The Budgeteer

Fortsetzung MotorStorm: Im flüssigen und erstaunlicherweise immer noch recht gut besuchten Online-Modus hat Langeweile dagegen keine Chance. Die Spieler, die sich hier tummeln, haben zwei Jahre mehr Übung als ich und ließen es mich auch wissen. Sollte Euch alles zu einfach sein, geht online.

Zwei Jahre alt und kein bisschen leise. MotorStorm mag nicht der Mega-Klassiker des Renngenres sein, für den Adrenalinkick zwischendurch eignet es sich perfekt.

Logbuch des Budgeteers, Nonis Aprilis MMIX, 8 Glasen der 3. Wache

Aaarrrh, es sind seltsame Gewässer, durch die wir ziehen. Ein düsterer Bezirk, hohe Hausklippen ragen links und rechts, eine Vielzahl fremdartiger, exotischer Gerüche weht um die Nasen. Weit nach Süden segelten wir von unserer letzten Position aus und ließen die großen Zentren der Schnäppchenjäger weit hinter uns. Da, eines der geheimen Zeichen! Das verschlungene P und S. Wir betreten vorsichtig die dunkle Höhle, in der ein freundlicher alter Mann uns empfängt und sofort seine besten Waren präsentiert. Aarh, der Alte scheint ein gerissener Händler zu sein und versteckt auch viel schon Benutztes in seinem Sortiment. Aber der Budgeteer hat das Auge für so was und natürlich finde ich doch noch Beute.

Eledees / Konami / Wii / 15 Euro

Einen Budget-Titel für die Wii zu finden, ist für sich schon ein wenig unheimlich. Schließlich verkauft sich hier selbst eine Abnormität wie Carnival Games auch nach Jahren noch ordentlich. Vielleicht will niemand Eledees haben, weil es ein gutes Spiel ist, das auch noch sinnvoll die Eigenheiten der Wii einsetzt. Solche Perlen werden ja häufiger mal verschmäht.

Bevor der Spaß allerdings starten kann, müsst Ihr eine furchtbare Story wegklicken und ein paar der unmotiviertesten Sprecher der jüngeren Geschichte über Euch ergehen lassen. In der Grundsache geht es darum, mit einer Art Gravity-Gun kleine, bunte Wesen, genannt Eledees, in Alltagsumgebungen auszustöbern und zu fangen. Mit dem Stick des Chuck bewegt Ihr Euch, mit der Mote zappt Ihr fröhlich durch die Gegend, bringt alles in Küchen, Gärten und sonst wo durcheinander und scheucht so die scheuen Biester an Tageslicht. Dann fangt Ihr sie ein und punktet. Elektrizität ist ein Faktor und je mehr Mini-Monster Ihr sammelt, desto mehr Geräte in der Umgebung könnt Ihr nutzen, um weitere Viecher zu finden. Und auf dem Weg dorthin alles durcheinander würfeln.

Klingt simpel, ist es auch und macht höllisch Laune. Das Spiel nutzt die Wii elegant aus, erinnert vom Look her ein wenig an Katamari – wenn auch nicht ganz so wild – und bietet sogar einen soliden Multiplayer und bequemen Leveleditor. Eure Kreationen dürft Ihr mit Freunden tauschen und angesichts des minimalen Preises solltet Ihr sie animieren, an diesem Wii-Spaß teilzuhaben.

Dragons Lair 2: Timewarp / Digital Leisure / PC / 3 Euro

Ehrlich, ich habe keine Ahnung, warum die Space Ace- und Dragons Lair-Spiele für mich immer noch einen Reiz ausüben. Zumindest solange ich sie nicht spiele. Sicher, vor Tausenden von Jahren in der Spielhalle war das Konzept des Laserdisc-Automaten revolutionär und das Spielkonzept interessierte bei der Optik kein Meerschwein. Irgendwie muss sich das aber bei mir eingegraben haben und ich startete Dragons Lair 2 ohne besondere Erwartungen, aber auch ohne Furcht.

Oh. Mein. Gott. Fürchtet Euch. Fürchtet Euch sehr.

Es hat sich nichts geändert. Nur dass Schöpfer Don Bluth offenbar im Wald grasen war und dort ein paar sehr bunte Pilze verspeiste. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, diesen schizoiden Alptraum der Animationskunst zu beschreiben. Dragons Lair 2: Timewarp wirft Wikingerweiber mit Alice im Wunderland in einen Mixer mit dem Disneymusical aus der Hölle und rundet es mit einem Drachen als Olive ab (Ansehen auf eigene Gefahr!!!! ). Gut Schütteln und dann vorsichtig genießen.

Der komplette, unbeschreibliche Wahnsinn rechtfertige den Kauf allein. Gut so, denn spielerisch ist Dragons Lair immer noch ein Unfall. Ihr guckt zu, versucht Euer Hirn vom Platzen abzuhalten und drückt alle Jubeljahre einen Knopf. Hoffentlich den richtigen, sonst setzt Ihr Euren armen Geist einer neuen Runde Irrsinns aus.

Was im Urschleim der 8-Bit-Suppe ein faszinierendes Konzept war, stellt sich heute als bekloppte Sackgasse degenerierten Spieldesigns heraus. Als Trip durch das Pilzwunderland, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, kann ich dieses…Werk empfehlen. Solltet Ihr aber ein echtes Spiel suchen und geistig vage auf der Höhe bleiben wollen, dann fürchtet Euch. Fürchtet Euch sehr.

Logbuch des Budgeteers, Nonis Aprilis MMIX, 3 Glasen der 4.Wache

Aye, es war eine gute Kaperfahrt und da wir nicht alle Dublonen aufwenden mussten, genossen wir zum Abschluss noch die exotischen, würzigen Speisen des Süden aus weißem Brot, saftigem Hammel und gar fürchterlich stinkenden, aber schmackhaften Soßen. Ein guter Tag und wir setzen die Segel gen Heimathafen.

Neue Abenteuer des Budgeteer werden hier in unregelmäßigen Abständen folgen.