Tales of Graces F, Tales of Xillia - Vorschau
Zukunft und Höchstnote -1
In ein paar Tagen schließt sich wieder einmal eine Lücke im deutschen Rollenspiel-Archiv. Während Tales of the Abyss in den USA auf der PS2 erschien und sich dort überraschend großer Beliebtheit erfreute, erscheint dessen 3DS-Konvertierung am 25. November auch in Deutschland. Doch stehen neben dem Handheld-Abenteuer schon zwei weitere große Tales-Episoden bereit, um auf der PS3 für Furore zu sorgen. Während Tales of Graces F voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2012 hierzulande aufschlagen wird, werden wir auf Tales of Xillia wohl noch etwas länger warten müssen. Aber schauen wir uns doch erst einmal Tales of Graces F an.
Das F im Titel, das steht für "Future" und deutet schon an, dass wir es hier nicht mit einem Original-Tales, sondern mit einer Umsetzung zu tun haben. Tatsächlich erschien das Ur-Tales of Graces schon im Dezember 2009 für Nintendos Wii und erfreute sich dort ordentlicher Beliebtheit, allerdings zeichnete sich bald ab, dass Namco Bandai den Titel wohl etwas überhastet auf den Markt geworfen hat. Schnell wurde klar, dass Tales of Graces unter jeder Menge lästiger Bugs litt - schließlich wurden Monate später eine Rückrufaktion gestartet und fehlerhafte Exemplare ausgetauscht.
Ein gutes Jahr später erschien Tales of Graces mit dem "F"-Zusatz dann auch auf der PS3, diese Version ist die definitive Fassung des Spiels und zum Glück auch die, die nach Europa kommt. Tales of Graces F punktet nicht nur mit ansprechender HD-Grafik und der Abwesenheit lästiger Programmierfehler. Das Spiel wurde dazu noch um neue Zwischensequenzen erweitert, es wurden neue Kostüme für die Protagonisten hinzugefügt und am Ende erwartet euch ein komplett neuer, spielbarer Epilog, der gute zehn weitere Stunden Spielzeit verspricht. Klingt nach einem prall gefüllten Rollenspiel-Paket!
Hauptfigur dieser Episode ist der 18jährige Asbel Lhant, ein junger Fürst, der den Thron seines Vaters übernehmen muss und dafür seine Ausbildung zum Ritter abbrechen musste. Man darf gespannt sein, wie und ob sich die hohe gesellschaftliche Position des Helden spielerisch auswirken wird. Davon abgesehen folgt Tales of Graces F den klassischen JRPG-Muster. Mit Leuten reden, Waffen kaufen, Monster hauen, Dungeon krauchen. Altbekannt und letztendlich ja auch eine zeitlos-spaßige Abenteuer-Grundlage.
In Japan wird Tales of Graces F vor allem für sein gelungenes Kampfsystem geschätzt. Jeder Mitstreiter beherrscht mehrere Kampfstile, zwischen denen er übergangslos hin und herwechseln kann, SS-LiMBS - Style Shift Linear Motion Battle System nennt sich das. Im Gegensatz zum famosen Tales of Vesperia auf der Xbox 360 fehlt hier allerdings die frei begehbare Weltkarte, zum Glück bleibt uns aber eine simple Menükarte wie im etwas grätigen Tales of Symphonia: Dawn of the New World erspart. Stattdessen sind die verschiedenen Orte mit weitläufigen Landschaften verbunden. Die Entwickler scheinen Wert darauf zu legen, hier ein Abenteuer zu präsentieren, das wie aus einem Guss wirkt. Hoffen wir, dass Namco Bandai bald mit einem konkreten Releasetermin für Tales of Graces F raus rückt.
Aber während wir uns momentan noch auf Tales of Graces F und Tales of the Abyss freuen, sind unsere lieben Freunde in Japan wie so oft natürlich schon ein ganzes Stück weiter. Dort ist bereits seit September der jüngste Ableger der Reihe, Tales of Xillia - der hintere Teil des Titels wird als "Exilia", nicht "Xilia" ausgesprochen - im Handel erhältlich und konnte sich aus dem Stand als bis dato erfolgreichster Teil der Tales-Serie etablieren, sowohl in Sachen Rezeption und auch in Sachen Verkaufszahlen. Beeindruckende 39 von maximal 40 möglichen Punkten ließ Japans wichtigstes Spielemagazin Famitsu springen.