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Test: DualSense Edge Wirless-Controller - Für mich nur zwei Klicks von einem herausragenden Gamepad entfernt

Macht euch nicht zu besseren Spielern. Ihr werdet es aber mehr genießen.

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Hochwertige Alternative mit allen Funktionen des DualSense plus vielen Konfigurationsmöglichkeiten, aber leider nur zwei zusätzlichen Tasten.

Da ist er also, Sonys erster Pro-Controller, der DualSense Edge. Nennen wir diese Art Gamepad einfach mal so, obwohl das einzige Pad, das diese Bezeichnung tatsächlich trägt, sich gerade darüber auszeichnet, das gewöhnlichste Pad der Welt zu sein, indem es die eigenwilligen Joy-cons der Nintendo Switch ersetzt. Der DualSense Edge Wireless-Controller soll hingegen viel mehr bieten als der normale DualSense, indem es dessen Funktionalität stark erweitert.

Na, dann: Was hat der Edge auf dem Kasten? Verbessert er das Spielerlebnis? Und wie schlägt er sich im Vergleich zu anderen für PlayStation 5 erhältlichen Pro-Controllern, genauer gesagt dem SCUF Reflex und dem Razer Wolverine V2 Pro, den ich dieser Tage ebenfalls mit voller Kraft bespiele und zu dem ihr in Kürze einen Test hier findet. Mitte letzter Woche ließ uns Sony ein Testmuster zukommen, das ich mir seitdem in mehreren Spielen mit verschiedenen Konfigurationen sehr genau angeschaut habe.

Mit dem DualSense Edge betritt Sony zum ersten mal das Feld der Pro-Controller.

Übersicht

Das kann der DualSense Edge – aber wozu?

Pro-Controller (die nicht so heißen) richten sich an Spielerinnen und Spieler, die ein höheres Maß an Präzision suchen. Die ihre Steuerung individueller anpassen wollen als es herkömmliche Optionsmenüs erlauben. Die sich unterm Strich also, aus welchen Gründen auch immer, mehr Kontrolle über ihr Spielerlebnis wünschen. Und denen bietet der Edge zum einen verschiedene Hardware-Erweiterungen gegenüber einem regulären DualSense und zum anderen die Möglichkeit über Software-Einstellungen Veränderungen an der Steuerung vorzunehmen.

Auf den ersten Blick gleicht der Edge seinem Basismodell dabei sehr stark. Selbstverständlich beherrscht er ohnehin alle Tricks, die der normale PS5-Controller schon vorgemacht hat. Das haptische Feedback sowie die adaptiven Trigger sind daher ebenso verbaut wie das stummschaltbare Mikrofon.

Er wiegt allerdings etwas wenig mehr und dort, wo an der Unterseite meist Mittel-, Ring und kleiner Finger aufliegen, befindet sich auf beiden Seiten eine gummierte Oberfläche. Das Touchfeld ist zudem nach oben hin einen Hauch größer, bevor es dort mit einer Kante abschließt, anstatt in eine Rundung überzugehen. Alles sinnvolle Kleinigkeiten im Mikrometer-Bereich.

Das Touchfeld schließt jetzt nicht mit einer Rundung ab, sondern mit einer klar definierten Kante.

Wo sich der Edge jedoch klar unterscheidet, verfügt er über zwei zusätzlichen Tasten an der Unterseite, die jeweils eine beliebige Funktion übernehmen können. Es gibt außerdem zwei Funktionstasten an der Vorderseite, über die man Steuerungsprofile wechselt, beziehungsweise einstellt. Neu sind weiterhin kleine Schalter, um die Hubwege der Schultertasten zu verändern, sowie ein Verschluss, mit dem man die kompletten Analogsticks entfernen und durch neue ersetzen kann.

Was steckt in der Packung?

Will man nur den Kopf der Analogsticks tauschen, muss man sie allerdings nicht ausbauen. Denn falls man lieber mit Hebeln spielt, deren Oberfläche nach außen gewölbt ist, zieht man die normalen Aufsätze einfach ab und setzt neue drauf. Immerhin liegen zwei solche Köpfe bei – und dann noch zwei weitere mit ebenfalls nach außen gewölbten Köpfen sowie deutlich längerem Hals. Das ist für Spieler interessant, die sich über längere Hebelwege mehr Präzision zum Beispiel beim Zielen versprechen.

Weiterhin liefert Sony nicht nur die zwei Tasten für die Unterseite mit, sondern bietet davon gleich zwei Versionen an. Die eine gleicht den Wippen, wie man sie von Microsofts Elite-Controller kennt. Die andere steht senkrecht vom Gehäuse ab, befindet sich etwas weiter in der Mitte und stört daher nicht beim starken Festhalten der Hörnchen.

So sieht er aus, der DualSense Edge samt mitgeliefertem Zubehör.

Nicht zuletzt befindet sich ein ungefähr 2,80 Meter langes, ummanteltes USB-Kabel in der Packung samt einer Klemme, mit der man es so fest am Controller verankern kann, dass es nicht herausrutscht. Und wie bei Pro-Controllern üblich, gibt es schließlich noch eine Tasche – in diesem Fall ein Gehäuse aus hartem Kunststoff, das durch eine Klappe an der Rückseite das Laden des Gamepads ermöglicht. Da hat jemand mitgedacht!

So, schön und gut. Und was stellt man jetzt damit an? Hüpft man mit dem DualSense Edge automatisch genauer? Zielt man damit endlich besser oder fährt gar schneller?

Logisch: nichts davon. Zumal sich gerade Bleifüße, die hauptsächlich im virtuellen Auto unterwegs sind, die Anschaffung überlegen sollten. Für Rennspieler ist diese Art Controller nämlich nicht gedacht. Auch Plattform-Meister oder Tekken-Kings haben wenig davon, zumal man weder Mehrfachbelegungen noch Makros in den Edge programmieren kann.

Praktisch: Die mitgelieferte Klemme verankert das Kabel fest am Controller.

Hauptsächlich richtet sich ein Pro-Controller an Menschen, die häufig und am besten kompetitiv Shooter spielen oder ganz generell hauptsächlich auf Action aus sind. Alle anderen können ebenfalls von den vielseitigen Einstellungsmöglichkeiten profitieren! Seid euch nur bewusst darüber, dass sich der Nutzen dann womöglich in Grenzen hält.

Die Einstellungsmöglichkeiten per Software – Knopfsache

Wie gesagt: Es geht vor allem darum, die Steuerung an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Und das geschieht zu einem großen Teil über die Software, genauer gesagt ein neues Menü in den Optionen der PlayStation 5, auf das ausschließlich der Edge-Controller zugreifen kann – entweder indem man mit aktivem Controller das Menü in den Systemoptionen anwählt oder indem man gleichzeitig eine der Funktionstasten plus die Options-Taste drückt. Denn darüber gelangt man jederzeit vom Spiel in die Einstellungen und wieder zurück, was die Handhabung sehr bequem macht.

In diesem Menü legt man also fest, welche Funktionen die unteren Tasten übernehmen, sodass man etwa in die Hocke gehen kann, während man weiter den Gegner im Blick behält, weil der rechte Daumen jetzt ja auf dem Analogstick bleibt. Das ist schließlich eins der wichtigsten Argumente für einen Pro-Controller: Man muss den Daumen nur noch in Ausnahmen, im besten Fall sogar nie vom rechten Stick nehmen und behält dadurch einen Überblick, der beim ständigen Umgreifen zum Nachladen, Hocken, Waffenwechsel und Springen nicht vorhanden ist.


Den DualSense Edge Wireless-Controller erhaltet ihr derzeit ausschließlich bei Sony zum Preis von knapp 240 Euro. Wie dort zu lesen ist, kann pro Person nur ein Gamepad vorbestellt werden.


Die Rücktasten sehen unscheinbar aus, machen aber einen großen Unterschied.

Es ist ja nicht nur eine Sache der Präzision, wenn man in den entscheidenden Sekunden eines Online-Shooters stets in die vermutete Richtung des Gegners schauen kann, um gleichzeitig nachzuladen. Es tut auch dem Spielgefühl gut, mehr Kontrolle über das Alter Ego zu haben – so gut, dass ich nie wieder anders spielen will, wenn es auch so geht! Welche Möglichkeiten man durch dieses Einstellen der Steuerung erhält, hatte ich erst kürzlich im Test des SCUF Reflex schon beschrieben.

Und genau deshalb stoße ich an dieser Stelle auch an die für mich größte Schwäche des DualSense Edge, denn während hochwertige Pro-Controller seit etlichen Jahren mindestens vier zusätzliche Tasten anbieten, hält sich Sony mit gerade mal zwei seltsam vornehm zurück. Das bedeutet nämlich nichts anderes, als dass man hier eben nach wie vor zwar weniger oft, aber noch immer regelmäßig den Daumen vom Analogstick nimmt.

Oder bevorzugt ihr Wippen, wie man sie von Microsofts Elite-Controller kennt?

Einer der in meinen Augen wichtigsten Aspekte kann sich damit nicht voll entfalten, weshalb ich auch in Zukunft vor allem Razer treu bleibe beziehungsweise auf den frisch veröffentlichten Wolverine V2 Pro umsteige. Mindestens vier zusätzliche Tasten sind für mich inzwischen unverzichtbar, sechs davon eigentlich unschlagbar.

Im Gegenzug bietet Sony dafür etwas, das es auf PlayStation 5 sonst bislang nirgendwo gibt: Man darf nicht nur die zwei zusätzlichen, sondern auch alle regulären Tasten frei belegen. Wollt ihr etwa verhindern, dass der versehentliche Klick auf den rechten Analogstick eine Aktion auslöst? Dann weist der Taste einfach keine Funktion zu. Legt Viereck auf Digikreuz rechts, macht Dreieck zum Touchfeld-Klick oder was euch sonst so vorschwebt. Abseits kleiner Ausnahmen habt ihr fast alle Freiheiten.

In dem handlichen Menü kann man schnell nahezu alle Tasten fast beliebig belegen.

Tatsächlich konnte ich auf diesem Weg sogar einen Teil dieses Umgreifens verhindern, indem ich häufige Aktionen wie das Überwinden von Hindernissen auf den rechten Analogstick gelegt habe (was ohnehin eine unterschätzte Steuerungsvariante ist!) und den in meinem Fall fast nie benötigten manuellen Zoom in Division 2 irgendwo anders hin. Ein Nachteil davon ist, dass die Kreuz-Taste dann auch bei sämtlichen Menüeingaben auf dem rechten Stick liegt, falls man dessen reguläre Funktion dorthin umlagert. Trotzdem kann man sich damit durchaus elegante Eingabeschemen zurechtbauen.

Die Einstellungsmöglichkeiten per Software – Profile und Analogien

Gespeichert wird das Ganze in einem Profil, von denen ihr beliebig viele anlegen und mit Namen versehen könnt. Zumindest war bei mehr als 20, als ich aufgehört habe testweise weitere anzulegen, noch nicht Schluss. Drei dieser Profile weist man zudem der Schnellauswahl zu, um das gewünschte davon über das gleichzeitige Halten von einer der neuen Funktions- sowie der entsprechenden Aktionstaste einzuschalten.

Es hat eine Weile gedauert, aber inzwischen spiele ich Division 2 (übrigens immer noch ein grandioser Shooter) mit dem DualSense Edge genauso gerne wie mit einem Pro-Controller von Razer

Bedauerlich finde ich, dass sich der Controller ausschließlich über das Systemmenü der PS5, nicht aber am PC einstellen lässt. Dort darf man zwar zwischen Profilen wechseln, sie aber nicht verändern, was für Umstände sorgt, wenn man eine neue Tastenzuweisung benötigt. Ich habe bei Sony nachgefragt, ob es ähnlich wie für Microsofts Elite-Controller ein Programm zur Verwendung am PC geben wird, und sobald wir eine Antwort darauf erhalten, werde ich die entsprechende Information nachtragen.

Weiter erschwert wird die Nutzung am PC aktuell dadurch, dass der Edge zwar als solcher erkannt wird, fast alle Spiele aber gar nicht oder fehlerhaft auf damit gemachte Eingaben reagieren. Hier liegt es laut Sony an den Entwicklern, ihre Titel kompatibel zu dem neuen Pad zu machen. Nur Ausnahmen wie Spider-Man: Miles Morales sowie einige Sony-fremde Spiele funktionieren momentan einwandfrei.

Mit wenigen Handgriffen ist der Controller so kompakt transportbereit.

Kurz erwähnen will ich außerdem die Tatsache, dass das Umbelegen sämtlicher Tasten grundsätzlich nichts Neues und schon seit PlayStation-4-Zeiten möglich ist – klasse! Dass das Anlegen von Profilen den Käufern zusätzlicher Hardware vorbehalten ist, gefällt mir allerdings weniger. Da könnte sich Sony gerne kulanter gegenüber Besitzern des herkömmlichen DualSense zeigen, damit die beim Wechsel von einem Spiel zum nächsten nicht ständig alle gewünschten Tasten einzeln zuweisen müssen.

Aber zurück zur Premium-Klasse und einer weiteren Möglichkeit, den Controller an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Immerhin kann man im Systemmenü auch einstellen, wie sowohl die Analogsticks als auch die Schultertasten auf Eingaben ansprechen – ihr wisst schon: ob das anfängliche Bewegen des rechten Sticks das Fadenkreuz vielleicht nur ganz wenig verschiebt, sodass man in diesem Bereich genauer zielen kann.

Dabei wählt man aus vorgefertigten Profilen zunächst die Art der Kurve, mit welcher der Stick reagiert, und justiert anschließend noch ihren genauen Verlauf. Das ist genauso schnell gemacht wie praktisch, denn mitunter gewinnt man dadurch ein deutlich genaueres Zielen, ohne auf schnelles Umsehen verzichten zu müssen.

Über das Menü, mit dem man zwischen verschiedenen Profilen wechselt, kann man bei kabelgebundenen Headsets auch die Lautstärke sowie die Balance zwischen Spiel- und Chatlautstärke einstellen.

Nicht zuletzt kann man schließlich die Deadzones sowohl der Analogsticks als auch der Schultertasten einstellen. Die jeweilige Eingabe soll erst reagieren, wenn ihr den Stick voll gekippt oder den Hebel komplett durchgezogen habt? Bitte sehr! Dazwischen ist jede Einstellung für jeden einzelnen Stick und „Abzug“ denkbar.

Variable Hardware

Wobei im Fall der Schultertasten noch die hardwareseitige Option hinzukommt, den Hebelweg von normalerweise zehn Zentimeter auf fünf oder drei zu reduzieren. Im kompetitiven Bereich kann es dadurch einfacher sein, in schneller Folge Schüsse abzugeben. Stimmt: Mit drei Zentimetern zieht man gegen die schneller anschlagenden Mikroschalter des Wolverine V2 Pro den Kürzeren.

Im Gegenzug liegen die Trigger des Sony-Pads dafür eine ganze Ecke besser unter meinen Fingern. Sollte das überhaupt eine Rolle spielen, müssen da wohl eure haptischen Vorlieben entscheiden. Ich habe mich ohnehin für die mittlere Einstellung entschieden, weil sie einen feinen Kompromiss aus schnellem Anschlag und dem Gefühl darstellt, einen realen Abzug zu betätigen.

Erst wählt man das Profil der Stick-Beschleunigung, dann passt man die genaue Auspräung an.

Wie bei jedem Umstieg auf einen Pro-Controller brauchen solche Einstellungen selbstverständlich ein paar Tage, um so richtig in Fleisch und Blut überzugehen. Ich habe vor einigen Jahren ungefähr zwei Wochen gebraucht, bis meine Finger die neuen Bewegungsabläufe intuitiv ausführen konnten. Und diese Umstellung hat sich bis heute gelohnt. Es verbessert das Spielgefühl so sehr, dass ich reguläre Gamepads seitdem als geradezu mangelhaft empfinde. Ich kann euch daher nur ans Herz legen dieses „Wagnis“ einzugehen.

Auch auf den DualSense Edge musste ich mich ja neu einstellen. Hatte ich anfangs mit den wenigen zwei Tasten noch gefremdelt, habe ich für die meisten Spiele doch recht schnell Profile erstellt, über die ich jetzt trotz allem deutlich bequemer spiele. Abgesehen davon mag ich das Justieren der Beschleunigungskurve des rechten Analogsticks, weil mir das bei manchen Spielen in der Tat das Zielen erleichtert.

Und was ein weiterer nicht zu verachtender Pluspunkt ist: Die hochwertige Verarbeitung fühlt sich hervorragend an! Alleine das satte Klicken der Rücktasten ist ein haptischer Genuss, die gummierte Oberflächen samt dem etwas höheren Gewicht tun – so sehr ich leichte Gamepads wie das neue Wolverine auch mag – ihr Übriges. In dieser Beziehung hat Sony ganz klar die Nase vorn gegenüber dem grundsätzlich ähnlich gebauten SCUF Reflex, dessen vier zusätzliche Tasten sich längst nicht so wertig anfühlen wie die zwei des Edge.

So unterscheiden sich die Aufsätze mit den normalen von denen mit den langen Hälsen.

Apropos: Das Herausziehen und Einstecken dieser Wippen beziehungsweise Schalter an der Unterseite funktioniert anders als beim Reflex erfreulich leicht. Probiert übrigens mal die Wippen absichtlich auf den „falschen“ Seiten zu benutzen. Ich fand das gar nicht schlecht als Lösung, wenn man beim Benutzen der Wippen trotzdem die Hörner des Pads fest greifen will.

Ähnliches gilt für die verschiedenen Kappen der Analogsticks, wobei ich mit den Standard-Köpfen schon am besten zurechtkomme. Und falls die Sticks irgendwann von selbst nach rechts, links, oben oder unten driften, dann tauscht man sie eben aus. Tatsächlich ist es ein Kinderspiel die Abdeckung über einen kleinen Hebel zu lösen, die kompletten Analogstickmodule nach Anheben der Verankerung herauszuziehen und auf umgekehrtem Weg wieder ins Gamepad zu schieben.

Hat man die Abdeckung gelöst, muss man noch die Verankerung der Analogstick-Module anheben...

Schade natürlich, dass Sony überhaupt Analogsticks mit Potentiometer verbaut, anstatt solche, bei denen der berüchtigte Stick Drift aus technischen Gründen gar nicht erst passieren wird. Aber immerhin schafft man so, wenn auch für zusätzliches Geld, bei Bedarf selbst Abhilfe. Und mit Sicherheit dürfte es irgendwann Module von Drittherstellern geben, die mit entsprechend haltbaren Sticks versehen sind.

... bevor man selbige in ihrer Gesamtheit einfach herausziehen und wieder hineinschieben kann.

Der einzige Punkt, an dem der Edge leider keine Verbesserung gegenüber dem Basismodell bringt, ist die nach wie vor sehr überschaubare Akkulaufzeit. Für mein Gefühl fällt sie sogar noch eine Ecke kürzer aus. Aufgrund des langen USB-Kabels ist das verschmerzbar, zu den großen Stärken zählt es aber freilich nicht.

Test des DualSense Edge Wireless-Controller – Fazit

Wie gesagt: Flexibilität, Komfort und Präzision – das ist es, wodurch sich der DualSense Edge auszeichnet. Und das tut er auf erstklassige Art. Man hat ja an fast allen wichtigen Punkten die Wahl, wenn es neben verschiedenen Rücktasten auch drei Einstellungen der Schultertasten gibt und man nicht nur die Kappen der Analogsticks, sondern deren komplette Module tauschen kann. Hinzu kommt das Verändern von Deadzones, Beschleunigungskurven und ganz wichtig: das freie Zuweisen fast jeder Taste.

Weil Pro-Controller wie dieser meist jedoch vier zusätzliche Tasten anbieten, damit man zum Bewahren der ständigen Übersicht durchgehend die Kamera bewegen kann, ist es ein durchaus ärgerlicher Wermutstropfen, dass es hier nur zwei davon gibt. Dieser Nachteil lässt sich über individuelle Tastenzuweisungen zwar zum Teil kompensieren, kommt dem fast perfekten Gamepad-Genuss aber etwas in die Quere.

Im Gegenzug genieße ich die gewohnt hochwertige Verarbeitung der bewährten ergonomischen Form sowie die nur bei Sony verfügbaren Möglichkeiten der angenehm flotten Individualisierung per Software. Dass das am PC momentan nicht möglich ist und der Edge in vielen Spielen noch nicht verwendbar ist, will ich der Vollständigkeit halber noch einmal erwähnen, dem implizit als PS5-Controller ausgeschriebenen Gerät aber nicht ankreiden. Mit anderen Worten: Wer bereit ist seinen hohen Preis zu zahlen, erhält mit dem DualSense Edge eine erstklassige Alternative, die das Spielerlebnis entscheidend verbessern kann!

Pros und Contras

Pros:

  • (Volle Funktionalität des DualSense-Controllers)
  • Zwei zusätzliche, frei belegbare Tasten sowie Wahl zwischen relativ normalen Tasten und Paddles ähnlich dem Elite-Controller
  • Anlegen beliebig vieler Profile und schneller Wechsel zwischen je drei davon
  • Beliebiges Verändern der Funktion aller regulären Tasten
  • Einstellen der Stick-Beschleunigung über voreingestellte, aber individuell anpassbare Profile
  • Einstellbare Deadzones der Schultertasten sowie Wahl der Hubwege in je drei Stufen
  • Mögliches Austauschen der normalen, konvexen Analogsticks durch nach außen gewölbte oder besonders hohe nach außen gewölbte

Contras:

  • Lediglich zwei zusätzliche Tasten, sodass rechter Daumen selten wirklich durchgehend auf Analogstick liegen kann
  • Auf PC können Profile nicht eingestellt werden und viele Spiele sind noch nicht mit dem Edge kompatibel
  • Relativ kurze Akkulaufzeit

Hersteller: Sony - Kompatibel mit: PlayStation 5, PC - Release: 26.01.2023 - Preis (UVP): knapp 240 Euro

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Benjamin Schmädig Avatar
Benjamin Schmädig: Für ihn ist WipEout 2097 der Grund, aus dem es Videospiele gibt – aber auch Indiesachen, Shooter sowie fast alles, das mit Weltraum zu tun hat. Sucht gute Storys, knackige Herausforderungen und freut sich, wenn die grauen Zellen nicht unterfordert werden.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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