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Studioübernahmen sind eine gute Sache für die Entwickler, findet Phil Spencer

Eine gute Tat am Tag…

Xbox-Chef Phil Spencer versteht sehr gut, warum einige Spieler unsicher sind, ob Studioübernahmen eine gute Sache sind oder ob sie den Entwicklern und damit auch den Spielen schaden. Er selbst glaubt wenig überraschend an das Gute in den Akquisitionen.

Dass Spencer und sein Unternehmen zu dieser Aussage stehen, bewies Xbox durch seinen aktiven Ausbau des First-Party-Portfolios in den letzten Jahren. So holte sich das Unternehmen zum Beispiel Ninja Theory an Bord, die aktuell am Sequel zu Hellblade arbeiten, und verleibte sich Playground Games ein, die ihr bestimmt auf der E3 mit ihrem kommenden Titel Forza Horizon 5 gesehen habt - ebenso arbeiten sie am nächsten Fable.

Außerdem übernahm Xbox Obsidian, InXile, Double Fine und zuletzt Bethesda. Oh und habe ich erwähnt, dass das Unternehmen mit The Initiative (Perfect Dark) auch noch ein eigenes Studio gegründet hat? Bei einer solchen Sammelwut an Entwicklern muss man das ja auch irgendwie rechtfertigen. Aber mal hören, was für Argumente Spencer so anführt.

In einem Video-Interview mit IGN zeigte Spencer Verständnis gegenüber den Skeptikern der Studioübernahmen. Ein Ankauf eines Studios sei ein "gesunder und natürlicher Teil" der Spielebranche und bedeute für ihn, dass die verkaufende Firma es "geschafft" habe.

"Manchmal sehe ich in der Branche einen Dialog über die Frage: 'Nun, sind Übernahmen eine gute Sache oder eine schlechte Sache?' Ich habe gesehen, dass Sony gerade ein paar Akquisitionen angekündigt hat - ich gratuliere diesen Teams dazu - und ich verstehe einige der Stimmungen aus der Community darüber, ob diese eine gute oder schlechte Sache sind, wenn Akquisitionen passieren."

Spencer merkt an, dass die Gründung eines kleinen Studios immer mit großen Risiken verbunden sei - für Videospielstudios gelte dies umso mehr. Einem Team, dass ein solches Studio gegründet und über Jahre aufgebaut habe, zu sagen, es solle nicht verkaufen, sei für Spencer "kurzsichtig".

"Es bedeutet nicht, dass jedes Team am Ende sein Studio verkaufen muss, aber ich denke, es ist ein natürlicher und gesunder Teil unserer Industrie, dass bestimmte Teams ein Studio gründen - viele von ihnen werden scheitern", sagte der Xbox-Chef.

"Wir wissen, dass die meisten kleinen Unternehmen scheitern, egal ob es sich um Videospiele oder irgendetwas anderes handelt - aber diejenigen, die es schaffen, haben eine so risikoreiche Reise vor sich, um an den Punkt zu kommen, echten Wert zu erzeugen."

"Daher werde ich immer gratulieren, wenn Teams an den Punkt kommen, an dem sie diesen Wert durch eine Akquisition oder durch massiven unabhängigen Erfolg umsetzen", fuhr Spencer fort. Er bezeichnete dieses Phänomen als "eine Art natürliche Fluktuation, die bei Unternehmern und Start-up-Firmen vorkommt", und erklärte, dass auch Xbox stets auf der Suche nach passenden Studios für sein Portfolio sei.

Spencer sieht im familienfreundlichen Content noch eine Lücke bei Xbox, die es mit neuen First-Party-Studios zu füllen gilt. "E-Rated-Content ist keine Stärke von uns", sagte er. "Wenn ich mir das Portfolio anschaue, denke ich immer noch, dass es eine Möglichkeit für uns gibt, mit, ich würde sagen, mehr familienfreundlichen Inhalten." Auch in der geografischen Vielfalt der Studios sieht Spencer noch Verbesserungsbedarf.

Das Unternehmen wird sich also auch in Zukunft noch weitere Studios einverleiben, um dem Wachstum von Geschäft und Abonnenten gerecht zu werden. Spencer gab aber zu bedenken, dass der Fokus dabei in erster Linie auf der "Stärke der Schöpfer" liege, egal ob nun First-Party oder Drittpartei.

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