The Art of Diablo - Buchrezension: Kein Teufelswerk
Auch ein wenig Diablo 4 steckt drin.
Betrachten wir die Zeit nach Diablo 2, dann gewann die Reihe bis dahin und noch eine Weile darüber hinaus enorm an Beliebtheit, jüngst herrschten indes eher turbulente Jahre. Das fing damals mit dem Shitstorm rund um das Auktionshaus und den Online-Zwang in Teil drei an. Danach hat Blizzard einiges umgekrempelt und anfängliche Fehler korrigiert, wenngleich das Studio damit mit Sicherheit nicht alle Fans zufriedenstellte.
Mit den Jahren wuchs das Verlangen nach Diablo 4, bis die Erwartungen und Hoffnungen der Fans im Rahmen der Blizzcon durch die Ankündigung des Mobile-Titels Diablo Immortal bitter enttäuscht wurden. Zum Glück gab es im letzten Jahr dann doch die langersehnte Ankündigung des vierten Teils, mit einer düstereren Ausrichtung, der aber noch eine Weile auf sich warten lässt. Wie lange? Gute Frage, ein Termin steht nicht fest. Diese Wartezeit möchte euch das Buch The Art of Diablo ein wenig versüßen - und es steckt auch ein wenig Diablo 4 darin.
Wobei die Betonung auf "ein wenig" liegt. Es gibt vor allem zum Abschluss des Buches einige Artworks mit zum Beispiel Item- und Gegner-Designs aus Teil vier zu sehen. Nichts Großes, ein kleiner Vorgeschmack, was nicht überraschend ist. Zum einen möchte Blizzard nichts spoilern, zum anderen gehe ich davon aus, dass Diablo 4 dann sein ganz eigenes Artbook erhält.
Somit konzentriert sich The Art of Diablo überwiegend auf die Vergangenheit der Reihe, umfasst auf den 256 Seiten über 500 verschiedene Artworks und Begleittexte, ansprechend präsentiert im zirka 33x24cm großen Hardcover-Format und auf hochwertigem Papier gedruckt. Was bei einem Preis von 49 Euro nach meinem Dafürhalten auch zu erwarten ist. Qualitativ gibt es erfreulicherweise nichts zu meckern, was das Lesevergnügen schmälern würde.
Den größten Teil des Buches machen mit 110 Seiten die Charaktere aus. Das erstreckt sich von den Charakterklassen über wichtige Nebenfiguren bis hin zu kleineren Rollen, den bekannteren Widersachern und natürlich Diablo. Zu jeder Figur gibt es einen Text mit Hintergründen und Details zur Gestaltung, dazu mehrere schicke Artworks.
Darauf folgt auf 26 Seiten der für mich eher uninteressantere Teil: die Beute. Hier sind hauptsächlich unterschiedliche Waffen oder Rüstungen abgebildet, textlich gibt's ebenso weniger zu lesen als zuvor. Zwei weitere Kapitel befassen sich dann auf 42 beziehungsweise 38 Seiten mit den Kreaturen und Schauplätzen, hier findet das Buch dann zur Stärke des ersten Kapitels zurück und wirkt interessanter, präsentiert schönere Zeichnungen. Ihr erfahrt mehr über das Design einzelner Monster, warum die Zombies zum Beispiel keine gewöhnlichen Untoten sind, oder woran sich die Designer bei der Gestaltung der Orte orientierten, an die es euch verschlägt.
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Und dann habt ihr zum Ende noch gut 23 Seiten zum Thema Diablo 4, die vornehmlich mit Bildern gefüllt sind, zu lesen gibt es hier weniger. Für einen ersten kleinen Vorgeschmack auf das nächste Diablo-Abenteuer reicht's aber.
Große Illusionen solltet ihr euch hier nicht machen. Erwartet keine gewaltigen Enthüllungen oder Informationen zu Diablo 4, dazu ist das Buch nicht gedacht. Dieser Part des Buches ist einfach ein kleines, nettes Bonuskapitel als Ausblick auf den nächsten großen Teil der Reihe, während der restliche Inhalt sich mit den ersten drei Teilen befasst. Hintergrundinformationen wechseln sich mit tollen Artworks ab und lassen euch gedanklich in die düstere Diablo-Welt eintauchen. Wenn ich bedenke, dass das Master-Works-Buch zu Zelda: Breath of the Wild über 400 Seiten stark ist, wirken knapp 250 Seiten für drei Spiele fast wenig. Mit Sicherheit hätte es noch mehr Diablo-Material gegeben, wie bei Zelda wären zum Beispiel zeitliche Einordnungen und noch mehr Hintergrundwissen eine interessante Ergänzung gewesen. Somit ist es für mich kein Pflichtkauf, wenngleich es ohne Frage eine schöne Ergänzung für eure Diablo-Sammlung darstellt - die hat zwar ihren Preis, den Fans dürfte es das aber wert sein.