Star Wolves 3, Red Orchestra 2, King's Bounty: Crossworlds
Das 1C-Line-Up für 2010
Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad
Tripwire Interactive / PC / 2. Quartal 2011
Es gibt nicht viele Publisher und Entwickler, die die Eier haben, ein Spiel „Die Helden von Stalingrad“ zu nennen. Die Implikation des Titels ist dabei eigentlich weit weniger kontrovers – um nicht zu sagen geschmacklos – als man im ersten Moment denken mag. Erfolgreiche Online-Spieler erreichen in diesem WWII-Shooter „Helden“-Status, was eigenen Truppen kleine Boni und den Gegnern Abzüge beschert. Insoweit kann man argumentieren, dass es sich bei diesen „Helden“ mehr um einen Terminus Technicus handelt.
Eine Präsentation im letzten Jahr zeigte schon eine spielbares Pre-Alpha-Version, davon war dieses Jahr leider nichts mehr zu sehen. Schade, machte das auf Realismus bedachte Deckungssystem dort einen guten Eindruck und auch die Bewegungen waren glaubwürdiger als bei so manchem Konkurrenten. Das auf Basis der Unreal Engine 3 entwickelte Spiel soll aber sowieso erst Mitte 2011 erscheinen, vielleicht befindet man sich ja auch gerade wieder im Umbruch.
Wenn es denn fertig ist, steht besagter Realismus nicht nur in der Bewegung, sondern bei allen physikalischen Aspekten, auch dem Kugelflug, ganz oben auf der Feautureliste. Exzessive Online-Kampagnen, Koop-Missionen, Squadbefehle, Solo-Trainingsmissionen und natürlich die Möglichkeit, auf beiden Seiten zu spielen.
Und dann soll da noch etwas geboten werden, was ich nie wissen wollte: „Erfahrt was es bedeutet, ein Soldat in einem der blutigsten Kriege der Geschichte zu sein, wie wichtig der Gemütszustand eines Soldaten ist und wie dieser den Kriegsverlauf beeinflussen kann.“ Ich habe keine Ahnung, wie ich das in Gameplay-Begriffen übersetzen soll, deshalb lasse ich es einfach mal so im Raum stehen.
King's Bounty: Crossworlds
Katauri Interactive / PC / 2010
Die Idee, das uralte King's-Bounty-Label wieder aufleben zu lassen, stellt sich so langsam als eine richtig erfolgreiche heraus. Nach dem Initialstart und dem letztjährigem Armored Princess folgt allerdings nicht gleich Teil 3, sondern erstmal ein Add-On für die Prinzessin.
Zwei neue Arena-Kampagnen bilden den Auftakt der Neuheiten. Champion of the Arena lässt euch gegen stärker werdende Bosse antreten, während Defender of the Crown taktisch besonders anspruchsvolle Arenen präsentieren wird. Das eigentliche Armored Princess wird mit der Kampagne Orcs on the March erweitert, die Einheiten, Quests und Zaubersprüche bietet. Artefakte, Sprüche, 50 neue Fertigkeiten, es ist auch so ein recht stolzes Paket, das da geschnürt wird. Und auf Wunsch der Community kommt auch endlich der Editor, um endlose Kampagnen von extraperverser Schwierigkeit +4 zu basteln. Das sollte uns bis Teil 3 bei Laune halten.
Death to Spies 3
Haggard Games / PC, Xbox 360 / 2010
Death to Spies 3 ist der Nachfolger zu einer Serie, von der ich persönlich noch wie etwas gehört habe und – ausgehend von ein paar kurz überflogenen Tests – dabei auch nicht so viel verpasste. Damals spielte man in der russischen Agentenabwehr des zweiten Weltkriegs und da dieses Szenario jetzt doch so langsam passe zu sein scheint, verlegt der dritte Teil das Ganze in die frühen 70er.
Im kalten Krieg zieht es den Agenten nicht nur nach Europa, sondern auch über den Atlantik ins sonnige Kuba und sogar in das Herz des Feindes, das US-Homeland selbst. Drei spielbare Charaktere, ganz klassisch Strogov, Olga und Viktor benannt, bringen alle eigene Fertigkeiten mit. Zwischen den dreien darf man jederzeit wechseln, was ein wenig nach Lost Vikings in 3D mit Geheimagenten klingt. Gar nicht mal so ein schlechter Ansatz. Weniger aufregend hört sich da die Ankündigung diverser Mini-Spiele zum Schlösserknacken und Getränkevergiften an – Polonium 210, anyone? Mal abwarten, zumindest technisch war der Eindruck, den Death to Spies 3 hinterließ, ganz ok.