Supreme Commander 2
Hilfe, die Japaner kommen
Die japanischen Publisher sind auf großer Einkaufstour, allen voran Namco Bandai und Square/Enix. Sie haben sich In den letzten Monaten gleich mehrere Publisher und Marken einverleibt. Eidos wurde geschluckt, Atari in Europa aufgelöst und das eigene Produktportfolio mit westlichen Titeln ständig erweitert. Eine Invasion per Geldbeutel sozusagen.
Nachdem sie den japanischen Markt erfolgreich abgegrast haben, warten die verlockenden Früchte der anderen Territorien auf die fleißigen Manager. Aber: Einige Zukäufe sorgten nicht nur bei den Spielern für ungläubige Blicke. Selbst die Entwickler können die Frage nach dem "Wieso" nicht zufriedenstellend beantworten.
Chris Taylor, Gas Powered Games' Gründer und Creative Director des Echtzeitstrategie-Epos Supreme Commander 2, lacht. “Ihr müsst nicht uns fragen, sondern Square Enix. Ich vermute aber, weil unser Spiel erstklassig ist.“ Ein japanischer Entwickler, spezialisiert auf sehr asiatisch anmutende Rollen- und Actionspiele mit viel Handlung, nimmt ein Hardcore-Strategiespiel unter die Fittiche, dessen erzählerisches Talent irgendwo zwischen einer Titten-wackelnden Folge „Eis am Stiel“ und einem Michael „Ich zeig euch den Bauch von Megan“ Bay-Film liegt. Eine wirklich ungewöhnliche Partnerschaft.
Die ersten Früchte dieser Zusammenarbeit: Der Trailer. Deutlich stilsicherer und hervorragend inszeniert, erzählt er die Geschichte von drei Freunden, die sich in einer fernen Zukunft in einem Systemweiten Konflikt gegenüberstehen. 25 Jahre nach dem Addon Forged Alliance ist der Frieden zwischen den drei herrschenden Fraktionen Geschichte. Die kybernetischen Cybran, die menschliche United Earth Federation und eine Splittergruppe der außerirdischen Aeon kämpfen um die Macht im Universum. Nicht gerade die innovativste Story, dafür wird das Ganze diesmal deutlich aufwändiger präsentiert und vor allem deutlich benutzerfreundlicher gestaltet.
Weitere Details zur Story will Chris Taylor nicht verraten, zeigt uns im Gegenzug aber eine prächtige Mission, die erstklassig zu den epischen Ausmaßen der Serie passt. Obwohl sich hinter Supreme Commander 2 die gleiche Engine wie im Vorgänger versteckt, sieht der Titel um Welten besser aus. Insbesondere das Art Design hinterlässt einen äußerst gelungenen Eindruck. Mächtige Armeen mit hunderten Einheiten kriechen flüssig über das Spielfeld. Gewaltige Experimentalwaffen verwandeln den Bildschirm in ein Meer aus Flammen. Brachiale Spezialeffekte unterstreichen die Untergangsstimmung, die das Ende der Zivilisation verheißt.
Endlich fügt sich jede Einheit in den Stil ihrer Rasse ein. Statt austauschbarer Standardware wächst jeder Panzer, Roboter und Angriffsgleiter mit seiner Aufgabe. „Uns war bewusst, dass die Tier-1-Einheiten von Supreme Commander zu schnell an Nutzen einbüßten. Deswegen kann man diese nun aufrüsten und an die eigenen Bedürfnisse anpassen,“ erklärt Chris. Die Erforschung solcher Updates muss man diesmal nicht auf jeder Karte von vorne beginnen. Wie bei StarCraft II oder Alarmstufe Rot 3 schaltet man die Einheiten und Upgrades durch das Beenden von Aufträgen und durch die Investition von Forschungsgeldern nach und nach frei.
Mit jedem eingesetzten Punkt bewegt ihr euch in der technologischen Entwicklung einen Schritt nach vorne. Wo ist egal. So könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr lieber verbesserte Luftstreitkräfte, einen stärkeren Commander oder noch tödlichere Spezialeinheiten in die Schlacht führt. Außerdem wird es für noch spannendere Gefechte schon recht früh kleine Varianten der Super-Roboter, Basisschiffe und riesigen Zerstörer geben. In der nächsten Mission können diese dann sofort gebaut, das Gameplay vereinfacht und beschleunigt werden.