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Teufel Consono 25 5.1-Set - Test

Aller Anfang wird einem heutzutage leicht gemacht

Was sich beim Consono 25 als nicht ganz so simpel gestaltete, war eine gute Balance der Frequenzbereiche zu finden. Ich musste ein Weilchen mit der Bassleistung und der Aussteuerung des AV-Receivers herumspielen, bis ich dann endlich mit Ausgewogenheit belohnt wurde. Schuld daran scheinen am ehesten die halbkiloschweren Satelliten zu sein. Die kleinen Zweiwege-Boxen sind mit einem wirklich sehr mickrigen Hochtöner bestückt, der zwar den Weg gehen kann, aber erst nachdem man ihn mit ein wenig Kleinarbeit auslotete. Wiederum, das Consono kann ein ausgewogenes Klangbild geben, aber bei beiden Test-Receivern musste man schon ein wenig hin- und herprobieren, bis das ideale Maß für Höhen und Tiefen gefunden war.

Nach diesen Einstellungen konnte es dann an die Hörproben gehen und ich muss sagen, dass ich durchaus erstaunt war. Im Kopf war ich eigentlich schon darauf eingestellt, angesichts des zahmen Preises gerade beim Musik-Test mehr als nur ein Auge zudrücken zu müssen, um dem Consono 25 einen wenigstens brauchbaren Klang zu bescheinigen. Aber, vielleicht nicht zu weit, aber doch gefehlt. Sowohl beim Soundtrack zu Across The Hall als auch ein paar schönen Paul-Oakenfold-Bässen durfte zuerst der Sub beweisen, dass er etwas kann.

Dann ging es mit der Kennedy-Aufnahme der Vier Jahreszeiten in klanglich andere Gefilde und hier wurden dem Consono dann doch die audiophilen Grenzen aufgezeigt. Das heißt aber nicht, dass die Höhen- und Mitten-basierten Stücke schlecht geklungen hätten. Ich habe schon teuere Boxen mit schmerzhafteren Ergebnissen erlebt und ich bin sicher, dass der Durchschnittshörer hier mit dem Teufel-Set absolut zufrieden sein kann, die vorherige Feinanpassung natürlich vorausgesetzt.

Im Filmbereich fühlte sich das Consono dann gleich sehr viel heimischer als 5.1-Set und Inception ließ sich ohne ernsthafte Abstriche in gesteigerter Zimmerlautstärke damit wunderbar genießen. Selbst noch ein klein wenig lauter geht es, aber dann doch zulasten der Brillanz und Klangortung. Man merkt, dass die Satelliten doch an ihre Grenzen stoßen.

Nicht schlimm, diese Lautstärke war eh zu hoch, um sie außerhalb eines Eigenheims länger als zehn Minuten durchhalten zu können. Der Center bewährt sich unauffällig, indem er das Gesamtbild abrundet, ohne dabei große Schwächen zu offenbaren oder die Gesamtnote im Alleingang nach oben zu drücken. Die Sprache gibt er klar und gut im Zusammenspiel mit den Stas wieder, viel mehr ist nicht zu erwarten. Danach durfte sich noch das klanglich sehr vielfältige Watchmen mit HD-Sound beweisen, was ebenfalls ohne Grund zu Beschwerden über die Wohnzimmer-Bühne ging. Zumindest was das eigene Ohr angeht, die Nachbarn brachen den Test dann in der letzten halben Stunde ab, sodass die Spieletests von 1 Uhr nachts auf den nächsten Vormittag verschoben werden mussten.

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Bei den Spielen zeigte sich wie auch bei den Filmen eine außerordentlich gute Ortbarkeit der Surround-Töne und Effekte. Nicht so sehr bei Nier, das ich eher wegen seines Soundtracks einwarf, der klanglich diffizil glänzte, mehr dafür bei Uncharted 2 und Black Ops. Kanonendonner, der den Boden erschüttert, und gut mit dem Ohr ortbare Gegner. Auch Stimmen, die um einen herumwandern, tun dies nicht in Wellen unterschiedlicher Verständlichkeit, sondern schön gleichmäßig und sehr ausgewogen. Aber auch bei den Games gilt, dass man das Consono in einem wirklich großen Raum schnell an seine Limits bringen kann, wenn man es wirklich, wirklich laut mag. Wer weiß, dass das sein erstrebtes Ziel darstellt, sollte lieber eine Nummer größer kaufen.

Alle anderen dürfen, sollte das Budget enger bemessen sein, einen langen und begierigen Blick auf das Consono 25 werfen. Teufel hat hier ein wunderbares kleines Einsteigerset im Programm, das zwar nicht mit extremen Lautstärken auf Abriss-Niveau glänzt, dafür aber - und das empfinde ich als wesentlich sinnvoller - einen klaren, ausgewogenen Sound im Normalbereich schon recht toleranter Mietsbauten bietet. Angesichts dessen kann man die eigenwillige Aussteuerung und den damit verbundenen einmaligen Aufwand beim Receiver-Tuning leicht verschmerzen. Ist diese Hürde genommen, erhält man gerade bei 5.1-Tracks ein fast makelloses Klangbild, ordentliches Sound-Volumen und selbst im Stereo-Bereich, normalerweise die Achillessehne preiswerter Systeme, patzt das Consono 25 nicht. Sicher, für 200 Euro sollte hier niemand perfektes HiFi und THX-Kinosound für Säle erwarten, aber das heißt nicht, dass dieses Set für sein Geld nicht dann doch etwas mehr liefert als man dafür erwarten kann. Heute, alt, verwöhnt und dekadent, würde ich mir das Consono 25 nicht mehr kaufen. Aber als ich ein HiFi-Einsteiger mit schmalem Geldbeutel war, was hätte ich da für dieses Set gegeben. Auf jeden Fall deutlich mehr als die 200 Euro und bereut hätte ich es dann immer noch nicht. Im Gegenteil.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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