Star Trek Prodigy: Supernova im Test: Nicht das neue Trek-Spiel, das ich mir wünschte...
Aber für Kids ganz gut geeignet.
Es ist auf jeden Fall hilfreich, mit der richtigen Erwartungshaltung an Star Trek Prodigy: Supernova heranzugehen. Das hier ist kein neues Star-Trek-Spiel für die beinharten, langjährigen und erwachsenen Fans des Franchise. Nein, es ist ein Spiel, das explizit auf die (kleinen) Fans der Nickelodeon-Serie Star Trek Prodigy zugeschnitten ist. Zugegeben, es ist kein neues Star-Trek-Spiel in der Form, wie ich es mir wünschen würde, aber manchmal muss man auch eingestehen, dass man selbst nicht unbedingt zur Zielgruppe gehört.
Während in puncto Serien aktuell und in den vergangenen Jahren einiges passierte, blieb es bei den Videospielen leider relativ still rund um Star Trek. Entwickler Tessera Studios versucht es nun mit diesem familienorientierten Spiel zur erwähnten Serie und macht dabei einen ganz vernünftigen Job. Besonders, wenn es darum geht, bestimmte Werte zu vermitteln, für die Star Trek steht. Zum Beispiel, dass Teamwork und Zusammenarbeit hilfreich sind, um Hindernisse zu überwinden und kreative Lösungen zu finden.
Kooperation und Teamwork im Fokus
Dementsprechend ist Supernova als Koop-Spiel konzipiert, das ihr mit jemand anderem spielen könnt, aber nicht müsst. Die Story dreht sich um eine Dyson-Sphäre, die die USS Protostar auf einem Planeten bruchlanden lässt. Ihr müsst einen Weg finden, das Schiff wieder betriebsbereit zu machen, während im Hintergrund eine unmittelbar bevorstehende Supernova als Bedrohung lauert. Nur keinen Druck ausüben!
Im Mittelpunkt stehen Gwyn und Dal als die beiden Protagonisten, die ihr spielt. Sie bewegen sich durch die Levels, kämpfen gemeinsam, lösen kleinere Rätsel und bemühen sich darum, nicht nur das Schiff zu reparieren, sondern erst einmal auch den Rest der Crew zu retten. Erwartet hier keine ausufernden Level, alles ist weitestgehend linear, mit nur ein paar kleineren Abzweigungen für Sammelobjekte. Wenn ihr die Crewmitglieder gerettet habt, könnt ihr sie auch nutzen, um einzelne, zuvor unzugängliche Stellen zu öffnen. Eine Rückkehr zu früheren Levels lohnt sich daher später, wenn ihr alles sammeln möchtet, was ihr vom Schiff aus jederzeit tun könnt.
Euer Tricorder zeigt euch praktischerweise den Weg zum nächsten Ziel an und Dal und Gwyn verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten, die hier und da zum Einsatz kommen. Beide können sich am Nah- und Fernkampf beteiligen, wobei Dal effektiver im Fernkampf ist und Gwyn besser im Nahkampf. Wie gesagt, die Rätsel sind nicht allzu komplex und lassen sich mit ein wenig Umschauen und Überlegen auf jeden Fall lösen. Alles kindgerecht und nicht zu schwierig, wenngleich sie im späteren Spielverlauf etwas umfangreicher und dezent komplexer werden und grundsätzlich recht clever designt sind. Ganz egal, ob ihr mit Zeitschleifen spielt oder Energieflüsse umleiten müsst, um Türen zu öffnen oder ähnliches.
Kämpfe beschränken sich auf die Basics
Eine Mitspielerin oder ein Mitspieler kann jederzeit im lokalen Koop-Modus einsteigen. Spielt ihr allein, leistet die KI im Kampf gegen die auf Dauer zu repetitiven Feinde gute Dienste und ist weit mehr als nur Kanonenfutter. Wenn es um die Koordination bei Rätseln geht, seid ihr nicht auf die KI angewiesen, wenn ihr solo spielt, sondern wechselt an entscheidenden Stellen einfach auf Knopfdruck den Charakter. Allzu viel Komplexität solltet ihr beim Kampfsystem ebenso wenig erwarten. Ihr habt eure Standardattacken, könnt ausweichen und ein Crewmitglied mit einem Flächenangriff als Unterstützung herbeirufen, sobald ihr sie gerettet habt. Ausufernder wird’s nicht, zumal euer Phaser automatisch das nächste Ziel anvisiert (das ihr aber wechseln könnt). Ihr könnt gar nicht daneben schießen.
Das Spiel ist komplett lokalisiert und bietet zumindest in der englischen Version auch die Originalsprecher und -sprecherinnen. Ob es auch die deutschen Originalsprecher sind, weiß ich beim Großteil offen gestanden nicht – zumindest ist es nicht Gertie Honeck als deutsche Stimmte von Captain Janeway -, aber sie machen ihre Aufgabe ganz okay. Für ein paar sich wiederholende und somit auf Dauer eher nervige Sprüche können sie nichts, das liegt an der Programmierung des Spiels.
Star Trek Prodigy: Supernova - Fazit
Im Zusammenspiel mit der Nickelodeon-Serie ist Supernova letztlich eine gute Gelegenheit, um Kids an das Star-Trek-Franchise heranzuführen und dabei auch noch etwas gemeinsam zu machen. Die Story wird euch in etwa zehn bis zwölf Stunden beschäftigen und dann werdet ihr vermutlich noch nicht alles eingesammelt haben, was es zu finden gibt. Spielerisch liefert Entwickler Tessera solide Arbeit ab, die funktioniert, aber insgesamt weder positiv noch negativ hervorsticht. Ein gutes, für Kinder geeignetes Spiel zur Serie, das ihr gemeinsam mit ihnen spielen und dabei kurzweiligen Spaß haben könnt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Star Trek Prodigy: Supernova Wertung: 6 / 10
Star Trek Prodigy: Supernova - Pro und Contra
Pro:
- Für Kinder geeignet
- Clever designte Rätsel
- Alleine und auch zu zweit spielbar
Contra:
- Sich wiederholende Sprüche auf Dauer etwas nervig
- Das Kampfsystem beschränkt sich auf die Basics
- Feinde auf Dauer zu repetitiv
Entwickler: Tessera Studios - Publisher: Outright Games Ltd. - Plattformen: PC, Xbox Series X/S, PlayStation 5, Xbox One, PlayStation 4, Nintendo Switch - Release: 14.10.2022 - Genre: Action-Adventure - Preis (UVP): 49,99€