Super Smash Bros Ultimate: Warum Min Min eine gute Ergänzung ist
Kampfbereit!
Geht es euch ähnlich? Ihr sitzt vor dem Charakterauswahlbildschirm in Super Smash Bros Ultimate und wisst einfach nicht, wen ihr nehmt? Mittlerweile bewegt sich das Spiel in Richtung 80 Charaktere und die Wahl fällt mit jeder Ergänzung nicht einfacher aus. Aber: wenn ihr den Fighters Pass 2 habt, dann werft einmal einen Blick auf den jüngsten Neuzugang - Min Min aus Arms.
Kein Superstar unter den Nintendo-Charakteren und ebenso wenig ein von allen herbeigesehnter Gastcharakter, was euch nicht davon abhalten sollte, ihr eine Chance zu geben. Sie hebt sich durch ihren Kampfstil angenehm vom Rest des Aufgebots ab. Und das Wichtigste: Es ist kein weiterer Fire-Emblem-Charakter, von denen gibt's mittlerweile echt genug.
Ihr Kampfstil entspricht dabei dem eher langsameren Gameplay von Arms. Sie ist nicht die agilste Kämpferin in den Arenen und erfordert ein wenig Umdenken von euch. Die Tasten A und B repräsentieren jeweils ihre beiden Arme, mit denen sie auf große Distanz zuschlägt, was vor allem in Gefechten gegen Nahkämpfer hilfreich ist. Zudem ist es ihr möglich, auf dieselbe Reichweite Gegner zu greifen und zwei Smash-Angriffe nacheinander auszuführen - das überrascht den ein oder anderen Widersacher.
Super Smash Bros Ultimate berücksichtigt dabei die Möglichkeit, wie in Arms die Arme anzupassen. Das geschieht direkt on the fly während des Spielens, indem ihr die Bewegungstaste nach unten und B drückt. So wechselt ihr zwischen drei verschiedenen Optionen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Ihr Feuerarm ist die schnellste, zugleich aber in Sachen Schaden schwächste Option. Für Momente, in denen ihr schnelle Schläge braucht, um zum Beispiel Gegner von Kanten fernzuhalten, eine gute Wahl.
Der Megawatt sieht wie eine Art gelbe Mine aus und macht eure Attacken mit der B-Taste ein gutes Stück stärker, was sich prima für Finisher eignet. Die Reichweite ist indes geringer. Bleibt noch ihr Laserlindwurm, im Grunde ein Mittelding zwischen den anderen beiden mit der besten Reichweite. Zusätzlich bietet er die Möglichkeit, während eines Smash-Angriffs noch einen Laserschuss abzufeuern. Die Kunst ist, beim Spielen den Wechsel zu erlernen, um ihre verschiedenen Armtypen effektiv im Kampf einzusetzen. Es verleiht Min Min Flexibilität im Angriff und ihr spammt nicht immer die gleichen Attacken.
Gleichzeitig gilt es, die Gegner genauestens im Blick zu behalten und ihre Bewegungen vorauszuschauen. Min Mins Attacken sind im Vergleich mit anderen Kämpfern langsam und geübte Kontrahenten finden so Wege, ihren Attacken vertikal zu umgehen, was sie nach fehlgeschlagenen Angriffen kurzzeitig anfällig für Offensivmanöver der Gegner macht. Das gilt vor allem, weil ihre Schläge mit den Armen geradeaus gehen, es ist nötig, auf der gleichen Ebene wie das Ziel zu sein. Um das ein wenig auszugleichen, hat Min Min noch ein paar Tricks auf Lager, zum Beispiel einen Sprungtritt nach unten oder einen Schlag nach oben.
Weiterhin sind ihre Möglichkeiten begrenzt, was die Rückkehr auf die Stage betrifft, wenn euch ein Mitspieler weit nach draußen befördert. Ihre Arme verschaffen ihr aber die Gelegenheit, sich noch im letzten Moment an die Kanten zu krallen, wenn ihr nah genug dran seid, was sich in vielen Momenten als nützlich erweist.
Neben Min Min bringt der DLC natürlich noch mehr Inhalte mit sich, zum Beispiel das Spring-Stadion als neuen Schauplatz, ebenso erwarten euch 18 neue Musikstücke aus Arms. Die Stage ist nicht der eindrucksvollste Neuzugang, die Sprungbretter, die sich hier von Zeit zu Zeit aktivieren, sorgen aber für Abwechslung. Ihr findet von Zeit zu Zeit auch welche abseits der Kanten, was eine eine Rettung möglich macht, wenn ihr im passenden Moment auf ihnen landet. Darüber hinaus verhindert die Decke in den meisten Fällen, dass ihr nach oben hinaus aus der Arena fliegt. Gleichzeitig passiert es ab und an, dass ihr wie ein Flummi von dieser abprallt und schneller nach unten aus der Arena segelt als euch lieb ist.
Min Min ist im Endeffekt kein Standardcharakter, sie bringt einen einzigartigen Spielstil mit sich, was sie interessant macht. Es braucht ein wenig Einübung, bis ihr ihre Eigenarten beherrscht, aber wenn eure Moves reinhauen und Gegner vom Schlachtfeld befördern, hinterlässt das immer ein befriedigendes Gefühl. Wie bei vielen anderen Charakteren hängt es von der Zusammenstellung des Matches ab, ob sie effektiv agiert oder eher weniger - achtet darauf, dass ihr euren Kontrahenten nicht zu häufig ihre Schwachstellen präsentiert. Zugleich verdeutlichen die Entwickler mit ihren Armen, wie es ihnen gelingt, das Arms-Konzept prima auf Smash Bros Ultimate zu übertragen. Kein außergewöhnlicher, aber ein interessanter und guter Auftakt für den Fighters Pass 2.