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Steamworld Build im Test - Aktuell spannender als Cities Skylines 2

Womit funktioniert Steamworld eigentlich nicht?

Gekonnter Mix aus verschiedenen Genres, der sich nie in Komplexität verliert, für Einsteiger geeignet ist und einfach Spaß macht.

Ich mag das Steamworld-Franchise. Nicht nur, weil es gute Spiele sind, sondern auch, weil die Entwickler verschiedene Genres anpacken und beweisen, dass sie alle gut damit harmonieren. Ich habe Steamworld Heist etwa super gerne gespielt, wünsche mir weiterhin eine Fortsetzung davon. Auf die ich aber weiter warten muss, denn erst einmal gibt’s jetzt Steamworld Build. Auf den ersten Blick ein City Builder, womit ihr nicht falsch liegt. Doch dahinter steckt mehr.

Und das ist dann zeitgleich die Story des Spiels. Moment Mal, City Builder mit Story? Ja, aber… Ihr denkt es euch vielleicht, dass ihr hier nichts Großartiges erwarten könnt, immerhin ist es ganz nett erzählt. Es geht um Steambots, die auf einem sterbenden Planeten leben und nach uralter Technologie suchen, um ihr Überleben zu sichern. Das ist so ein bisschen der Rahmen drumherum und ihr müsst dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Städtebau auf die einfache Art

Am Anfang habt ihr ein Stück leeres Land, der Anfang eines jeden City Builders. Ich möchte gleich erwähnen, dass Steamworld Build nicht so in die Tiefe geht wie etwa ein Cities Skylines 2, wenngleich es aktuell besser zu spielen ist als der von Performance-Problemen geplagte City Builder. Also alles etwas einfacher, übersichtlicher, einsteigerfreundlich. Durchaus ein guter Berührungspunkt mit diesem Genre inklusive intuitiver Benutzeroberfläche, die euch gut an die Hand nimmt und euch die Basics näherbringt.

Bei näherer Betrachtung sieht das alles ganz niedlich aus.

Alles geht schrittweise voran und folgt ein paar einfachen Grundsätzen. Ihr braucht Arbeiter und ihr müsst wiederum deren Bedürfnisse abdecken, um mehr von ihnen anzulocken und sie zufriedenzustellen. Gleichzeitig braucht ihr Rohstoffe wie Holz, um Sachen zu bauen. Also kurz gesagt: Nichts Außergewöhnliches, alles baut aufeinander auf, letztlich geht es besonders darum, die Bevölkerung bei Laune zu halten, damit sie nicht wieder ihre Sachen packt und weiterzieht.

Die anfänglichen Arbeiterhäuser könnt ihr später, wie etwa in Anno 1800, verbessern, um dadurch weitere Bevölkerungsschichten zu erschließen. Ingenieure, Wissenschaftler und so. Letztlich braucht ihr für verschiedene Zwecke, Gebäude und so weiter eine gute Mischung davon. Gleichzeitig erhöht sich im Spielverlauf die Komplexität ein wenig, weil zum Beispiel Arbeiter bestimmte Wünsche haben, was wiederum ein spezielles Objekt als Voraussetzung erfordert, das ihr dann erst produzieren müsst.

Arbeiterhäuser könnt ihr verbessern, um andere Arten von Bots zu erhalten.

Häufig genug nutzen Fabriken die gleiche Art von Rohstoff, ihr müsst also schauen, dass ihr – im Grunde wie bei allem – eine gute Balance findet. Doch wie gesagt, übermäßig komplex wird es nie. Da ihr sachte herangeführt werdet, solltet ihr nie Verständnisprobleme haben. Als Einsteiger nicht und als erfahrener City-Building-Experte erst recht nicht.

Eine weitere Ebene

Wie schon angedeutet, geht Steamworld Build weiter über diese Ebene hinaus. Und zwar buchstäblich eine Ebene tiefer. Nachdem ihr die Mine freischaltet, begebt ihr euch in den Untergrund und sucht nach der uralten Technologie, die zu Beginn erwähnt wird. Beides läuft in puncto Gameplay unabhängig voneinander, wenngleich beide Ebenen am Ende aufeinander aufbauen und euch Rohstoffe liefern, die ihr braucht und weiterverwertet.

Im Untergrund habt ihr eine direktere Kontrolle über eure Bots, könnt ihnen bestimmte Teile zuweisen, die sie weggraben sollen. Gleichzeitig platziert ihr Unterkünfte für sie, müsst alles abstützen und solltet nicht vergessen, dass dort unten Monster auf euch lauern. Dafür braucht ihr wiederum Wachen und Verteidigungsanlagen, so ein bisschen Tower Defense steckt da schon mit drin.

In den Minen findet ihr Rohstoffe, uralte Relikte und Monster.

Auch hier verliert sich Steamworld Build nie in Komplexität. Ihr schaltet ganz einfach und sofort zwischen den einzelnen Bereichen um und könnt so alles gut im Auge behalten und flott reagieren. Wenn ihr gerade mehr Zeit auf einer Ebene verbringt, bedeutet das zugleich nicht, dass in der anderen alles vor die Hunde geht. Ihr müsst euch keine Sorgen machen, wenn ihr zum Beispiel mal die Mine für ein paar Minuten vernachlässigt.

Einmal durchspielen dauert indes nicht lange. Ihr braucht knapp zehn Stunden, um die Story einmal zu absolvieren. Und dann könnt ihr wieder von vorne legen. Nicht mit eins zu eins identischen Voraussetzungen, es gibt verschiedene Maps zur Auswahl und das Layout der Mine wird zufällig generiert. All das macht es jedoch zu einem ansprechenden Spiel, wenn ihr nicht massig Zeit darin investieren möchtet.

Steamworld Build - Fazit

Wenn ihr mehr Komplexität bei Management-Sims oder City Buildern bevorzugt, gibt es Alternativen zu Steamworld Build. Der neuste Teil der Steamworld-Reihe bemüht sich einmal mehr darum, die Dinge einfach zu halten, Genres für Neueinsteiger zugänglich zu machen und das gelingt ihm auch dieses Mal ziemlich gut. Man kann definitiv seinen Spaß mit diesem Spiel haben, wenn man etwas nicht ganz so Anspruchsvolles haben will. Es lässt sich gut zwischendurch spielen und der Gameplay-Loop hält euch bei der Stange, erst recht, wenn ihr die Mine freischaltet. Ein interessanter Mix, von dem man nicht wusste, dass man ihn braucht. Das alles klappt jedoch wunderbar, harmoniert prima miteinander und sorgt für ein interessantes Spielerlebnis. Gut, um sich die Zeit zu vertreiben, bis Cities Skylines 2 in einem vernünftigeren Zustand ist.

Steamworld Build
PROCONTRA
  • Gelungener Genre-Mix
  • Entspannter Städtebau, ansprechender Mining-Part
  • Gut für Einsteiger geeignet
  • Gelungene Steuerung
  • Schöner Grafikstil
  • Kurze Story
  • Könnte noch mehr Spielmodi vertragen

Ihr könnt Steamworld Build auf Steam, im Xbox Store. im PlayStation Store und im Nintendo Switch esShop kaufen.

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