Super Smash Bros. Brawl
Jeder gegen jeden
Mit viel Liebe zum Detail will Nintendo außerdem die zahlreichen Stages gestalten, also die kleinen Levels, in denen die Kämpfe ausgetragen werden. So gibt es beispielsweise eine Arena, die den typischen Wachsmalstil von Yoshi's Island trägt, eine Welt im hellen, bunten Look von Super Mario Sunshine, aber ebenso düstere Umgebungen, etwa aus der Metroid-Serie.
Wie bereits in den Vorgängern sehen diese Stages nicht nur alle sehr unterschiedlich aus, sondern stellen Euch auch spielerisch vor ganz eigene Herausforderungen: Manche stehen still, andere drehen sich oder kippen mit der Zeit, häufig gibt es zudem vermeintliche Hintergrundobjekte, die sich plötzlich bewegen, Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen und einen Kampf so auf dem Kopf stellen können. Ganz neu sind Veränderungen wie Tag- und Nacht- oder sogar Jahreszeitenwechsel.
Wie bei jedem nahezu jedem Wii-Spiel durfte man bei Super Smash Bros. Brawl gespannt sein, was die Entwickler mit der neuartigen Steuerung anstellen - und ob diese mit dem eher klassischen Spielprinzip anständig funktioniert. In dieser Hinsicht gibt es gute Nachrichten, denn das Beat'em Up wird nicht eine, nicht zwei, nicht drei, sondern sagenhafte vier verschiedene Möglichkeiten anbieten, um wirklich jeden Spieler zufrieden zu stellen.
Wer es gerne traditionell mag, scheucht Mario & Co. mit einem GameCube- oder einem Classic-Controller über den Bildschirm - ganz wie in den Vorgängern. Wer beides nicht besitzt, kann stattdessen einfach zur Wiimote greifen und sie waagerecht wie ein NES-Gamepad halten. In diesem Fall lenkt Ihr Euren Helden nicht mit einem Analogstick sondern mit dem Steuerkreuz.
Option Nummer Vier ist, wie könnte es anders sein, die Bedienung mit Nunchuk und Wiimote, wobei aller Voraussicht nach die Bewegungserkennung mehrere Funktionen haben wird. Genauere Details muss Nintendo aber erst noch bekannt geben, da es in der Vergangenheit hieß, eine solche Steuerung wäre für den schnellen Spielablauf möglicherweise nicht perfekt geeignet.
Einen vielleicht nicht perfekten, aber immerhin sehr guten Eindruck macht hingegen bereits die Grafik, die den GameCube-Vorgänger deutlich überbieten wird: Sämtliche Charaktere besitzen nicht nur mehr Polygone, sondern auch wesentlich detaillierte Texturen und sehen dadurch "realistischer" aus als jemals zuvor. Ähnliches gilt für die Stages, bei denen aber vor allem die Abwechslung Trumpf ist, weil beinahe jeder Charakter mindestens ein eigenes, ihm typisches Level spendiert bekommt - samt zugehöriger Musikuntermalung, versteht sich.
Noch Unklarheit herrscht in den Punkten Singleplayermodi und Online-Multiplayer: Klar ist, dass sich bis zu vier Spieler gemeinsam an einer Konsole ins Getümmel stürzen dürfen. Aber ob darüber hinaus Internetpartien unterstützt werden, ist eine ganz andere Frage. Vor gut einem Jahr schienen die Entwickler von dieser Idee nicht gänzlich überzeugt zu sein. Nicht zuletzt wohl, weil sie befürchteten, dass Lags und schwache Verbindungen den Spielablauf stören könnten. Auf der anderen Seite ist Smash Bros. aber nunmal ein Spiel, bei dem der Schwerpunkt ganz klar auf dem Mehrspielerpart liegt. Insofern wäre es schon verwunderlich, wenn Nintendo nicht irgendeine Online-Unterstützung einbauen würde. Welche das sein wird, bleibt abzuwarten.
Obwohl noch einige Fragen offen bleiben, stehen die Chancen doch gut, dass Super Smash Bros. Brawl der erhoffte Hit wird und seinen schon sehr starken Vorläufer noch einmal übertreffen kann: Dank mehr Helden, mehr Stages, mehr Items, mehr Steuerungsmöglichkeiten, einer besseren Grafik - allem, was ein Sequel braucht, eben. Die einzige Frage ist, ob es Nintendo auch gelingt, die größten Schwächen der Vorgänger zu beseitigen und nicht nur die Stärken auszubauen. Insbesondere der ziemlich lahme Singleplayerpart könnte eine Runderneuerung vertragen. Spätestens im Herbst sollten wir mehr wissen.
Super Smash Bros. Brawl erscheint voraussichtlich im Herbst exklusiv für Wii.