SteelSeries Apex Pro Gen 3 im Test: Grandiose Tastatur, die beim Tippen glücklich macht
Ihr könnt sogar darauf zeichnen ...
Habt ihr schon einmal eine Gaming-Tastatur frisch aus der Folie gezogen, losgetippt und euch beim ersten Tastenschlag sofort verliebt? So ging es mir mit der SteelSeries Apex Pro TKL Gen 3. Es ist eine teure, aber wirklich grandiose Tastatur, die euch ein Tippgefühl bietet, dass sich präzise und luftig-leicht zugleich anfühlt. Es gibt nichts, was ich nach einigen Wochen der Nutzung wirklich an der Apex Pro Gen 3 bemängeln kann.
Box und Zubehör:
Platzsparend verpackt kommt die Apex Pro TKL Gen 3 an. SteelSeries hat mir eine kabelgebundene Version zukommen lassen. Der grelle, orangefarbene Karton ist eng gepackt. Die Tastatur liegt obenauf, geschützt von einer Plastiktüte. Unter dem Keyboard versteckt, findet ihr die ebenfalls mit einer dünnen Plastiktüte verpackte Handballenablage und das geflochtene USB-C-Kabel, das per USB-A an den PC angeschlossen wird.
In der Tastatur versteckt sich zudem ein kleines Geheimnis. Auf der Rückseite ist eine Silikonlasche, die ihr aufziehen könnt, damit ein ordentlicher Tastenkappenabzieher zum Vorschein kommt. Eine nützliche Beigabe, die auch noch praktisch verstaut ist. So könnt ihr das Tool zumindest nicht mehr verlegen - außer ihr legt es wirklich drauf an. Den Neigungswinkel könnt ihr mit kleinen, festmontierten Füßchen einstellen, einen zusätzlichen USB-Slot gibt es leider nicht.
Design und Verarbeitung:
Schlicht, schwarz, edel. Das Design der SteelSeries Apex Pro Gen 3 TKL wird ihrem Premium-Preis optisch gerecht. Als TKL-Version spart die Tastatur etwas Platz auf dem Schreibtisch, verliert jedoch keineswegs ihre minimalistische Schönheit. Der schwarze Metallrahmen wirkt stabil, die Tasten aus doppelt spritzgegossenem PBT und einer leicht angerauten Oberfläche wirken besonders hochwertig. Die Langlebigkeit sollte damit und mit den bis zu 100 Millionen Tastenanschlägen gesichert sein.
Ein kleines, dezent am rechten oberen Rand platziertes OLED-Display fällt im ausgeschalteten Zustand kaum ins Auge. Und auch angeschaltet, lenkt es beim Schreiben nicht ab. Die Tastatur passt mit ihrer kleinen Form und ihrem schlichten Äußeren in jedes Gaming-Setup. Mit einem Gewicht von 1,4 Kilogramm ist sie jedoch nicht die leichteste.
Die Handgelenkablage passt perfekt in die Designsprache. Schwarz, leicht abgerundet und minimal schräg könnt ihr sie per Magnet an die Tastatur anlegen. Dabei ist sie etwas härter, als ich es gehofft hatte. Allerdings stört die Härte der Ablage kaum. Meine Handgelenke rutschen problemlos über die weiche Oberfläche und taten mir keinen einzigen Tag weh. Das Logo könnte allerdings ein wenig Fussel fangen, da es aus einem gummiartigen Material ist.
Tasten und Tippgefühl:
SteelSeries selbst beschreibt das Tippgefühl als "thocky". Das Wort soll dem Geräusch beim Tippen einen Ausdruck verleihen und steht allgemein für ein tieferes Klacken bei mechanischen Tastaturen. Wobei die Apex Pro Gen 3 gar nicht laut ist und das dumpfe Tippgeräusch ganz schnell in den Hintergrund gerät. Für mich ein absoluter Pluspunkt.
Wir haben es hier mit linearen Switches zu tun, die einen vollständig einstellbaren Auslösebereich von 0,1 mm bis 4,0 mm besitzen. Die OmniPoint 3.0-Tasten reagieren schnell und verlässlich. Laut SteelSeries hat die Apex Pro Gen 3 eine Reaktionszeit von nur 0,7 Millisekunden. Die Voreinstellung von 1,8 mm hat mir wirklich gut gefallen. Ich musste fürs Tippen und Zocken nichts umstellen, um mich wohlzufühlen.
Perfekt für das Tippgefühl sind auch die etwas raueren Tasten, die einem mehr Halt beim Schreiben und Spielen bieten. Vor allem bei langen Gaming-Sessions kommt es doch mal vor, dass die Finger schwitzig werden. Hier fühlt sich die Apex Pro Gen 3 weniger rutschig an als Tastaturen mit aalglatten Tasten.
Trotz der linearen Tasten, die ich für mich vor einigen Jahren als völlig ungeeignet zum Schreiben abstempelte, macht die SteelSeries-Tastatur auf der Arbeit eine gute Figur. Innerhalb weniger Minuten hatte ich mich eingetippt und fühlte mich auf meinem neuen Buchstabenbrett sicher. Wie ein Kind, das barfuß über weiches Moos tanzt, hüpften meine Finger über die Tasten.
Geräusch und Tastenschlag vereinen sich unter meinen Fingerspitzen zu einem leichtfüßigen Gefühl. Das dürfte auch daran liegen, dass die einzelnen Tasten so wenig wackeln, wie ich es nur selten bei einer Tastatur gesehen habe. Hier passt alles zusammen. Die SteelSeries Apex Pro Gen 3 tippt sich nicht nur gut, sie tippt sich phänomenal.
Features und Funktionen:
Die SteelSeries Apex Pro Gen 3 bringt einen Haufen an Voreinstellungen mit und erkennt Spiele dabei automatisch. Sobald ich League of Legends oder Valorant öffne, blinken die Lichter der selbstverständlich RGB-beleuchteten Tastatur auf und heben meine verkorkste Tastenbelegung für das jeweilige Spiel hervor. Weniger Spielerei und deutlich sinnvoller sind die "Rapid Tap"- und "Rapid Trigger"-Funktionen - auch, wenn diese in vielen kompetitiven Titeln nicht eingesetzt werden dürfen.
Bei "Rapid Tap" könnt ihr die zuletzt gedrückte Taste in einem Tastenduo priorisieren, um eure Eingaben noch schneller umzusetzen. So könnt ihr etwa den Knopf zum Schleichen gedrückt halten, während ihr die Taste zum Rennen drückt. Statt das Schleichen zuerst zu beenden und erst dann den Befehl vom Rennen umzusetzen, kann diese Funktion euch sofort und ohne Umwege ins Sprinten bringen. Besonders in Shootern ist es hilfreich, wenn ihr strafen, peeken oder crouch-jumpen wollt.
"Rapid Trigger" sorgt für einen dynamischen Aktivierungs- und Deaktivierungspunkt des Switches. So müsst ihr die Taste nicht erst bis zur Hälfte durchdrücken, um ein Ergebnis zu sehen. Gleiches gilt für das Loslassen einer Taste. Hier wird die an die Taste gebundene Aktion sofort gestoppt, sobald ihr den Finger hebt, nicht erst, wenn der Finger den Deaktivierungspunkt der Taste erreicht hat. Zudem könnt ihr die Tasten so konfigurieren, dass eine Taste, je nach Druckpunkt, unterschiedliche Aktionen zulässt. So könnt ihr zum Beispiel langsames Gehen bei leichtem Drücken und Rennen bei starkem Drücken einstellen.
Der "Protection Mode" ist zum Glück etwas schneller erklärt. Dieses SteelSeries-exklusive Feature schützt eure wichtigen Tasten im Spiel vor dem Fettfingern. Ihr rutscht ab oder trefft aus Versehen die nächstgelegene Taste? Egal, denn mit dem Schutzmodus wird die Sensitivität der umliegenden Tasten reduziert. Ihr sucht natürlich selbst aus, welche Tasten das sein sollen.
Software:
Welche Tasten sollen wie blinken? Welche Funktionen wollt ihr aktivieren? In SteelSeries GG könnt ihr die komplette Tastatur nach euren Wünschen gestalten. Die Navigation könnte etwas einfacher sein, doch ich habe immer irgendwie gefunden, was ich gesucht habe - auch, wenn ich nicht immer wusste wie.
Ihr könnt in SteelSeries GG die Tastenverknüpfungen ändern, die Betätigung ändern, Duale Bindungen und Aktivierungen hinzufügen sowie Rapid Trigger und Protection Mode einschalten. Die einzelnen Änderungsoptionen sind dabei sehr verständlich dargestellt und können durch eine Live-Vorschau auch direkt angeschaut werden.
Prism heißt das Programm, mit dem ihr die Lichter eurer Tastatur steuert. Dieses findet ihr ebenfalls in GG und lässt euch zwischen vielen Farben, Effekten und Voreinstellungen für bestimmte Spiele wählen. Ihr könnt aber auch jede Taste einzeln anpassen. Meine Lieblingsfunktion ist jedoch die Möglichkeit, eine eigene kleine Zeichnung zu erstellen, die dann auf dem kleinen OLED-Bildschirm angezeigt wird. Ihr könnt also quasi auf der Tastatur zeichnen und ihr dadurch einen ganz persönlichen Touch verpassen.
Oh, und fünf Benutzerprofile könnt ihr direkt auf der Tastatur speichern. Mac OS unterstützt nicht alle dieser Funktionen, dafür könnt ihr die Apex Pro Gen 3 neben dem PC auch an die Xbox oder die PlayStation anschließen.
SteelSeries Apex Pro Gen 3 - Fazit
Die gebe ich so schnell nicht wieder her! Mich hat besonders das grandiose Tippgefühl der Apex Pro TKL Gen 3 überzeugt. SteelSeries hat eine gute Arbeit dabei geleistet, die Tasten noch weniger wackeln zu lassen und dadurch ein sicheres Schreib- und Spielgefühl zu liefern. Durch die leicht angerauten Tasten rutschen diese kaum und klingen wunderbar dumpf und leise. Für knapp 260 Euro erhaltet ihr eine wirklich gute Qualität, eine edle Optik, gute Performance und viele Features, die in Zukunft noch interessant werden könnten. Und zeichnen könnt ihr auf der Apex Pro Gen 3 auch noch!
Nachteile? Fast keine! Fans von kabelgebundener Peripherie dürfte die etwas schwerere Bauweise nicht allzu sehr stören, da die Tastatur sicherlich seltener unter den Arm geklemmt wird. Nur einen zusätzlichen USB-Slot, um mal ganz spontan einen Controller anschließen zu können oder aus Bequemlichkeit nicht für den USB-Stick unter den Tisch krabbeln zu müssen, vermisse ich. Insgesamt aber wirklich eine Top-Tastatur, mit der ihr wenig falsch machen könnt, wenn ihr bereit seid ein wenig Geld in die Hand zu nehmen.
SteelSeries Apex Pro Gen 3 | |
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PRO | CONTRA |
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