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The Amazing Spider-Man - Vorschau

Fröhliches Schwingen

Wenn es darum geht, Erwartungen zu schüren, hat man bei Entwickler Beenox wohl keine Probleme. Einer der ersten Sätze in Bezug auf The Amazing Spider-Man war nämlich, dass es "das beste Spider-Man-Spiel aller Zeiten" werden soll. Gut, das ist zum einen kein allzu hoch gestecktes Ziel, bedenkt man die durchwachsene Qualität bisheriger Veröffentlichungen zum Thema, und zum anderen könnte man nun natürlich auch als eine der üblichen Marketingfloskeln abtun. Aber es kann ja auch nicht schaden, sich das Spiel trotzdem mal anzuschauen.

Und zumindest einen kurzen Ausblick auf das neue Abenteuer des Superhelden bekamen wir kürzlich bei Activision. Und "kurz" ist wörtlich zu nehmen, die anschließende Präsentation von Transformers: Untergang von Cybertron war ein gutes Stück länger. Aber wie dem auch sei, für einen ersten Eindruck reicht es allemal.

Zwei Jahre werkelt Beenox nun an The Amazing Spider-Man und das Ganze spielt in dem Universum, in dem auch der kommende Kinofilm angesiedelt ist. Aber halt: Bevor ihr euch nun wieder ausklinkt und euch denkt, "wird sowieso wieder nur ein durchschnittliches Lizenzspiel", solltet ihr wissen, dass man nicht einfach nur die Geschichte des Films nacherzählen will. Ganz im Gegenteil. The Amazing Spider-Man setzt zum Ende des Films an und zeigt euch, welche Abenteuer Peter Parker als nächstes erlebt.

Dabei sollt ihr euch auch wie Spider-Man fühlen, Spider-Man sein. Erreichen will man das etwa dadurch, dass sich die Kamera näher am Charakter befindet, fast wie in einem Third-Person-Shooter. Außerdem minimiert man die HUD-Elemente auf dem Bildschirm, um diesen nicht überall mit Anzeigen zu verstopfen. Es gibt zum Beispiel keine Leisten für Gesundheit oder Erfahrungspunkte, Spideys Gesundheitszustand erkennt ihr direkt stattdessen an seinem Outfit, ob es nun blitzsauber ist oder von Löchern und Schrammen durchzogen.

Gleichzeitig führt man Spider-Man wieder zurück nach Manhattan. Die Welt ist offen und ihr könnt euch nach Lust und Laune durch die Stadt schwingen, einfach nur die Gegend erkunden oder auch einige Nebenmissionen erledigen. Zu Demonstrationszwecken beginnt man bei Nacht auf dem Times Square, wo man auch einen Blick auf die schicken, hell strahlenden Reklametafeln und die detaillierte Umgebung bekommt. Unser Vorspieler schwingt sich schließlich elegant und scheinbar mühelos durch die Straßen, ein simpler Knopfdruck genügt, um einen neuen Spinnenfaden abzufeuern und die Reise fortzusetzen

Hierbei kommt optional auch die neue "Web-Rush"-Mechanik zum Einsatz. Aktiviert ihr diesen Modus, seht ihr in der Stadt leuchtende Symbole und wenn ihr die passende Taste drückt, begibt sich Spider-Man automatisch zu dieser Position. Diese könnt ihr auch als eine Art Kombos aneinanderreihen und euch so relativ flott von einem "Ghost" - wie man es bezeichnet hat - zum anderen fortbewegen.

Storytechnisch setzt man, wie bereits erwähnt, zum Ende des kommenden Films an. Oscorp Archive hat seine Forschungen fortgesetzt, die man auch im Film zu sehen bekommt, und menschliche DNA mit der einer Echse gekreuzt. Dass dabei nichts Gutes herauskommt, muss ich euch wohl nicht extra erklären.

Aber natürlich nimmt es der gute Spidey auch mit allerlei "normalen" Feinden auf, Schlägertypen, bewaffneten Handlangern und so weiter. Auch hier ist der Web Rush ein äußerst nützliches Hilfsmittel. In der Situation hat mich das ein wenig an den Detektiv-Modus aus Rocksteadys Batman-Spielen erinnert - sicherlich kein schlechtes Vorbild, was Superhelden-Spiele betrifft. Jedenfalls werden euch im Web-Rush-Modus bewaffnete Feinde mit einer roten Aura angezeigt. Und ähnlich wie Batman huschte auch Spider-Man hier erst mal still und heimlich von Wand zu Wand und schnappte sich unbemerkt einen der Fieslinge, um ihn in einem Kokon-artigen Spinnennetz einzuwickeln und an die Decke zu hängen. Der rührte sich dann erst mal nicht mehr.

The Amazing Spider-Man - Trailer

Wer es direkter mag, stürzt sich einfach mitten ins Getümmel. Beenox will hier einen Tanz-artigen Kampfstil umsetzen und Spider-Man prügelt sich fein animiert von einem Gegner zum nächsten - auch hier wieder ganz wie bei Batman. Finisher sind ebenfalls mit von der Partie, die ihr, nachdem ihr genügend Schaden angerichtet habt, per Knopfdruck auslöst.

Zum Abschluss gab es noch Teile eines Bosskampfes zu sehen. Dabei nahm es Spider-Man mit Rhino auf, einem weiteren schiefgelaufenem Cross-Spezies-Experiment. Rhino ist recht ungestüm und hat obendrein noch zwei Hörner auf seinem Kopf. Um ihn zu besiegen, muss Spider-Man sein ganzes Können einsetzen, spannt beispielsweise ein Spinnennetz, das elektrisch aufgeladen wird und in das er den anstürmenden Gegner reinlocken muss. In einer anderen Situation schleudert er ihn durch die Luft und lässt ihn heftig auf den Boden aufprallen, aber wie man ihn letztlich besiegt, zeigte man an diesem Tag leider nicht.

Wie schon gesagt, war es ein relativ überschaubarer Vorgeschmack auf The Amazing Spider-Man. Nichtsdestotrotz hatte ich nach der Präsentation ein gutes Gefühl. Bestimmte Elemente erinnerten mich positiv an Batman, der Kampf wirkte flüssig und auch die frei zugängliche Stadt hat ihren Reiz - wer will sich nicht gerne durch die Straßenschluchten von New York schwingen? Man sollte The Amazing Spider-Man also zumindest im Auge behalten. Ob es aber letzten Endes tatsächlich "das beste Spider-Man-Spiel aller Zeiten" wird... nun, das verraten wir euch dann spätestens im Test.

The Amazing Spider-Man erscheint im Sommer für nahezu alle Systeme.

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