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Suikoden Tierkreis

Alles neu auf DS

Wenn der Computer streikt, dann f?hrt man einen Reboot durch. Und wenn die hauseigene Rollenspiel-Reihe nicht mehr so recht beim Gros der Kunden ankommt, dann tut man genau das gleiche. Doch w?hrend der PC nach dem Neustart im Idealfall wieder schnurrt wie ein K?tzchen, besteht mein Rollenspiel-Reboot die gro?e Gefahr, in der Hoffnung auf neue Kunden die alten Stammk?ufer zu vergr?tzen.

Und genau das k?nnte bei Suikoden Tierkreis (das ?brigens auch in Japan und den USA den deutschen Untertitel besitzt) jetzt passieren. Trotz unzweifelhafter Qualit?ten war man wohl mit der weltweiten Performance des epischen Suikoden 5 nicht ganz zufrieden. Also hat Konami die gro?e S?ge angesetzt und die Elemente, die die alten Fans der Serie am liebsten mochten, entfernt. Alte Bekannte aus fr?heren Teilen? Gibt’s nicht. Die vertraute Suikoden-Welt? Fehlanzeige. Das mit dem Wegfall der Kontinuit?t eine der gro?en St?rken der Reihe fehlt, schmeckt mir als bekennendem Fan der ersten Stunde zun?chst einmal gar nicht.

Aber nach ein paar Spielstunden wandelt sich das Bild St?ck f?r St?ck. Denn auch wenn man die offensichtlichen Suikoden-Elemente zun?chst noch schmerzlich vermisst, wird langsam klar, dass die inneren St?rken der Reihe immer noch intakt sind. Genau wie die station?ren Vorl?ufer ist auch bei Suikoden Tierkreis die gr??te St?rke die punktgenaue Charakterisierung der Protagonisten und das st?ckweise Wecken der Sympathie f?r die Heldentruppe. Der namenlose Hauptcharakter w?chst dem Spieler bereits nach kurzer Zeit ebenso ans Herz wie die burschikose Marika oder der stille Jale. Und die anderen 105 Figuren.

Oben werden die Werte der Helden angezeigt, unten wird das Monster gekeilt.

Und wenn die Handlung dann Suikoden-typisch nach gut drei bis vier Stunden richtig in die G?nge kommt, dann gibt es kein Entkommen mehr. Schnell stellt sich der gleiche Suchtfaktor ein wie in den Vorg?ngern. Hier noch ein paar rasche K?mpfe f?r den n?chsten Level-Up, dort mal kurz schauen, ob der H?ndler neue Waffen hat, und wenn man schon mal dabei ist, kann man auch den Plot gleich noch weiter vorantreiben, es ist ja doch gerade wieder so spannend. Man muss den Entwicklern wieder einmal attestieren: Wenn sie etwas k?nnen, dann ist es den Spieler zu motivieren und gute Geschichten zu erz?hlen.

Und die ist in der neuen Episode sogar angenehm originell geraten: Anstelle des ?blichen fiesen Imperiums macht ein fanatischer Kult die Welt unsicher. Der glaubt eisern daran, dass alles vorherbestimmt ist. Wenn der kleine Bub im Dorf sich dann w?nscht, irgendwann einmal ein Ritter zu werden, hat er schon ges?ndigt – wie kann er es wagen, an der Vorsehung zu zweifeln und eigene W?nsche zu haben? Als dieser von den Helden zun?chst eher bel?chelte Kult das kleine Dorf Citro ins Auge fasst, wird die Lage auf einmal richtig ernst.

Aber in der neuen Suikoden-Welt ist noch mehr im Busch. Suikoden Tierkreis spielt nicht in einem neuen Universum, es spielt in einem wahren Multiversum! Durch Portale erreicht die Truppe Parallelwelten. Das sorgt schnell f?r Verwirrung, als auf einmal eine zweite Marica auftaucht, die sich so ganz anders verh?lt, als die eigene Mitstreiterin. So webt Konami auch auf dem DS ein dichtes Handlungsgeflecht, das den Spieler so schnell nicht mehr losl?sst.

Thomas Nickel Avatar
Thomas Nickel: Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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Suikoden Tierkreis

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