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Star Wars 1313 - Vorschau

Tief im Inneren von Coruscant lauern die schurkigsten Gestalten des Star-Wars-Universums. Ein wunderbarer Ort für einen Besuch.

Die nächste Generation hat begonnen. Natürlich, die passende Hardware wurde auf der E3 2012 noch nicht wirklich präsentiert, doch LucasArts' Star Wars 1313 dürfte vermutlich einer der ersten Next-Gen-Titel werden. Auch wenn die Entwickler bislang noch keinerlei Plattformen nennen mögen. Warum ich das glaube? Nun, der Titel befindet sich nach Aussagen des Studios noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase. In der "Pre-Production", um genau zu sein. Und wenn denn im nächsten Jahr wirklich die neuen Konsolen erscheinen sollen, dürfte das schon etwas knapp werden.

Insbesondere die drei kurzen Gameplay-Clips, die zum Spiel veröffentlicht wurden, sorgten doch für die eine oder andere heruntergeklappte Kinnlade. Sicherlich kommen auch Spiele wie Uncharted auf ein ähnliches grafisches Niveau, die Demo auf der E3 lief allerdings auf einem High-End-Rechner mit NVIDIA-680-Grafikkarte und Kepler-Architektur - für die aktuellen Geräte wären da wohl einige Abstriche nötig. Was noch überraschender ist: Das, was man da so schön in den Videos glänzen sieht, ist immer noch Epics Unreal Engine 3. Richtig, die Unreal Engine 3, nicht 4. Was aber ebenfalls nicht heißen muss, dass es noch für die aktuelle Generation auf den Markt kommt. Selbst Epics Mark Rein rechnet noch damit, dass Launch-Titel für die nächste Generation eher auf der Unreal Engine 3 und nicht auf deren Nachfolger basieren werden.

Star Wars 1313 - Gameplay-Video #1

Aufgrund der frühen Phase hält sich LucasArts insgesamt auch noch relativ bedeckt, was genauere Details zum Spiel betrifft. Schauplatz ist Coruscant, die imperiale Hauptstadt, irgendwann zwischen Episode 3 und 4. Dafür sprechen auch die auf dem ersten Artwork erkennbaren Tie Fighter und das Lambda Shuttle. Der ganze Planet ist jedenfalls eine einzige große Stadt - und das nicht nur an der Oberfläche. Stolze 5.000 Ebenen gibt es hier und wie der Name des Spiels schon verrät, wird sich das Geschehen wohl hauptsächlich (ausschließlich?) auf Ebene 1313 abspielen, also weit unter der Oberfläche.

Hier tummeln sich allerlei Abschaum, düstere Gestalten und anderes Gesocks. Kurz gesagt: Kein Ort, an den man als Coruscant-Tourist freiwillig gehen würde. Überhaupt soll Star Wars 1313 erwachsener werden, als viele andere Star-Wars-Titel da draußen. Allerdings auch nicht übertrieben brutal, nur weil man es kann. Erwartet also keine Blutfontänen und dergleichen, wenn ihr eure Gegner über den Haufen schießt. Im Gegenzug gibt es aber vermutlich auch weniger von dieser heilen Welt, wie man sie hier und da mal zu sehen bekam. Und das Wichtigste: Man ist weit entfernt von Naboo (Gungans) oder Endor (Ewoks).

Eine weitere und willkommene Abwechslung im Vergleich zu den jüngeren Titeln wie Kinect Star Wars oder The Force Unleashed: Man spielt keinen Jedi, der sich scheinbar übermächtig durch Gegnerhorden säbelt, sondern einen eigentlich ganz normalen Typen. Einen Kopfgeldjäger, um genau zu sein. Ein Bekannter dürfte es wohl nicht werden und schon gar nicht Boba Fett. Warum er sich ausgerechnet auf Ebene 1313 begibt, ist noch nicht wirklich sicher. Klar ist aber, dass Star Wars 1313 ein Third-Person-Action-Adventure wird - inklusive deckungsbasierten Kämpfen, Platforming-Abschnitten und spektakulären Kletterpartien, wie eines der ersten Videos verdeutlicht. Wird es das Uncharted der Star-Wars-Spiele? Gut möglich. Und ich hätte ehrlich gesagt auch ganz und gar nichts dagegen.

Star Wars 1313 - Gameplay-Video #2

Ohne Jedi-Kräfte setzt der Kopfgeldjäger dabei natürlich auf seine antiquierte Laserwaffe, die immer noch mehr als durchschlagenden Erfolg garantiert - im wahrsten Sinne des Wortes. Darüber hinaus drückt man euch natürlich auch eine Auswahl an Gadgets in die Hand, wobei bislang noch nicht bekannt ist, welche das genau sein werden. LucasArts will aber die Level so gestalten, dass ihr genug Möglichkeiten erhaltet, diese auch sinnvoll und zu eurem Vorteil einzusetzen. Und selbst ohne die Nutzung von Gadgets bieten sich Chancen. Durch gezielte Schüsse und den resultierenden Rückstoß des Getroffenen können diese schon mal aus offenen Seitenschotten eines Raumschiffs in den Abgrund stürzen oder dergleichen. In jedem Fall sollt ihr taktisch vorgehen. Ihr seid schließlich kein Jedi, der Schüsse bequem mit seinem Lichtschwert abwehren oder gar zurück zum Absender schicken kann. Ihr müsst die Deckung aktiv nutzen, könnt sogar Gegner über sie ziehen und sie so schnell ausschalten.

Dass sich LucasArts von Naughty Dogs Uncharted-Reihe inspirieren lässt, merkt man auch an den Platforming-Aspekten von Star Wars 1313. Wie eines der veröffentlichten Videos zeigt, springt der Protagonist hinüber auf ein anderes, brennendes Schiff - spektakulär inszeniert und ihr behaltet dabei die Kontrolle. Stück für Stück bahnt man sich seinen Weg über das brennende und taumelnde Fluggerät, unter einem die tiefsten Tiefen des Planeten. Ein Fehltritt und man kann euch vom Boden kratzen. Den Übergang zwischen Gameplay und Zwischensequenz soll man in solchen Momenten kaum bemerken, nervige Quick-Time-Events sind scheinbar nicht geplant.

Star Wars 1313 - Gameplay-Video #3

Ebenso wichtig ist bei Star Wars 1313 sicherlich die enge Zusammenarbeit der Lucas'schen Unternehmen, die da wären: LucasArts, LucasFilm, die Effekt-Spezialisten von ILM sowie die Audio-Experten von Skywalker Sound. Und es scheint sich auf den ersten Blick auszuzahlen. Das Spiel sieht ungemein detailliert aus und glänzt mit schicken Effekten (zum Beispiel die Funken, die durch die Luft aus dem Schiff gesaugt werden) und soll auch dank Motion-Capturing den Charakteren das nötige Leben einhauchen, sie glaubwürdig agieren lassen.

Aber wie gesagt, wirklich einschätzen lässt sich Star Wars 1313 bislang noch nicht so recht. Klar, es sieht wunderbar aus und gameplaytechnisch sowie inszenatorisch gibt es sicher bedeutend schlechtere Inspirationsquellen als ein Uncharted, das mit jedem Teil Höchstwertungen abstaubt. Tatsächlich stört es mich in keinster Weise, passt es doch meiner Meinung nach recht gut zusammen. Und LucasArts hat scheinbar erkannt, dass nicht nur Jedi die Star-Wars-Galaxie bevölkern. Es wird der Abwechslung sicher gut tun, mal nicht einen der Lichtschwert-schwingenden Kuttenträger zu spielen. Und ein Kopfgeldjäger ist da meiner Meinung nach eine hervorragende Alternative. Bis Star Wars 1313 erscheint, steht auf dem Kalender möglicherweise schon die Zahl 2014. Aber was soll's, gut Ding will Weile haben. Und das hier sieht auf den ersten Blick nach einem echt guten Ding aus.

Oder um es mit den Worten von Darth Vader zu sagen, stellvertretend für alle, die mal wieder auf ein richtig gutes Star-Wars-Singleplayer-Spiel warten: Enttäuscht mich nicht noch einmal, LucasArts.

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