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Stimmung gegen Lootboxen wird in den Niederlanden größer - Sechs Parteien für Verbot

What the FUT?!

In den Niederlanden sprechen sich bereits sechs politische Parteien für ein Verbot gegen Lootboxen in Videospielen. Ein Gesetzesentwurf ist bereits unterwegs.

Gesetz könnte weiter verschärft werden

Der Antrag wurde zuerst auf ResetEra gepostet und hat noch einen kleinen Weg vor sich, da er noch den Senat des Landes passieren muss. Es steht bisher gut um das Verbot, denn der Entwurf hält von vielen Seiten Unterstützung. Wird der Entwurf zum Gesetz, darf es in Videospielen keine zufälligen Käufe angeboten werden.

Ein großes Argument für den Gesetzesentwurf ist die Gefahr für Kinder. Diese werden laut dem Entwurf "in Videospielen manipuliert, um Mikrotransaktionen zu tätigen". Generell werden Lootboxen hier als "Form des Glücksspiels" betitelt. Weiter heißt es, dass Kinder durch diese Zahlungen "süchtig werden und ihre Familien mit unerwarteten Rechnungen für diese Transaktionen belasten können".

Doch nicht nur in den Niederlanden werden die Stimmen gegen die Beutekisten lauter. Erst letzten Monat haben 20 Verbrauchergruppen aus 18 europäischen Ländern eine Aktion gestartet, mit der sie Behörden dazu aufforderten, Vorschriften für Lootboxen zu erlassen und gleichzeitig Druck auf die Entwickler ausüben. Die Verbrauchergruppen fordern klare Maßnahmen, wie "ein Verbot des betrügerischen Designs, zusätzlichen Schutz für Minderjährige und Transparenz bei Transaktionen".

Im Geschäftsjahr 2021 hat Electronic Arts, ein Studio, das stark wegen seinen Mikrotransaktionen in der Kritik steht, mit ebendiesen in FIFA Ultimate Team etwa 1,55 Milliarden Euro verdient. Auf dieses lohnende Geschäftsmodell verzichtet das Unternehmen sicher nur ungern. In Belgien hat man diese Praktik bereits 2018 als Glücksspiel abgestempelt und wird strafrechtlich verfolgt.

In den Niederlanden muss aktuell klar zwischen Glücksspiel und Videospiel unterschieden werden. Eingebautes Glücksspiel in Games ist demnach rechtswidrig. Sollte das neue Gesetz vom Senat durchgewunken werden, gibt es selbst dieses Schlupfloch nicht mehr. Kein Wunder also, dass Blizzard Diablo Immortal nicht in Belgien oder den Niederlanden veröffentlicht hat.

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