Mass Effect 2: Technische Upgrades
Digital Foundry sieht sich auf der gamescom um
Auf der gamescom zeigte BioWare vor zwei Wochen einen kurzen, 15-minütigen Ausschnitt aus Mass Effect 2. Der generelle Eindruck des Spiels ist außerordentlich positiv, da auch eine sehr viel souveränere und beeindruckendere Anwendung der Unreal Engine 3 auszumachen war.
Die Liste der technischen Fehler in der Xbox-360-Version des ersten Teils ist lang. Das Spiel hatte zum Beispiel deutliche Probleme mit dem Textur-Streaming, wodurch das Gameplay verlangsamt werden konnte oder sogar die Konsole einfror, wenn das DVD-Laufwerk nicht schnell genug neue Daten liefern konnte – ein Problem, das die Festplatteninstallation der NXE nur geringfügig verbessert.
Man hatte auch das Gefühl, dass das erste Mass Effect ein wenig zu ambitioniert für die zugrunde liegende Unreal-Engine-3-Technologie war, da es sowohl in den Zwischensequenzen als auch im normalen Spielablauf einige ernsthafte Framerate-Probleme gab.
„Das Tolle daran ist – und das ist auch der Grund dafür, dass wir in der Lage waren, es so stark zu verbessern – , dass wir bereits ein existierendes Spiel hatten. Wir wussten also genau, woran wir arbeiten mussten“, sagte mir BioWares Heather Rabatich auf der gamescom. „Die Jungs vom Entwicklerteam haben eine Liste mit allem gemacht, was sie verbessern wollten. Und sie haben es einfach abgehakt: Die Fahrstuhl-Ladezeiten, die Texturen-Pop-Ups... man kann die Fortschritte bei der Grafik sehen.“
Das kann man tatsächlich. Auf der Messe wurde die Xbox-360-Version gezeigt. Sowohl in den RPG- als auch in den Shooter-Sektionen gab es sehr wenig erkennbare Anzeichen für irgendeine Art von Streaming-Problemen. Die Auflösung war definitiv auf 720p festgesetzt und obwohl so ziemlich alle auf der gamescom verwendeten LCD-Geräte sehr schlecht kalibriert waren (ein ultra-scharfer Kontrast machte die Analyse schwierig), scheint es, als würde Mass Effect 2 zudem 2x MSAA Anti-Aliasing verwenden.
Darüber hinaus nutzt das Spiel V-Sync, was hin und wieder die Framerate beeinflussen kann. Das schien aber nur während der Zwischensequenzen bemerkbar zu sein. Und selbst dann stellte es noch immer eine gewaltige Verbesserung gegenüber dem ersten Teil dar.
Der Anstieg der Performance während des Gameplays ist auch besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass BioWare in diesen Sektionen mehr zur Action tendiert, wobei man definitiv Wert darauf legt, einen glaubwürdigen Shooter daraus zu machen. Mehr Effekte und mehr Explosionen beanspruchen die Engine normalerweise stärker, aber auch hier schlägt sich Mass Effect 2 wirklich sehr gut.
Was die Fahrstuhl-Ladesequenzen anbelangt... ja, es gibt sie noch, aber sie laufen deutlich schneller ab als im ersten Teil, während eine Computer-ähnliche Reihe an Bildern den Anstieg (und vermutlich auch den Abstieg) anzeigt und somit die Wartezeit etwas erträglicher macht. Die allgemeine Wahrnehmung ist – auf jeden Fall in der gezeigten Demo –, dass der gesamte Prozess diesmal sehr viel weniger quälend ausfällt.