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Sweet Transit: Schöner Mix aus City Builder und Zug-Management, nur die Signale machen mich verrückt

Was muss ich dafür studieren?

Ich möchte Sweet Transit wirklich mögen, weil es zwei Dinge kombiniert, die ich eigentlich mag. Einerseits sind das City Builder, andererseits Eisenbahn-Management-Spiele wie Railway Empire. Beides in Kombination wäre also eine Win-Win-Situation für mich? Theoretisch ja, in der Praxis machen mir die Signale in Sweet Transit aktuell noch das Leben schwer. Und das trotz Tutorial.

Ganz intuitiv wirkt das auf mich nicht und wenn ich an Railway Empire zurückdenke – ist schon ein Weilchen her -, war das dort bedeutend einfacher zu handhaben. Vielleicht stelle ich mich auch einfach dumm an, aber ich habe nicht das Gefühl, dass mir Sweet Transit ausreichend aktiv entgegenkommt, nicht einmal optional. Aber gut, es ist noch im Early Access, da kann man noch dran schrauben, wenn man denn möchte.

Das Problem, dass ich für mich sehe – oder in dem Fall eher nicht sehe -, sind fehlende Hinweise dazu, warum es auf einer Strecke, die ich gerade gebaut habe, hapert. Einen Zug von A nach B und zurück fahren lassen? Kein Problem. Aber sobald sich überschneidende Gleise und Signale ins Spiel kommen, wird es unnötig komplex. Mir fehlen hier die visuellen Ansatzpunkte dafür, warum Zug B trotz freier Strecke auf einmal nicht mehr weiterfährt oder Zug A plötzlich Zug B gegenübersteht und nichts mehr geht, welches Signal genau der Knackpunkt und wie ich das Problem mit wenigen Handgriffen lösen kann. Selbst durch eifriges Herumprobieren wurde ich teils nicht schlauer und das ist, gerade etwa im Vergleich mit Railway Empire, kein gutes Gefühl, das mir Sweet Transit in dem Moment vermittelt.

Zu Beginn erstellt ihr euch eine Spielwelt. Oder lasst sie vielmehr erstellen.

Dabei möchte ich es eigentlich mögen, denn wie anfangs gesagt, es vereint Dinge, die mir gefallen. Und der Rest abseits der Signale funktioniert bisher auch schon ganz vernünftig. So komplex die Signale auf mich wirken, so simpel erscheint dagegen auf den ersten Blick der Bau von Städten und Industriegebäuden. Wobei nicht die Stadt euer Mittelpunkt ist, es ist vielmehr euer Lagerhaus, das den zentralen Teil eurer prozedural generierten Welt (Seeds könnt ihr euch notieren, wenn ihr sie teilen möchtet) darstellt.

Von dort aus baut ihr euer Netz aus Schienen zu besagten Industrien und Städten auf. Wie erwähnt, bei Strecken, auf denen nur ein Zug fährt, klappt das bei mir schon problemlos. Und wenn das mit den Signalen einfacher wäre, ich hätte noch viel mehr Freude daran. In der Theorie wächst so Stück für Stück euer eigenes Imperium – ich nenne es mal so -, mehr Städte und Industrien entstehen und alles wird durch Produktionsketten und Bedürfnisse der Arbeiter immer komplexer. Wenngleich es mir angesichts des aktuellen Signal-Systems davor graust. Auf eine gute Art komplex wäre ja nicht verkehrt, aber so...

Einerseits kümmert ihr euch um Städte.
Andererseits um Industrien.

Sweet Transit mag zwar nicht spektakulär aussehen und technisch neue Maßstäbe setzen, trotzdem gefällt mir sein simpler, schön anzusehender Look und der ist für das, was das Spiel sein will, auch absolut ausreichend. Die Basics für einen gelungenen Mix aus Eisenbahn-Management und City Builder sind da, für meinen Geschmack brauchen aber eben die Signale noch eine deutliche Überarbeitung. Ich weiß nicht, ob es zwingend eine Vereinfachung sein muss, aber bessere Erklärungen und Hinweise sind das Mindeste. Selten habe ich mich bei einem System, mit dem ich in Railway Empire überhaupt keine Probleme hatte, so dämlich gefühlt wie hier. Und das kann nicht alleine an mir liegen. Ich hoffe, ich und das Spiel finden noch zueinander. Sweet Transit ist aktuell für 21,99 Euro im Early Access zu haben.

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