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Star Trek Online

Machen Sie es so!

Das Schiff steht aber auch sonst im Zentrum. Es kann selbst benannt und komplett optisch modifiziert werden und das nicht erst mit der Zeit, sondern sofort nach dem Tutorial. Andere Untertasse, Logo oder Farbe der Fenster. Alles umsonst und per Knopfdruck. Und genau wie euer normaler Avatar besitzt auch das Schiff ein eigenes Inventar und passende Equipment-Slots. Nach einem Raumkampf die Überreste der Gegner durchsuchen, lohnt sich also. Dann nur noch den neuen, besseren Phaser auf das Schiff ziehen und fertig. Zugegeben, wenig Star Trek-mäßig, aber eben typisch MMO.

Der zweite große Spielanteil von Star Trek Online ist das Treiben außerhalb der Kapitän-Stuhls. Meistens auf Planeten oder anderen Schiffen. Das kommt auch dem, was man landläufig als Quests kennt, am nächsten und wird am besten durch ein kurzes Beispiel illustriert: Auf der Suche nach Abenteuern steuere ich mein Schiff, die U.S.S. Fail, auf einen wahllosen fremden Planeten zu. Kaum betrete ich den Orbit, nimmt mein Kommunikations-Offizier einen merkwürdigen Funkspruch auf und meint, das wir uns das genauer ansehen sollten.

Also runter gebeamt, ich plus mein Wissenschafts-Offizier und drei Männer in roten Shirts. Auf der Oberfläche, die sehr an die Planeten bei Mass Effect erinnert (nur ohne Auto), entdecken wir nach ein bisschen Suchen vier defekte Generatoren, die den besagten Funkspruch senden. Also einen nach dem anderen aufgesucht und repariert. Damit ist die spontane Mission auch schon erfüllt. Jetzt könnte man sich noch weiter umsehen, aber stattdessen entschließe ich mich für den verdienten Feierabend und beame zurück auf die Brücke.

Nicht wirklich aufregend. Allerdings ist das Besondere daran, dass der Quest durchaus eine eigene Atmosphäre von Erforschung und Zufälligkeit hat, und dabei völlig ohne Kampf auskommt. Aber keine Sorge, das ist eher selten der Fall. Auch auf den Planeten wird gekämpft und zwar oft.

Star Trek Online – Raumschiff-Taktiken

Und auch hier soll es, genau wie im Raumkampf, mehr Taktik geben als nur die richtigen Skills nacheinander auszulösen. Und auch hier spielen Position und Entfernung eine wichtige Rolle. Die meiste Zeit werdet ihr in einer Gruppe unterwegs sein. Entweder mit NPCs, also euren Offizieren, oder eben mit anderen Spielern. Daraus soll am Boden die Taktik entstehen. Denn beschießt ihr einen Klingonen nicht stumpf frontal, sondern von der Seite, nimmt er mehr Schaden. Neben normalen MMO-Elementen (einsetzbaren Fähigkeiten mit unterschiedlichen Auswirkungen) liegt hier scheinbar die wichtigste Neuerung.

Im Spiel sieht das so aus: Man stellt seine Crew auf aggressiv, so dass sie das Feuer von alleine eröffnen und schleicht sich dann auf die Flanke, um den Gegner von dort aus schwerer verwunden zu können. Das funktioniert auch gut, solange die Gegnerzahl überschaubar ist. Sind es aber mehr als fünf gleichzeitig, verkommt das Ganze schnell zum Klick-and-Rush-Gameplay und alle Taktik ist dahin. Im Gegensatz zum Raumkampf wirkt das alles noch etwas rau und oft chaotisch. Aber genau daran arbeitet Cryptic im Moment noch, wie sie uns versichert haben.

Die Frage, die lautlos durchs Weltall und die Communities schwebt, lautet immer noch: ist Star Trek Online ein World of WarCraft mit Trek-Texturen? Letztendlich wird das erst einige Wochen nach dem Launch zu beantworten sein. Aber zumindest der Raumkampf ist jetzt schon extrem viel versprechend und könnte im PvP-Bereich zu interessanten, taktischen Gefechten führen, die nicht nur durch Reaktionsschnelligkeit und die besseren Gegenstände entschieden wird. Irgendwo zwischen Pirates of the Burning Sea und Eve Online.

Auch die bisher gesehenen Missionen schaffen die Atmosphäre eines Single-Player-Spiels entstehen zu lassen, und das ist als Kompliment zu verstehen. Mit wenig Aufwand gelingt es Cryptic, mir einen Auftrag zu geben, der das Kämpfen und Klicken in einen sinnvollen Zusammenhang stellt, da er immer von einer Story getrieben ist. Losgelöste "Töte 10 das", oder "Sammel 11 dies"-Aufgaben gab es bisher kaum zu sehen.

Wenn jetzt noch der Bodenkampf verbessert wird und man nach dem Launch die Qualität der Quests beibehält, ohne das sich Elemente zu sehr wiederholen (was nicht einfach ist), wird es für Star Trek Online nicht nur gute anfängliche Verkaufszahlen geben, sondern vermutlich auch eine positive Zukunft.

Star Trek Online erscheint am 05. Februar 2010. Der offene Betatest wird vom 12. bis zum 26. Januar stattfinden.

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