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Star Trek

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Auch wenn einige das sicher anders sehen: Trotz oder gerade wegen meiner Liebe zu Star Trek funktionierte JJ Abrams' Kino-Neuauflage für mich ganz ausgezeichnet. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Damen und Herren Pine, Quinto und Saldana bereits vollends als Kirk, Spock und Uhura in der internen Datenbank zwischen meinen Ohren abgelegt habe. Trotzdem habe ich vor knapp zwei Jahren einen Film gesehen, der vor allem als Hommage an das größte aller SciFi-Universen voll aufging. Beste Unterhaltung mit einem exzellenten Ensemble.

Kein Wunder, dass Abrams und sein Autorenteam schon wie wild am Nachfolger arbeiten, der dann im nächsten Jahr in die Kinos kommt. Passend dazu hat Paramount bei den Kanadiern von Digital Extremes ein Spiel in Auftrag gegeben, das den Start des zweiten Streifens im postvulkanischen Trek-Universum im Sommer 2012 flankieren soll: Einen Third-Person-Shooter mit Deckungssystem und starkem Koop-Fokus, in dem sich Kirk und Spock durch zahllose bildgewaltige Set-Pieces ballern, die direkt aus einem Blockbuster kommen könnten.

Nur tun sie das nicht. Denn das Spiel lässt euch nicht einfach die Erlebnisse des ersten oder zweiten Abrams-Films nacherleben, sondern stellt ein Bindeglied zwischen beiden Geschichten dar. Insofern umgeht der Entwickler (unter anderem The Darkness 2) womöglich die Falle, in die viele schnell zusammengeschluderte Film-Umsetzungen tappen. Digital Extremes kann Handlung und Spielsituationen so wählen, dass sie dem Gameplay am dienlichsten sind.

Per Drop-in-Koop erleben demnach bis zu zwei Spieler das Abenteuer entweder aus dem Blickwinkel des kultigen Spitzohrs oder des Draufgängers von der Erde. Erste Demonstrationen auf der E3 zeugen von einem Titel, der auch in Sachen Aufmachung und Technik mehrere Quadranten von den lieb- und leblosen Auftragsarbeiten entfernt ist, die sonst lukrative sommerliche Blockbuster so spielerisch erfolglos auf den Markt begleiten. Schon jetzt ein sehr sauberer Look, der die kühle, aber stilvolle Ausstattung des Abrams-Treks exzellent einfängt. Wenn man schielt, könnte man glatt meinen, ein etwas schnelleres Mass Effect vor sich zu haben. Lens-Flare-Allergiker werden mausetot hinten rüber fallen.

Die E3-Demo begann damit, dass Kirk und Spock mit dem Shuttle von einer Mission zurückkehren und bei der Enterprise vor verschlossenen Türen stehen. Der ikonografische Sternenkreuzer wurde von unbekannten Aggressoren übernommen, was den beiden Vorspielern auch gleich Gelegenheit gab, die spektakuläre Inszenierung vorzuführen: Per Sauerstoff-Helm und Raketenrucksack schießen sich der Captain und sein erster Offizier in Richtung der Enterprise und weichen unterwegs heimtückischen Weltraum-Minen aus. Man erinnere sich etwa an die Vakuum-Exkursionen des monstermordenden Ingenieurs Isaac Clarke im letzten Dead Space.

Die Wesenszüge der herrlich ihren Real-Vorbildern nachempfundenen Figuren schlagen sich auch in deren Verhalten nieder: Während Spock butterweich und mit der Anmut einer bajoranischen Gazelle (die es ganz bestimmt gibt) auf dem Deck der Enterprise aufsetzt, kegelt Rauhbein Kirk wie eine Abrissbirne in einen Stapel Kisten.