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Stephan Reichart: "Wir dürfen uns nicht länger in eine Ecke drängen lassen"

"Wir sind ein ganz normales Medium"

In seiner Eröffnungsrede der deutschen Gamestage und der Entwicklerkonferenz Quo Vadis in Berlin, hat sich Stephan Reichart, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Entwickler von Computerspielen, unter anderem auch über das Selbstverständnis der Industrie und über die "Killerspiele"-Diskussion geäußert.

Er forderte zu einem "anderen Selbstbewusstsein" im Zusammenhang mit solchen Diskussionen auf. Es sei wichtig, sich solchen Diskussionen und den Gesprächen über Sucht zu stellen, doch die Industrie dürfe sich nicht mehr in "eine Ecke drängen lassen", womit er auf die Kinderpornographie und Drogenvergleiche des Bayerischen Innenministeriums anspielt, ohne die Worte klugerweise auch nur in den Mund zu nehmen.

"Wir sind ein ganz normales Medium und zu einem ganz normalen Medium gehört auch, dass es gute Sachen gibt, dass es schlechte Sachen gibt und darüber dürfen wir unterschiedlicher Meinung sein, aber wir dürfen uns nicht in eine Ecke drängen lassen" appellierte Reichert.

Weiterhin machte er darauf aufmerksam, dass die Computerspieleindustrie über mehr technologische Möglichkeiten zur Durchsetzung des Jugendschutzes verfüge, als jedes andere Medium. Besonders erfreut zeigte er sich über die von allen Seiten erhöhte Diskussionsbereitschaft: "Wir haben in den letzten Wochen festgestellt, dass man gerne mit uns redet, dass man uns zuhört. Und es ist wichtig, dass wir diese Diskussionen führen, dass wir sensibel auf die Ängste der Menschen reagieren, die sich mit Computerspielen nicht auskennen, aber wir dürfen uns nicht länger in eine Ecke drängen lassen, in die wir einfach nicht gehören."

Die Quo Vadis und die Deutschen Gamestage sind wichtigste Veranstaltung für deutsche Spieleschaffende und locken Jahr für Jahr prominente Redner und Besucher nach Berlin. Die Konferenz läuft noch bis Donnerstag.

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