dem zweitbesten Nickname, monkeyboobs, ein paar innovative Vorschläge für die King's-Quest-Reihe bereit, die sich vielleicht auch Eidos Montreal für Thief genau durchlesen sollte. Vorsicht, Ironie.
Angry Kings Rio, Call of King's Quest, King's Destiny, Skylander's Quest, Guitar Quest: Kings of Metal - es gibt so wahnsinnig viel sinnige Verwendungsmöglichkeiten für das Franchise, dass ich mir diesbezüglich keinerlei Sorgen mache.
Mit Remember Me hat ein anderes Spiel übrigens durchaus einige so frische Ansätze zu bieten, dass es sich auch einem der überstrapaziertesten Trends hingeben darf, der die Videospiele gerade beutelt. Motzen wird man ja wohl trotzdem noch dürfen, was Boxman anlässlich des jüngsten Trailers auch zu Recht tat.
Wir sind cool. Wir sind hip. Wir sind fresh. Wir packen Dubstep in unsere Trailer.
Und weil wir diese Rubrik letzte Woche wegen des Eierfestes unterschlagen haben, hier noch ein Highlight aus der Woche davor. Was war passiert, nun, auf die Frage eines Users, zum Test von BioShock Infinite, was dem Titel zur 10/10 fehlte, brachte MoeCristy unser Wertungssystem selten treffend auf den Punkt:
EIN Punkt!
In diesem Sinne! Bis zur nächsten Woche