Skip to main content

Starship Troopers Extermination im Test - Im Multiplayer eine Freude, in der Kampagne nicht so sehr

Starship Troopers Extermination hat den Early Access verlassen und ist nun auf Konsolen erhältlich. Im Test zeigen wir, ob sich der Kampf gegen die Bugs lohnt.

Die Stärken des Spiels liegen definitiv in seinem Multiplayer-Modus, der Solo-Part fühlt sich wie ein Anhängsel ohne echte Höhepunkte an.

Seit Mai 2023 war der Shooter Starship Troopers Extermination von Offworld Industries auf PC im Early Access. Kürzlich ist nun die Release-Version erschienen – und das auch für PlayStation 5 und Xbox Series X/S. Seit dem Early-Access-Start hat sich dabei einiges getan, nicht zuletzt gibt es auch einen Solo-Modus, für den Schauspieler Casper van Dien wieder in seine Rolle als Johnny Rico schlüpfte, um euch Befehle zu erteilen. Doch entfaltet das wirklich die gewünschte Wirkung?

Die Stärken liegen im Multiplayer

Der Singleplayer-Part des Spiels wurde als eine der großen Neuerungen für die Release-Version hervorgehoben. Und in meiner Vorstellung könnte man da in Anbetracht der Lizenz etwas wirklich Cooles zusammenzimmern, erst recht, wenn Casper van Dien dafür zurückkehrt. Was ist es am Ende geworden? Nicht mehr als ein besseres Tutorial, in dem ihr einen namenlosen Soldaten spielt und wenig spektakuläre Einsätze absolviert.

Den 25 Missionen gelingt es auch nicht im Ansatz, die satirischen Elemente des Films aufzugreifen. Im Grunde absolviert ihr hier die Missionsziele, die es auch im Multiplayer gibt, nur ohne menschliche Mitspieler und mit weniger Bugs als Gegner. Spielerinnen und Spieler, die Erfahrungen mit Shootern haben, können sich das im Grunde sparen und direkt in den Multiplayer springen. Und selbst Neulinge wird man damit nicht von den Socken hauen.

Alleine schon aus dem Grund, weil die Präsentation und Atmosphäre nicht so wirklich vermittelt wird. Ihr beginnt am Startpunkt, kämpft euch bis zum Endpunkt durch und dann kommt der Sieg-Bildschirm. Keine Zwischensequenzen, keine Intros und Outros, alles ist einfach reichlich unspektakulär. Verschenktes Potenzial. Da das hier als erstes Kapitel bezeichnet wird, bin ich gespannt, wie es bei künftigen Solo-Einsätzen aussieht.

Gemeinsam Spaß haben und Bugs killen

Deutlich mehr Spaß macht Starship Troopers Extermination im Multiplayer-Modus. Bis zu 16 Spielerinnen und Spieler, aufgeteilt in Vierergruppen, können es hier mit dem Bugs aufnehmen. Da kommt dann auch das Filmfeeling auf, während ihr gemeinsam versucht, Aufgaben zu erfüllen, und gleichzeitig von Alien-Schwärmen attackiert werdet. Irgendwann türmen sich dann die Leichen der Bugs und andere klettern kurzerhand über diese nach oben, um Mauern zu erklimmen.

Unverwundbar seid ihr definitiv nicht. Dahingehend hält sich das Spiel im Grunde an das, was uns der Film gezeigt hat. Bugs können euch schnell auseinandernehmen, was besonders für größere Vertreter der Spezies gilt. Ihr selbst wisst euch aber ebenfalls zu wehren, nämlich mithilfe verschiedener Waffen und Fähigkeiten. Es gibt sechs Klassen mit einzigartigen Skills und Ausrüstung und sie alle erfüllen ihre jeweiligen Rollen recht gut. Der Demolisher macht genau das, was der Name verspricht, und schickt explosive Grüße an die Bugs, ist auf kürzere Distanz allerdings auf Schutz durch Teammitglieder angewiesen. Und der Guardian kann jederzeit eine mobile Schutzwand vor sich aufbauen, um zumindest für ein klein wenig Deckung zu sorgen.

Ob man es nun positiv sieht oder nicht, dass der Fortschritt der jeweiligen Klassen nur für sich läuft, ist vermutlich eine Geschmacksfrage. Wer wirklich alle Klassen bis zum Letzten ausreizen möchte, muss sie also alle aktiv spielen. Der Vorteil daran ist natürlich, dass ihr euch währenddessen schon ans Spielen damit gewöhnt. Andererseits dauert es halt ein Weilchen. Ähnlich verhält es sich mit der Wahl der Klasse vor einem Match, denn ihr könnt mittendrin nicht wechseln. Das macht eure vorherige Entscheidung umso wichtiger, kann aber auch frustrierend sein, wenn ihr die falsche Wahl trefft und es mit dem Zusammenspiel dadurch nicht so richtig klappt.

Starship Troopers Extermination - Screenshots

Verschiedene Spielmodi zur Auswahl

Im Multiplayer konzentriert sich Extermination nicht nur auf einen Modus, sondern hat mehrere zu bieten. Dazu zählt auch ein ganz klassischer Horde-Modus, in dem ihr gegen Wellen von Bugs so lange wie möglich überleben müsst. Zwischendurch könnt ihr eure Basis verstärken und euch auf die nächste Runde vorbereiten. Hier gilt gleichermaßen wie für alle anderen Varianten, dass Koordinierung und Teamwork ein entscheidender Vorteil sind oder sein können. Wenn alle komplett unorganisiert durch die Gegend rennen, ist das fast sicher schon euer Todesurteil. Wer auf seine Mitstreiter und Mitstreiterinnen achtet oder wenn einer oder eine sogar das Kommando übernimmt, stehen die Chancen gut.

Hive Hunt fühlt sich teilweise ein bisschen an wie der Solo-Part. Ihr dringt zu viert in Höhlen ein und müsst Eier der Bugs vernichten. Im ARC-Modus errichtet ihr eine Basis rund um das gleichnamige Gerät, gleichzeitig unternehmt ihr Vorstöße in die Umgebung, um Ressourcen zu gewinnen und zur Basis zurückzubringen. Asssault and Secure lässt euch wiederum zuerst einmal ein paar kleinere Missionsziele erfüllen, bevor ihr am Ende schließlich ebenfalls eine Basis erreichtet und verteidigt.

Der Basisbau selbst funktioniert relativ einfach. Ihr wählt das gewünschte Objekt aus (es gibt durchaus Limits) und errichtet es, von Wänden über Bunker bis hin zu automatischen oder manuellen Geschützständen. Man sollte schon ein wenig darauf achten, was und wie man es baut, damit keine Lücken zum Durchbruch entstehen. Und das Reparieren nicht vergessen.

Leere Welten und technische Probleme

Abseits der menschlichen Spielcharaktere und Bugs sind die Maps leider recht leblos und uninteressant. Die interessanten Dinge passieren dort, wo es Wegpunkte gibt, doch abseits dessen passiert recht wenig. Man könnte nun argumentieren, dass man sich dadurch auf das Wesentliche konzentriert, dennoch hätten ein paar wilde Tiere oder kleinere Entdeckungen hier und da nicht geschadet und zur Immersion beigetragen.

Bei den Bugs (die Aliens, nicht die technischen) gibt es auch Dinge zu bemängeln, etwa, dass bestimmte Gegner einfach fehlen. Denkt an den Brain Bug aus dem Film oder die fliegenden Insekten, die den Außenposten attackieren. Von denen ist im Spiel bisher leider nichts zu sehen. Insgesamt gibt es neun Gegnertypen. Die Hälfte davon stürzt sich im Nahkampf auf euch, die anderen sind Fernkämpfer. Ein bisschen mehr Variation würde nicht schaden.

Dafür stechen die Kämpfe umso mehr hervor. Die Sounds der Waffen klingen gut, ebenso wie die Explosionen von Granaten und anderen Sprengstoffen. Erst recht, wenn das in unmittelbarer Nähe von euch passiert und ihr euch für einen Moment desorientiert fühlt. Besonders befriedigend ist es wiederum, wenn eine Explosion eine Gruppe von Bugs auseinanderreißt und ihre Einzelteile vom Himmel regnen.

Als ärgerlich empfand ich die deutlich sichtbare "Möchten sie mehr kaufen?"-Einblendung auf vielen Bildschirmen, die auf käuflich erwerbbare Skin-Pakete verweist. Ich habe nichts gegen Shop-Buttons in der Ecke, doch das hier ist mir einen Tick zu aufdringlich im Spiel untergebracht.

Was die reine Technik anbelangt, gibt es auch einige Bugs abseits der Aliens, die euch vereinzelt das Leben schwer machen. Gegner stehen manchmal einfach nur dumm in der Gegend herum oder es gibt Probleme mit der Aktivierung von Fähigkeiten. Je nach PC-Hardware kann die Performance schwanken, auf der Xbox Series X hatte ich hingegen im Performancemodus wenig Probleme.

Starship Troopers Extermination - Fazit

Starship Troopers Extermination mag zwar den Early Access verlassen haben, doch es fühlt sich so an, als könnte es in manchen Bereichen noch etwas Arbeit und Feinschliff vertragen. Hinter der noch etwas rauen Oberfläche steckt ein durchaus unterhaltsamer Multiplayer-Shooter, der aber (wie es im Genre so üblich ist) auch abhängig von euren Mitstreiterinnen und Mitstreitern steht oder fällt. Mal könnt ihr ein super Team erwischen, im nächsten Match einen Totalausfall, so ist das eben. Online macht Starship Troopers Extermination nichtsdestotrotz am meisten Spaß, der Solo-Modus fühlt sich mehr wie ein Tutorial an, in den kein riesiger Aufwand geflossen ist. Man könnte da etwas wirklich Cooles auf den Bildschirm zaubern, besonders mit der Unterstützung von Casper van Dien, doch im aktuellen Zustand hinterlässt das eher einen halbherzig umgesetzten Eindruck, damit man sich einen Singleplayer-Modus auf die Feature-Liste schreiben kann.

Aktuell wirkt Starship Troopers Extermination mit allem drum und dran wie ein ungeschliffener Rohdiamant. Daraus könnte etwas wirklich Tolles werden, wenn man es nur richtig anstellt. Durch zukünftige Updates hat man die Chance dazu. Ich hoffe, dass man sie nutzt.

Starship Troopers Extermination
PROCONTRA
  • Kann im Multiplayer richtig Spaß machen
  • Teilweise haufenweise Aliens auf dem Bildschirm, die auf euch zu stürmen
  • Gunplay und Explosionen fühlen sich gut an und klingen gut
  • Setzt auf gutes Teamwork
  • Technische Probleme in verschiedenen Bereichen
  • Singleplayer fühlt sich halbherzig umgesetzt an
  • Lässt Vielfalt auf Maps und bei Gegnern vermissen
  • Hat zwar den Early Access verlassen, fühlt sich teils aber noch unfertig an

Ihr könnt Starship Troopers Extermination auf Steam, im Microsoft Store oder im PlayStation Store kaufen.

Schon gelesen?