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Teufel Concept C 100

Auch kleine Teufel sind immer noch Teufel

Mit Computerspielmusik fällt das Urteil bei weitem nicht so drastisch aus. Gut so, da dies die angedachte Domäne dieses Sets ist. Modern Warfare 2 klingt, zumindest mit einer brauchbaren Soundkarte, im Vergleich mit dem C 200 oder noch teureren Sets erst einmal durchaus ebenbürtig, was allerdings in erster Linie daran liegt, dass man als Spieler nur selten auf die Feinheiten des Sounds achtet. Tut man das doch, etwa in BioShock 2, fallen hier die beschriebenen Probleme ebenfalls auf, wobei man jedoch sagen muss, dass es gerade mit Sprache weit weniger davon gibt. Effekte und Stimmen klingen sehr sauber und differenziert, nur die Musik fällt wiederum gegen das C 200 deutlich ab.

Dass die Bässe der Effekte mit Power zuschlagen, liegt natürlich an dem Subwoofer, der dem des Logitech Z-2300 vielleicht nicht bei der absoluten Lautstärke, aber bei allem auf dem Weg dahin alt aussehen lässt. Der Subwoofer der Teufel Sets ist ein Biest, was angesichts einer eher schlanken Leistung von 65 Watt erstaunen mag. Diese Kraft wird jedoch gekonnt eingesetzt und selbst wenn man mit dem C 100 keine Häuser abreißen kann, wohldefinierte Bässe ohne Brummen oder das Gefühl, dass etwas fehlen würde, erreicht man hiermit locker.

Mann kann häßlichere Dinge auf dem Schreibtisch haben als diesen Satelliten. Meinen Drachen-Stifthalter zum Beispiel.

Die Maße sind allerdings mit 25 * 45 * 35 auch nicht gerade handlich und der eine oder andere wird vielleicht sogar einen PC haben, der in etwa diese Größe hat. Einfach auf den Schreibtisch stellen kann also zum Problem werden. Nicht nur der Klang glänzt, auch die Front mit ihrem Lackschwarz. Nicht mein persönlicher Fall, aber das interessiert wohl kaum. Eine solide Verarbeitung ist man von Teufel gewohnt und der Sub liefert. Angesichts des zahmen Preises würde ich sogar sagen, dass man mehr bekommt als man bezahlt hat.

Die massive und praktische Tischfernbedienung wurde zum Glück nicht eingespart. Bass und Lautstärke werden getrennt geregelt sowie Kopfhörer- und Mikro-Eingang nicht unterschlagen. Das war es auch schon mit den Anschlüssen. Zumindest fast, denn schließlich müssen die Sattelliten ja auch noch mit dem Sub und dieser mit dem PC verbunden werden. Hier spart Teufel nicht, sondern erklärt den Verzicht zur Philosophie. Es finden sich keine Boxenkabel und auch kein Audiokabel in der Kiste. Teufel ist der Meinung, dass jeder sein Zeugs anders anschließt und hat im Hi-Fi-Bereich damit sicher recht. Bei diesen Low-End-Sets jedoch würden wenigstens ein paar Meter Standard-Boxenkabel sicher nicht schaden. Also rechnet noch ein paar Euro extra dafür mit ein.

Die Kabel-Fernbedienung ist ein echtes Highlight der Teufel-Sets.

Während mein Urteil zum C 200 USB sehr deutlich und einfach ausfiel, macht es mir das Teufel Concept C 100 ein wenig schwerer. Fangen wir mit dem Vergleich gegen die direkte Konkurrenz aus den Häusern Logitech und Creative an, dann steht es sehr gut um das C 100 bestellt.

Es hängt diese zwar klanglich nicht zu deutlich ab, kostet jedoch fühlbar weniger und wurde besser verarbeitet. Insoweit wird einem die Entscheidung, was man im diesem Preisbereich für ein 2.1 System kaufen soll, denkbar einfach gemacht. Teufel bietet wieder einmal das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Das C 100 ist ein System, das nicht für Musikliebhaber, sondern für PC-Spieler und die gelegentliche Musikeinlage beim Surfen gebaut wurde - und so betrachtet rockt es das Haus. Ihr bekommt zwar nicht die schiere Lautstärke einiger Konkurrenzprodukte, aber im Austausch für die differenzierteren Klangeigenschaften des C100 nehme ich das gerne in Kauf. Selbst wenn die Mitten nicht immer da sind, wo sie sein sollten.

Wenn ihr die 200 Euro für das Teufel C 200 nicht habt, sondern nur die 120 für das C 100, dann kann ich es euch wohl empfehlen. Noch mehr rate ich aber dazu, ein wenig länger zu sparen und dann doch zum großen Bruder zu greifen. Man kann mit den Schwächen des C 100 leben und das auch gut. Wer aber zum C 200 greift, wird nie von diesen erfahren und muss auch sonst keine Kompromisse eingehen.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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