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Supervive angespielt: So ein Battle Royale habt ihr noch nicht gesehen

Guter Genre-Cocktail.

Es klang wie jedes andere Spiel, dass seinen kleinen Zeh in ein Genre-Gewässer tunken will, das eigentlich viel zu groß ist, um dort nicht unterzugehen. Ein kleiner Fisch, der mit dem Strom schwimmen will, aber von dessen Wucht völlig überwältigt wird. Doch Supervive ist doch mehr als das. Es will nicht das nächste League of Legends oder Fortnite werden. Es kombiniert Battle-Royale und spielbare Helden zu einer neuen, kompetitiven Erfahrung, die ich so noch nie gesehen habe.

Battle Royale mal anders

Wie in jedem guten Battle-Royale habt ihr eine Karte, die immer und immer kleiner wird. Hieraus ergibt sich das Ziel, um eine Runde zu gewinnen. Ihr und euer Squad müssen die letzten Spieler auf dem Feld sein. Jedoch kämpft ihr nicht im Stil eines Shooters gegeneinander, sondern mit den Mechaniken von Helden oder Champions, wie denen von League of Legends. Ihr wählt einen Jäger, der mehrere einzigartige Fähigkeiten mitbringt, und stürzt euch auf die Karte.

Hier habe ich mich dann doch sehr an League of Legends erinnert gefühlt. Wer von diesem Spiel kommt, wird sich mit den Fähigkeiten also sehr wohl und vertraut fühlen. Celeste, eine Eismagierin, die ich in den meisten Matches gespielt habe, bewegt sich irgendwo zwischen Anivia und Lissandra und kann Eiswände erschaffen, die Gegner wegstoßen und mit ihrer Ult erschafft sie ein riesiges Eisfeld, während sie für die Dauer unantastbar wird.

Supervive in der Vorschau

Auch andere Jäger hatten hier und dort Ähnlichkeiten. Eine Quasi-Vi, ein Beinahe-Rumble und ein paar optische Gemeinsamkeiten konnte ich erspähen. Doch es sind eben genau das: Ähnlichkeiten. Denn sie spielen sich doch um einiges anders, als ihre entfernten Verwandten in LoL. Und auch sehr unterschiedlich, denn die normalen Angriffe können bereits sehr unterschiedlich sein, ebenso wie die Spielstile. So ist Celeste eher ein schneller Caster mit mäßigem Schaden, während Void sehr langsam castet, dafür aber auch mehr Schaden austeilt. Ich fand Void wirklich nicht so leicht zu spielen, da man hier wirklich eine perfekte Platzierung der Fähigkeiten braucht.

Die Aufteilung der Klassen ist in Supervive allerdings etwas seltsam gelöst. So sind zwei Jäger "Beherrscher", also Magier, drei von ihnen sind "Beschützer" und neun werden den "Kämpfern" zugeordnet. Bei den Kämpfern findet ihr aber auch Tanks. Da hat mir zumindest eine vierte Spalte für eine bessere Übersicht gefehlt. Aber ich schweife ab.

Supervive motiviert mit vielen Möglichkeiten

Nun sitzen also zehn Teams mit je vier Spielern im Flugzeug und entscheiden, wann sie auf die Karte springen. Auf der Map angelangt, stellte ich fest, dass man sich nicht wie gewohnt mit der Maus bewegt, sondern mit WASD. Die Maus dient dazu, den Fähigkeiten ihre Richtung vorzugeben. Interessant ist auch, dass ihr immer wieder für einen gewissen Zeitraum gleiten könnt. Das ist besonders praktisch, da die Karte nicht ein großer Fleck Land ist, sondern aus vielen schwebenden Inselstückchen besteht.

Wird also der Ring enger und ihr seid außerhalb, ist es dadurch noch etwas schwerer, ins Innere des Ringes zu gelangen. Bevor es dazu kommt, müsst ihr aber stärker werden. Das geschieht, indem ihr Monster auf der Karte tötet und ihren Loot einsammelt - oder ihr macht genau das mit euren Gegenspielern. Ihr könnt auf diese Weise Tränke, Waffen, Rüstung und spezielle Gegenstände mit neuen Effekten erhalten.

Den Tod braucht ihr in Supervive nicht allzu sehr fürchten. Klar, könnt ihr sterben, aber es gibt jede Menge Möglichkeiten euch wieder zurückzuholen. Und die sind nicht einmal besonders kompliziert. Seid ihr nur am Boden, müssen eure Verbündeten nur für einige Sekunden neben euch stehen. Seid ihr schon unter dem Boden, hilft nur noch das Aufsuchen eines Altars, der alle verlorenen Jäger aus eurer Truppe wieder zurückholt. So fühlen sich die etwa 20 Minuten pro Match noch viel motivierender an.

Das ganze Konzept des Spiels war so spannend und neu für mich, dass ich kaum mitbekommen habe, wie meine drei Stunden Spielzeit vorbeigerast sind. Die Steuerung war für mich etwas gewöhnungsbedürftig, aber doch sinnvoll. Supervive macht optisch was her und lief während meiner Testzeit sauber und flüssig. Mit meinem Team, die ebenfalls MOBA-Erfahrung mitbrachten, konnte ich sogar einige Male das Krönchen holen.

Besonders die Kämpfe gegen andere Teams machen einfach viel Spaß, da man den Kampf großflächig austragen und viele Fähigkeiten dabei einsetzen kann. Ein, zwei Ründchen mehr hätte ich schon gerne spielen können. Die wichtigere Frage ist jedoch, ob sich Supervive auch auf lange Sicht halten kann. Potenzial hat das Battle-Hero-Royale auf jedenfall, zum Release müssen Balance und Match-Making allerdings sitzen. Ende des Jahres können wir es uns ja in der offenen Beta mal ansehen, oder?

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Melanie Weißmann Avatar
Melanie Weißmann: Melanie ist online am PC zu finden. Neben Multiplayern und Meer mag sie Alliterationen und dumme Wortspiele. Gelegentliches Lego-Bauen hilft ihr beim Abschalten.

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