Skip to main content

So schneidet das Steam Deck in den ersten Tests ab

Das Steam Deck wurde inzwischen von der Presse aus aller Welt getestet. Wir tragen die Ergebnisse zusammen.

In den letzten Tagen hat es Tests zu Steam Deck gehagelt. Viele positiv, einige noch etwas verhalten. In diesem Artikel möchten wir euch einen Überblick über die Meinungen und Kritiken der internationalen Presse geben.

Reviews aus aller Welt: So schneidet das Steam Deck bisher ab

In den Tests von Publikationen wie The Verge, Toms Hardware und IGN erreicht das Steam Deck zwar nie die volle Punktzahl, dennoch vergibt TechRadar 4,5 von 5 Sternen, PC Gamer 85 von 100 Punkten und Tom's Hardware zeigt sich mit 4 von 5 Sternen noch etwas zurückhaltend. Auf Metacritic sind nur fünf von 31 Test gemischter Natur. Ein rotes Licht gibt niemand. Die niedrigste Bewertung gab bisher 50 Punkte, die höchste 90. Soweit das Steam Deck in groben Zahlen.

Gamesreactor ist sich sicher: "Es besteht kein Zweifel, dass dies der leistungsstärkste und vielseitigste Handheld ist, den wir in die Finger bekommen haben." Die Vielseitigkeit des Steam Decks ist ein Punkt, in dem sich alle einig sind, ihn zu loben. Die große Spielebibliothek von Steam und die Möglichkeit auch Titel von Drittanbietern zu nutzen, liefert dem Deck das "beste Launch-Line-Up aller Zeiten" schreibt Polygon in seinem Test.

Das Steam Deck hat eine Zielgruppe

Besonders für PC Spieler, die bereits eine üppige Bibliothek auf Steam haben und eine Alternative zum Laptop suchen, mit dem sie auch unterwegs oder auf der Couch zu zocken können, sei der portable PC von Valve zu empfehlen.

TechRadar unterscheidet in seinem Test sehr stark zwischen zwei Lagern von Gamern. PC-Spielern, die mit den Macken von Laptop und Computer vertraut sind und die deshalb mit der Steam Deck besser klarkommen, stellen die eine Seite dar. Konsolen-Spieler, die an ein unkompliziertes Erlebnis gewohnt sind, stehen diesen gegenüber. Diese könnten die Macken des Steam Decks, wie etwa die als schwach beschriebene Akkuleistung, als deutlich störender empfinden.

Wer damit klarkommt, dem sprechen die meisten Reviews eine Empfehlung aus. Der Tester von Gamesradar möchte sein Gerät gar nicht mehr hergeben: "Das größte Kompliment, das ich ihm machen kann, ist, dass ich, wenn ich es nicht schon vor dem Test vorbestellt hätte, es jetzt tun würde. Und wir müssen vielleicht sogar einen Haushalt mit zwei Steam Decks gründen, weil ich es nicht teilen möchte."

Was wird gelobt?

Große Einigkeit besteht neben Spielbibliothek und Flexibilität auch bei den Joysticks, die laut Polygon "bei Weitem die der Switch und sogar die der verbesserten Switch Joy-Con von Hori" übertreffen. Zusätzlich zu den hauseigenen Bedienelementen könnt ihr per USB-C auch selbst Maus und Tastatur an das Steam Deck anschließen. Auch die Verarbeitungsqualität wird allgemein gelobt.

Preis und Leistung begeistern die Tester ebenso. "Es bewältigt das visuell beeindruckende God of War ohne Probleme und ist ein großartiges Showcase für Indie-Spiele", schreibt TechRadar im Test. Unsere englischen Kollegen von Eurogamer nennen es "PS4-Qualität" und der Tester bei Windows Central konnte endlich "Dark Souls 3 auf einem Handheld-Gerät mit 60 FPS spielen". Bei leistungsintensiven Spielen sei es aber notwendig, ein wenig an den Einstellungen zu schrauben, um angenehme Leistungen zu erzielen. Positiv überrascht zeigten sich dennoch viele.

Auch Kühlung und gyroskopische Optionen werden positiv bewertet, auch wenn die Lüfter etwas lauter ausfallen als es dem ein oder anderen vielleicht lieb sei. Auch der Ruhemodus, bei dem das Steam Deck ein Spiel pausieren kann, um es später an derselben Stelle wieder aufzunehmen, begeistert.

Wo scheiden sich die Geister?

In Sachen Komfort erhält das Steam Deck viel Lob. Bloomberg schreibt, dass es trotz seines hohen Gewichts erstaunlich komfortabel sei. Alles eine Sache des Verhältnisses also. PCGamer klärt auf: Das Steam Deck wiegt so viel wie zwei Nintendo Switch Lites oder vier Bananen. Ihr wisst Bescheid.

PC Gamer schreibt von einem "Stechen in den Unterarmen" nachdem das Steam Deck für eine 20-minütige Schicht Resident Evil 2 hochgehalten wurde. Auch für den Rucksack oder die Handtasche sei das Deck aufgrund seines Gewichts nicht unbedingt zu empfehlen. Für Polygon bedeuten Größe und Gewicht einen Vorteil, denn so ist mehr Platz für den Bildschirm vorhanden.

Was die Tasten angeht, so verwendet Polygon die Umschreibung "nicht unbequem". So ähnlich lässt es sich auch aus anderen Tests herauslesen. Einige Knöpfe sind gut platziert, andere, wie die Rücktasten, sind dafür ziemlich unhandlich und TechRadar vermutet, dass es für "kleinere Hände schwierig sein könnte". Die Menge an Bedienelementen bewertet Bloomberg als positiv.

Wo Game Informer das Display "beeindruckend" nennt, empfindet Eurogamer es lediglich als "durchschnittlich". Das OLED-Display der Switch spiele in einer ganz anderen Liga. Auch Ars Technica gibt sich im Test unbeeindruckt. Oftmals muss die Helligkeit extrem aufgedreht werden, um im Freien alles sehen zu können. Bei PC Gamer war dies sogar schon im hell erleuchteten Wohnzimmer der Fall.

Wo liegen die Schwächen des Steam Decks?

Besonders schlecht schneidet die Akkulaufzeit ab. Bei hoher Leistung und aufgedrehter Helligkeit frisst das Steam Deck seinen Akku teilweise schon in 1,5 Stunden weg. "Beim Spielen von God of War hält das Steam Deck nur eineinhalb Stunden mit dem Akku durch, was unter dem von Valve angegebenen Minimum von zwei Stunden liegt", schreibt TechRadar im Test. Bei Indies oder im Standby halte das Deck aber mehrere Stunden durch.

Auch die Software scheint noch an einigen Stellen Probleme zu bereiten. Nicht jedes Spiel funktioniert auf dem Steam Deck und auch nicht jedes gleich gut. "Wie und warum ein Spiel nicht funktioniert, kann unvorhersehbar und unklar sein", schreibt Polygon. Ars Technica merkt an, dass sich das Steam Deck einfach noch nicht fertig anfühlt. So ganz sauber klappt das mit Windows 11 und Drittanbieter-Apps noch nicht und auch bei einigen Spielen machen sich Bugs, Macken und Ausfälle bemerkbar.

"Software und Kompatibilität müssen verbessert werden", fordern unsere englischen Kollegen. Viele Publikationen sind aber zuversichtlich, dass sich dieser Beta-artige Zustand durch Updates noch verbessern wird. Denn wenn das Steam Deck so funktioniert, wie es soll, ist das Steam Deck "mit Abstand der beste Nintendo Switch-ähnliche PC auf dem Markt", sagt Ars Technica.

Schon gelesen?