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Star Wars: The Old Republic - Vorschau

Die Story wird mit dir sein

Und ich dachte immer, nur Weihnachten sei im Dezember allgegenwärtig. In der realen Welt mag das auch noch stimmen, im Netz hingegen scheinen Lichtschwerter und Blaster die Christbaumkugeln und Tannenbäume verdrängt zu haben. Selten wurde dem Release eines neuen MMO derart entgegen gefiebert wie im Fall von Star Wars: The Old Republic. Da kann man sich auch als abgeklärter Redakteur kaum entziehen und entsprechend groß war meine Vorfreude, als ich endlich selbst in die geschlossene Beta einsteigen konnte. Dieser Redakteur tendiert übrigens mehr zum Darth Kritikus, weniger zum Obi-Lob Kenobi, daher hatte ich mir schon vorab den Sith-Krieger ausgeguckt.

Die knapp 20 Gigabyte Download, bis der Client auf der Platte war, kosteten erst einmal eine ganze Nacht. Das nimmt man aber gerne in Kauf, um sich ein Bild vom erwarteten "MMO-Messias" machen zu können (wie passend zur Weihnachtszeit). Die schicken Videosequenzen zum Einstieg ins Spiel dürften dabei einiges zur Datenmenge beigetragen haben. Auch die Tatsache, dass jede einzelne Dialogzeile von professionellen Sprechern vertont wurde, lässt die gigantische Größe des Client verschmerzen.

Ein wenig Ernüchterung stellte sich ein, als es in den Charaktereditor ging. Allzu üppig in Sachen Optionsvielfalt war der nämlich nicht. Auch die Anzahl der gebotenen Klassen wirkt auf den ersten Blick recht konventionell. Es gibt vier für die Republik und vier für das Imperium mit jeweils zwei Spezialisationen. Auf beiden Seiten herrscht eine identische Rollenverteilung, es gibt Schadensexperten und Tanks für Nah- und Fernkampf, Zauberer, Schleichexperten und Supporter. Einerseits bieten hier diverse Konkurrenztitel mehr Innovation und Dynamik, andererseits kann man den Entwicklern von BioWare genauso zugute halten, dass sie offensichtlich bewusst auf bewährte Rezepte gesetzt haben, ohne viel Schnickschnack.

Ich muss gestehen, dass auch mein nächster Eindruck von SWTOR eher durchwachsen war. Optisch gesehen ist der Titel kein Meilenstein. Die Gebiete sind zwar groß und von Ladezeiten merkt man nicht viel, aber alles hat diesen leicht comicbuchartigen Anstrich. Felsen sind übertrieben kantig und Bodentexturen meist alles andere als scharf. Als mich das Spiel dann später in seinen Bann geschlagen hatte und ich die ersten großen Städte betrat, kümmerte mich dieses Manko freilich nicht mehr. Trotzdem darf man keine fallenden Kinnladen erwarten, wenn man die Engine das erste mal in Aktion erlebt.

Video: Star Wars: The Old Republic - Imperialer Agent vs. Jedi-Botschafter

Jede Klasse besitzt ihre eigene Storyline, wobei die "verwandten" Klassen auf dem selben Planeten starten. Der Sith-Krieger und Sith-Inquisitor beginnen zum Beispiel beide ihr Abenteuer auf Korriban, dem ursprünglichen Heimatplaneten der Sith (hier findet ihr zum Beispiel einen Sith Marodeur Guide). Ohne jetzt zu viel von der Story zu spoilern, seid ihr in den letzten Zügen eurer Ausbildung und müsst eine handvoll Prüfungen bestehen, bevor ihr euren mäßig schicken Trainingsprügel gegen ein waschechtes Lichtschwert tauschen dürft. Bestimmte Bereiche der Spielwelt werden durch ein grünes oder rotes Energiefeld versperrt und sind nur eurer Klasse zugänglich. Sobald ihr die Barriere durchschreitet, landet ihr ohne großen Übergang in einer eigenen Instanz, in der sich eure Story weiter entfaltet oder bestimmte Quests auf euch warten.

Zu euren Aufgaben als Sith in Ausbildung gehört das Sammeln von Artefakten, außerdem wollen diverse Monster gemeuchelt und uralte Maschinen aktiviert werden. Eure Widersacher sind nicht nur die heimische Fauna, Grabräuber und ein paar rostige Wachdroiden, ihr bekommt es auch mit euren Mitstudenten zu tun, die ebenfalls scharf darauf sind, Schüler eines Sith-Lords zu werden. Im Falle des Sith-Kriegers heißt euer Boss übrigens Darth Baras, der hinter seiner Maske aussieht, als hätte man Vega und Zangief aus Street Fighter mit einer Ritterrüstung gekreuzt.