System Shock: Nach dem Test ist vor dem Test. Welche Fehler wurden behoben und welche kamen hinzu?
Käfer, wechsle dich!
Gestern wurde System Shock nach sieben Jahren Entwicklungszeit endlich veröffentlicht, wobei sich die erschienene Version freilich nur die letzten vier davon in Arbeit befand – wieso und warum das so ist, lest ihr unter anderem in unserem Test. Nachdem die Testversion aber noch ein paar seltsame Fehler enthielt, habe ich mir das Spiel nach seiner Veröffentlichung noch mal angeschaut, um zu sehen, was aus diesen eigentlich geworden ist.
Und siehe da: Die wurden tatsächlich behoben. Nur sind gleichzeitig auch ein paar neue hinzugekommen. Ein bisschen Arbeit bleibt Nightdive also noch, bevor das Remake wirklich komplett ist und irgendwann auch die Konsolenversion erscheinen kann.
Immerhin betrifft einer der neuen Fehler gleich das wichtige Menü, über das man nicht nur das Inventar verwaltet, sondern auch die Übersichtskarte studiert und in Sprach- beziehungsweise Textnachrichten nach wichtigen Hinweisen sucht. In diesem Menü ist es nämlich so, dass man durch das Drücken des angezeigten B-Knopfs nicht zurück in die Liste aller Nachrichten gelangt, sondern gleich das komplette Menü schließt. Um stattdessen nur den gewünschten Schritt zurückzumachen, muss man deshalb dort, wo „Zurück“ und „B“ angezeigt werden, mit dem Fadenkreuz klicken, das man mit dem rechten Stick bewegt.
Will man dann in der großen Übersicht außerdem nur die Nachrichten angezeigt bekommen, die man auf einem bestimmten Level gefunden hat, wird stets die zuletzt geöffnete Nachricht aufgerufen. Das Aufteilen in Stockwerke funktioniert nur, wenn man das gewünschte Level per Maus anklickt. Alles in allem fehlt da also noch ein Teil der angedachten Funktionalität.
Abgesehen davon werden die Spielstände nicht wie in der Beschreibung auf Steam angepriesen in der Cloud gespeichert, sondern ausschließlich lokal. Wer zwischen großem Rechner und Steam Deck oder anderen Plattformen wechseln möchte, kann sich das vorerst noch abschminken.
Im Gegenzug wurden zwei Fehler dafür zum Glück behoben: Zum einen wird auf meinem Steam Deck jetzt tatsächlich die fertige Version von System Shock geladen statt der Backer für Kickstarter-Unterstützer. Und zum anderen kann man die Gamepad-Steuerung ganz normal frei belegen, ohne dass man den Controller anschließend gar nicht benutzen kann, wie das in unserer Testfassung noch der Fall war.
Ach, und eine Kleinigkeit noch: Der höchste Missions-Schwierigkeitsgrad gibt euch zehn Stunden Zeit, nicht fünf, wie es bei der Testversion noch hieß. Dafür habe ich auch auf dem niedrigsten nach wie vor nicht die in der Beschreibung erwähnten Wegpunkte entdeckt.
Versteht mich nicht falsch: Ich bin mir sicher, dass Nightdive diese Ärgernisse noch beheben wird. Aber ihr sollt ja auch wissen, was euch in System Shock genau erwartet. Tauscht im Test also ein paar der Kritikpunkte gegen sehr ähnlich lautende aus und ihr erhaltet das gleiche Ergebnis. Sprich, wer mir Maus und Tastatur spielt, ist derzeit klar im Vorteil und auch einige mobile Spieler schauen noch etwas in die Röhre. Abgehsehen davon ist mit dem Remake aber nach wie vor eine vorzügliche Neuauflage gelungen.