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Tabula Rasa

Action-Inferno an der MMOG-Front

Allerdings hat auch diese Sache einen kleinen Haken, denn Ihr könnt nicht unendlich viele Klone kreieren. Begrenzt wird die genetische Reproduktion durch so genannte Klon-Kredits, die man sich im Laufe des Abenteuers verdient. Wer übrigens der Meinung ist, sich auf diese Weise von seinen Sünden reinwaschen zu können, irrt. Alle Klone tragen denselben Nachnamen wie Euer Hauptcharakter und sind damit für alle Spieler als Eure DNA-Ableger identifizierbar.

Das actionlastige Gameplay spielt sich jedoch nicht nur in einer offenen, persistenten Welt ab, sondern besteht auch aus Instanzen, mit denen vor allem die Story vorangetrieben werden soll. Die dort gestellten Aufgaben eignen sich in der Regel nur für die bis zu sechs Spieler fassenden Squads und sind auf Gruppenspiel ausgerichtet.

Einzelspieler stehen dabei auf verlorenem Posten und verdingen sich lieber bei Quests in der offenen Welt oder nehmen an ausgedehnten Kämpfen auf den 'Battlefields' teil, in denen es in der Regel darum geht, Kontrollpunkte zu erobern. Allerdings sollte man dabei aufmerksam sein: Es kann vorkommen, dass NPC-Soldaten, die sich auch gegenseitig bekämpfen, hinter Eurem Rücken bereits von Euch eroberte Kommandostände (dienen als Versorgungsposten) zurückerobern und damit den Rückzug respektive die Spawnpunkte abschneiden. Auf diese Weise will man dynamische Schlachtfelder erzeugen und das Gameplay unvorhersehbar machen.

Die kleinere Version war gerade ausverkauft.

Abwechslung und individuelle Spielerfahrung soll zudem durch die so genannte ethische Parabel ermöglichen. Damit beschreiben die Entwickler nichts weiter als die Entscheidungsmöglichkeit des Spielers bei Quests. Diese soll die statische Erzählweise von herkömmlichen Aufträgen auflösen und individuelle Auswirkungen zulassen. So entscheidet der Spieler möglicherweise eigenverantwortlich über ein moralisches Dilemma, beispielsweise einen feindlichen Spion zu töten oder durch ihn neue Erkenntnisse über die Bane zu gewinnen und sein Leben zu verschonen.

Neben den Shooter-Elementen und Euren normalen Kampf-Fertigkeiten erhaltet Ihr im Spielverlauf weitere Fähigkeiten, die LOGOS. Diese resultieren aus einer von Richard Garriott erfundenen Kryptographie-Sprache, deren Entwicklung mehrere Jahre in Anspruch nahm und die für Story und wissenschaftliche und kulturelle Aspekte des Spiels von großer Bedeutung ist.

LOGOS - Gehirnwäsche oder der Heilige Gral?

Als Spieler lernt Ihr im Verlaufe des Abenteuers diese zu entziffern, um Rätsel lösen zu können, die Story voranzutreiben und neue Fertigkeiten freizuschalten, mit denen Ihr auch zum Magieanwender avanciert. Indem Ihr Einblicke in das Wissen einer uralten Spezies namens Eloh erhaltet, verformt Ihr Euch quasi zum LOGOS-Medium und manipuliert auf diese Weise Energie, Materie und Kraft und entwickelt Eure Spielfigur Rollenspiel-technisch Stück für Stück weiter.

Tabula Rasa vermischt die Gameplay-Inhalte der beiden wohl populärsten Genres Rollen- und Actionspiel zu einem neuen MMOG-Mix und unterfüttert diesen mit einer Kryptographie-Sprache des Masterminds Richard Garriott. Shooter-Fans werden sich durch das Autoaiming aber eher nicht von diesem Spielsystem überzeugen lassen, dazu erscheinen die Scharmützel bislang zu generisch und wenig anspruchsvoll. Für Rollenspieler könnte hingegen vielleicht gerade dieser Ansatz das Salz in der Suppe sein, schließlich ist man schon oft genug mit Schwertern oder Feuerbällen aufeinander losgegangen. Zudem haben bereits Action-Rollenspiele wie Knights of the Old Republic gezeigt, dass ein großes Potenzial und Publikum für solche Misch-Formen vorhanden ist. Jetzt muss sich nur noch zeigen, ob sich auch Online-Rollenspieler auf eine solche Genre-übergreifenden Mixtur einlassen können.

Tabula Rasa ist für das 4. Quartal 2007 angesetzt.

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