Stuttgart untersagt ESL-Event
Veranstalter bleibt hartnäckig - Update
Nach dem Amoklauf in Winnenden hat die Stadt Stuttgart die Austragung des für diesen Freitag in der Liederhalle geplanten "Intel Friday Night Game" der ESL untersagt.
Vor Publikum sollten die Teilnehmer in den Disziplinen "WarCraft 3", "Counter-Strike 1.6" sowie "Counter-Strike: Source" gegeneinander antreten.
"Angesichts der Ereignisse und des schrecklichen Amoklaufs in Winnenden und Wendlingen, bei dem 15 Menschen getötet wurden, können wir eine solche Veranstaltung derzeit in unserer Stadt nicht akzeptieren", heißt es in der Begründung von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU). Man sei es den Familien, Angehörigen und Freunden der Opfer schuldig.
Die ESL selbst ist an dem Verbot des Wettbewerbs aber scheinbar nicht ganz unbeteiligt. Die Stadt versuchte die Veranstalter demnach davon zu überzeugen, andere Spiele für das Event zu verwenden. Außerdem zeigte man sich gegenüber dem Stuttgarter Wochenblatt nicht mal bereit, eine Schweigeminute für die Opfer einzulegen.
Nach Angaben des PR-Verantwortlichen und Jugendschutzbeauftragten Ibrahim Mazari lasse diese Tat niemanden kalt, "aber die ESL Pro Series abzusagen kam für uns nicht in Frage". Die ESL als Profiliga sei mit "der Bundesliga vergleichbar."
"Bei klassischen Fußballspielen kommt es allerdings oft zu Ausschreitungen und vielen Verletzten. Bei den vielen Hundert eSport-Events, die wir durchgeführt haben, gab es nicht eine einzige handfeste Schlägerei. Die eSportler in Deutschland sind entsetzt über die Taten von Winnenden, aber ein Zusammenhang zum professionellen eSport besteht in keinster Weise. Deshalb wird die Saison wie geplant statt finden", so Mazari.
Update: Zwischenzeitlich hat sich auch die ESL zu diesem Thema geäußert und distanziert sich von den Vorwürfen des Hallenbetreibers. Die Stadt habe keinerlei Dialog über eine Verschiebung der Veranstaltung oder die Verwendung anderer Spiele gesucht, obwohl man selbst zu jeder Zeit dialogbereit und lösungsorientiert gewesen sei. Auch eine im Vorfeld der Intel Friday Night Games geplante Eltern-LAN fällt dadurch. Das komplette Statement findet Ihr auf der ESL-Website.