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Storm: Frontline Nation, Garshasp, Reign: Conflict of Nations

Zu Besuch bei Just A Game

Nun, ich hatte die Episode schon fast vergessen und war dementsprechend freudig überrascht, als ich sah, dass Garshasp es irgendwann doch über den Iran hinaus schaffte. Das kleine texanische Studio Dead Mage nahm sich des Titels an, übersetze vor allem, polierte aber auch noch ein wenig und nun kommt das Spiel also für zahme 20 Euro auch nach Deutschland. Sehr erfreulich, da dieser frei an persische Mythologie angelehnte Verwandte von God of War schon vor zwei Jahren einen guten Eindruck hinterließ und sich das jetzt noch einmal deutlich verbessern konnte.

Sicher, das große Vorbild sieht noch einmal deutlich netter aus, aber das heißt nicht, dass Garshasp sich schlecht spielen würde. Im Gegenteil. Eine flüssige Steuerung ermöglicht ordentliche Kombos, die Gegner kommen auf stattliche Größe und ein steter Wechsel aus Geschicklichkeits- und Kampfeinlagen ist genau die richtige Mixtur für ein ordentliches Action-Adventure. Der Look und die Hintergründe wirken ebenfalls ansprechend und ich freue mich wirklich, demnächst erkunden zu können, was vor und hinter den kurz angespielten Abschnitten liegt.

Reign: Conflict of Nations

Zum Abschluss noch ein kleiner Test. Warum? Weil das Spiel schon erschien, aber irgendwie im Büro sich keiner so recht dafür erwärmen konnte. Jetzt hatte ich es kurz präsentiert gesehen und bekam Lust darauf. Es wurde eine sehr lange Nacht, denn wie auch das kommende Storm: Frontline Nation hält sich Reign: Conflict of Nations nicht mit Kleinigkeiten auf. In einer spätmittelalterlichen Welt sollt ihr den Aufstieg vom besseren Landbesitzer zum Herrscher über zumindest einen Großteil von Osteuropa aufsteigen.

Die Texte der deutschen Version von Reign: Conflict of Nations sind natürlich nicht in Russisch.

In der Kampagne stehen drei Ausgangszeitpunkte im Rahmen von grob 1350 bis 1650 zur Verfügung, 26 Parteien wie der Deutschorden, das Königreich Polen oder verschiedene russische Fürstentümer stehen zur Wahl und damit auch genug Bündnispartner. Solche braucht ihr gerade zu Beginn in dem komplett in Echtzeit laufenden, reinen Solospiel dringend, geht die KI doch ohne Gnade vor. Seid ihr verbündet, ist sie euer bester Freund und agiert auch so. Steht ihr im Krieg, bekommt ihr schnell Probleme. Langsam ernährt sich das Zaren-Hörnchen heißt es dann, während ihr euch vorsichtig an Bündnisse herantastet und in den etwas unaufgeräumten Menüs die pro Zeitabschnitt dünn gesäten Erfindungen in den Wissenschaftsbäumen erkundet und so die eigene Armee voranbringt.

Kommt es zur Schlacht, habt ihr auf diese keinen direkten Einfluss, sondern habt besser mehr Einheiten, einen fähigen General und die richtige Taktik im Vorfeld ausgewählt. Während des Kampfes selbst seid ihr ein Zuschauer, der nur das Tempo des Gezeigten bestimmen darf. Mir als Großflächen-Stratege und nicht-so-sehr-Taktiker kommt das entgegen, wer lieber selber kämpft, ist bei Total War sicher besser aufgehoben.

Es sind der Einstieg und der enorme Schwierigkeitsgrad, die Einsteiger von Reign: Conflict of Nations fernhalten werden, aber der Profi kann sich hier hineinverbeißen und wird nur selten einen Zustand erleben, in dem er sich wirklich sicher fühlen darf. Nach und nach erschließt man sich die richtigen Einsatzmöglichkeiten für Einheiten und Spezialisten wie Wissenschaftler, Ärzte und Priester, wägt die Bündnisse geschickt ab und erlebt einen sehr langen, mitunter beschwerlichen, aber eben auch extrem herausfordernden und reizvollen Aufstieg an die Macht.

Storm: Frontline Nation erscheint in Kürze, Garshasp ist in der Zwischenzeit erschienen und wird demnächst ausführlich getestet und Reign: Conflict of Nations könnt ihr bereits für etwa 25 Euro kaufen.

7 / 10

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